Klaus Barkowsky

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Klaus D. „Lamborghini Klaus“ Barkowsky (* 1953 in Hamburg) ist ein deutscher Künstler und ehemaliger Zuhälter. Er war auch bekannt als der schöne Klaus.[1][2][3]

Leben

Barkowsky war mit 15 Jahren erstmals auf der Reeperbahn und wurde in den 1970er Jahren zu einer Kiez-Größe. Den Namen Lamborghini-Klaus trug er, nachdem er zu Beginn der 70er Jahre mit seinem ersten Auto, einer Corvette, von einem Porsche 911 überholt worden war. Daraufhin wollte er von Auto Becker ein Auto, mit dem er nie wieder überholt werden könne. Er fand bei Hubert Hahne einen Lamborghini Miura SV.[4][5]

Mit 20 Jahren arbeitete er in einer Bar auf der Reeperbahn, deren Geschäftsführer er nach ein paar Monaten wurde.

Er war einer der Gründer und Anführer der „Nutella-Bande“, einer Gruppe von Zuhältern in St. Pauli, insbesondere entlang der Herbertstraße und an der Reeperbahn. Er mietete unter anderem Etablissements im Eros-Center und ließ bis zu 15 Frauen für sich anschaffen. In der Nutella-Bande war er unter anderem mit Thomas Born aktiv. Zu Hochzeiten verdiente er bis zu 10.000 Mark pro Tag.[1] Die Süddeutsche Zeitung charakterisierte ihn deshalb später als einen der einflussreichsten Zuhälter der Reeperbahn in den Achtzigern.[3]

Barkowsky erhielt erstmals 1989 eine Haftstrafe, nachdem er ein Messerwerfen in einem Kiez-Bistro veranstaltet hatte, bei dem eine Klinge eine 21-Jährige in den Rücken traf. In „Charlys Nightbar“ am Hamburger Berg 29 wurde er von einem österreichischen Zuhälter des Falschspiels bezichtigt und angeschossen. Im Hamburger Abendblatt vom 24. Januar 1986 wurde in dem Artikel Das Ende der Nutella-Bande[6] berichtet, dass Barkowsky erschossen worden sei. Dies musste die Redaktion in einer Gegendarstellung richtigstellen.[7] Danach stieg er aus der Zuhälterei aus. Nach seiner aktiven Zeit im Milieu hatte Barkowsky mit Alkoholproblemen zu kämpfen und war zeitweise regelmäßig in der Hamburger Szenekneipe Elbschlosskeller anzutreffen.[3]

Heute lebt und arbeitet Barkowsky als Künstler in Hamburg. Als Autodidakt arbeitet er hauptsächlich mit Pinseln, Schabern, Kämmen, Spachtel und Händen.[2] Seine mit Acryl auf Leinwand gefertigten Werke wie „Domenica im Himmel“ oder „Elektrischer Stuhl“ werden für mehrere tausend Euro gehandelt und lassen sich als expressionistisch, abstrakt und vieldeutig kennzeichnen.[8][9] 2020 rief Barkowsky außerdem die Künstlergruppe EWIG ins Leben, mit der er u. a. im renommierten Hamburger Hansa-Theater ausstellte.[10]

Im Januar 2022 wurde gegen Barkowsky wegen Zeigen des Hitlergrußes und Nichttragen einer Coronamaske ermittelt.[11]

Barkowsky hat drei Kinder.

Einzelnachweise

  1. a b Manuela Freitag: Herbertstraße Kein Roman. Mein Leben als Domina. Edel Books, Hamburg 2021, S. 146 ff..
  2. a b Klaus Barkowsky - hamburger Künstler. Abgerufen am 17. September 2021.
  3. a b c Thomas Hahn: Reportage: Wo Hamburg noch Kiez ist. Abgerufen am 17. September 2021.
  4. Zuhälter und ihre Karren: Die Autos der Sünde. Abgerufen am 17. September 2021.
  5. Det Mueller, Thomas Pospiech, Robert Brunner: Det Müllers Chromjuwelen: Die 100 schärfsten Schlitten aller Zeiten. Riva Verlag, München 2016, S. 126.
  6. Das Ende der "Nutella"-Bande. In: Hamburger Abendblatt vom 20. Januar 1986, gesichtet am 23. März 2018.
  7. Gegendarstellung. In: Hamburger Abendblatt vom 3. Februar 1986, gesichtet am 23. März 2018.
  8. Pinsel statt Pulle: „Schöner Klaus“ zurück aus der Suff-Hölle. Abgerufen am 16. September 2021.
  9. Klaus Barkowsky - Künstler art Maler - Hamburg Web. Abgerufen am 16. September 2021.
  10. Eintritt frei: Schau´nicht weg! - Charity-Ausstellung, Hansa Variete Theater. Abgerufen am 16. September 2021.
  11. Keine Maske, Hitlergruß: Kiez-Legende „Der schöne Klaus“ muss vor Gericht. In: MOPO. 11. Januar 2022, abgerufen am 16. Juli 2022 (deutsch).