Klappentext
Als Klappentext (englisch blurb) wird ein auf den Einschlagklappen eines Schutzumschlags oder Bucheinbands stehender Text bezeichnet. Üblich sind eine kurze, werbende Zusammenfassung des Buchinhalts (meist auf der vorderen Einschlagklappe), eine Autorennotiz (meist auf der hinteren Einschlagklappe) und gegebenenfalls Hinweise auf weitere Bücher des Verlags. Bei Büchern ohne Umschlag (Paperbacks und Taschenbüchern) wird dieser Text in der Regel auf der Rückseite des Einbandes platziert.
Je nach Größe der Verlage erstellen deren Marketingabteilung, die den jeweiligen Titel betreuenden Verlagslektoren oder die Autoren selbst die Klappentexte, wobei letztere je nach Vertrag zuweilen hierfür gar kein oder nur ein bedingtes Mitspracherecht haben. Zumeist aber wird für den Klappentext im Zusammenwirken aller am Entstehen eines Buches Beteiligten ein einvernehmliches Ergebnis gesucht.
Der Verleger Karl Robert Langewiesche gilt als „der Erfinder“ des Klappentextes.
Varianten
Neben dem eigentlichen Klappentext gibt es häufig weitere Texte auf der Rückseite des Schutzumschlags, der also auch bei geschlossenem Buch zu lesen ist. Er enthält bevorzugt kurze, die Neugier weckende Zitate aus dem Inhalt sowie zuweilen auch schon positive „Rezensionen“ von prominenten Testimonials[1] oder bei Nachauflagen auch Zitate aus Literaturkritiken. Eigens für den Klappentext von Prominenten angefragte Zitate werden im Deutschen auch als „blurbs“ bezeichnet. Das Wort bezeichnet im Englischen sowohl den ganzen Klappentext als auch einzelne Testimonials auf dem Bucheinband.[2]
Umgangssprachlich werden jedoch alle diese Texte gemeinsam als Klappentext bezeichnet, auch vergleichbar werblich-informative Texte zu Musikaufnahmen und Filmen auf den Hüllen von Schallplatten, Compact Disks, DVDs usw.
Abzugrenzen sind diese aber vom Waschzettel, der heutzutage oft inhaltlich dem Klappentext entspricht, aber in Bezug auf Zweck und Leserschaft eine andere Funktion erfüllt.
Der Schriftsteller Max Goldt benannte sein Buch Mind boggling‘ – Evening Post (1998) nach einem fiktiven Blurb.
Siehe auch
Literatur
- Ludwig Muth: Kleine Theorie des Klappentextes. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Frankfurt am Main 17/1961, S. 2127 ff.
- Gérard Genette: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2001.
Weblinks
- Alex Rühle: Literatur-Werbung – Bis der Kopf platzt in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010, online unter sueddeutsche.de
Einzelnachweise
- ↑ Marc Reichwein: B wie Blurbs in der Welt vom 17. August 2012, online unter welt.de
- ↑ Richard Kämmerlings: Literaturkritik: Warum haben Blurbs nur so einen schlechten Ruf? In: DIE WELT. 21. Oktober 2013 (welt.de [abgerufen am 15. März 2021]).