Kleb-Kratzdistel

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Kleb-Kratzdistel

Kleb-Kratzdistel (Cirsium erisithales) in der Tatra

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Kratzdisteln (Cirsium)
Art: Kleb-Kratzdistel
Wissenschaftlicher Name
Cirsium erisithales
(Jacq.) Scop.

Die Kleb-Kratzdistel (Cirsium erisithales), auch Klebrige Distel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kratzdisteln (Cirsium) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Beschreibung

Blütenstand
Blütenstand mit Blüten im Detail

Die Kleb-Kratzdistel ist eine ausdauernde (Hemikryptophyt)[1] krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 50 und 150 Zentimetern, seltener auch über zwei Metern erreicht. Der klebrig-flaumige Stängel ist verzweigt und besitzt im oberen Drittel meist keine Laubblätter. Die Laubblätter sind meist fiederspaltig bis fiederschnittig, die oberen mit geöhrtem Grund stängelumfassend.

An den mehr oder weniger langen, blattlosen „Zweigen“ stehen die nickenden, körbchenförmigen Blütenstände einzeln. Die Blütenkörbe sind nicht von Hochblättern umhüllt. Die Hüllblätter sind ganzrandig und dicht drüsig-klebrig. Die Röhrenblüten sind zitronengelb.

Die Blütezeit reicht von Juli bis September.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.[2]

Vorkommen

Die Kleb-Kratzdistel ist in den Kalkalpen recht häufig, in den Zentralalpen eher seltener. Sie gedeiht hauptsächlich in Wäldern und an Waldsäumen auf kalkhaltigen Böden. Gern kommt sie in der Gesellschaft Petasiteto-Cirsietum eristhales, aber auch in Gesellschaften des Erico-Pinion oder des Mesobromion vor.[2] In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil in der Umgebung von Elbigenalp von 1180 m bis zu 1580 Meter auf.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 2 (schattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Carduus erisithales durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. Die Neukombination zu Cirsium erisithales (Jacq.) Scop. wurde durch Giovanni Antonio Scopoli veröffentlicht.[5]

Literatur

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Einzelnachweise

  1. Adler, Wolfgang., Oswald, Karl.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol : Bestimmungsbuch für alle in der Republik Österreich, im Fürstentum Liechtenstein und in der Autonomen Provinz Bozen. 3., verb. u. erw. Aufl. der "Exkursionsflora von Österreich.". OÖ Landesmuseum, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 643.
  4. Cirsium erisithales (Jacq.) Scop. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. März 2021.
  5. Werner Greuter: Compositae (pro parte majore). Cirsium erisithales In: Werner Greuter & Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. bei Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Kleb-Kratzdistel (Cirsium erisithales) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien