Kleinenbroich
Kleinenbroich Gemeinde Korschenbroich Koordinaten: 51° 11′ 46″ N, 6° 33′ 17″ O
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Höhe: | 41 m |
Fläche: | 12,58 km² |
Einwohner: | 13.486 (2021) |
Bevölkerungsdichte: | 1.072 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 41352 |
Vorwahl: | 02161 |
Lage von Kleinenbroich in Korschenbroich
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Kleinenbroich ist eine ehemalige Gemeinde am Niederrhein. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde sie 1975 in die Stadt Korschenbroich (Rhein-Kreis Neuss) eingemeindet.
Das „-broich“ im Ortsnamen wird mit langem „o“ ausgesprochen, das „i“ ist ein Dehnungszeichen.
Geographische Lage
Kleinenbroich grenzt im Norden an Schiefbahn (Willich) und Kaarst, im Osten an Vorst (Kaarst), im Süden an Glehn (Korschenbroich) und im Westen an Korschenbroich und Pesch (Korschenbroich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind: Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf und Neuss.
Geschichte
Der Name Kleinenbroich kommt von dem alten Wort „Bruch“, was Moor bedeutet. Im Mittelalter war der Dingstuhl Kleinenbroich ein Teil des kurkölnischen Amtes Liedberg. Ursprünglich war hier ein Waldgebiet, da die neue Siedlung auf Rodungsland entstanden war. Die Maternuskapelle wurde erstmals im Jahre 1160 erwähnt. Sie gehörte ursprünglich zur Pfarrei Büttgen. 1794 besetzten die französischen Revolutionstruppen Kleinenbroich. Dadurch erlangte 1799 die Maternuskapelle als Pfarrei Dionysius ihre Selbständigkeit. 1815 kam Kleinenbroich an das Königreich Preußen.
In den 1860er Jahren wurde die Kirche St. Dionysius, 1980 das Martin-Luther-Haus erbaut.
Die Gemeinde Kleinenbroich gehörte zunächst dem Kreis Gladbach an und kam 1929 zum Landkreis Grevenbroich-Neuß. Sie bestand aus den Ortschaften Kleinenbroich, Eickerend, Rhedung/Martinshütte, Eschert, Hasseldamm und Überseite. Seit dem 1. Januar 1975 gehört Kleinenbroich zu Korschenbroich.[1]
Jahr | Einwohner |
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1961 | 3.748 |
1964 | 4.324 |
1970 | 5.962 |
1974 | 7.102 |
2005 | 10.361 |
2006 | 10.344 |
2011 | 11.058 |
2014 | 10.288 |
2021 | 13.486 |
Kultur
Kleinenbroich ist über seine Grenzen hinaus besonders durch den aktiven Karnevalsverein bekannt. Die örtliche Sebastianus-Bruderschaft schaut auf eine über 300-jährige Tradition zurück. Im Vergleich zu anderen Kommunen in der näheren Umgebung feiert man in Kleinenbroich zweimal jährlich Kirmes. Das Schützenfest auf dem Kirmesplatz an der Matthiasstraße findet stets eine Woche nach Pfingsten statt; zudem wird nochmals am zweiten Oktoberwochenende Brauchtum gepflegt.
Bau- und Bodendenkmäler - siehe auch Denkmalliste der Stadt Korschenbroich)
Historisches Bahnhofsgebäude Ladestraße
Ehemalige Windmühle (Buschfranzenmühle) Jan-van-Werth-Straße
Katholische. Pfarrkirche St. Dionysius Hochstraße 27
Altes Pfarrhaus Hochstraße 26
Wohnhaus Hochstraße 28
Fachwerkwohnhaus Nordstraße 19
Ehemaliges Wohn-Stallhaus Nordstraße 29
Ehemaliger Fachwerkhof Nordstraße 35
Backsteinhofanlage Haus-Randerath-Straße 8
Grabenanlage rund um Haus Randerath (Bodendenkmal)
Alter Friedhof Raitz-von-Frentz-Straße
Hochkreuz Raitz-von-Frentz-Straße
Wegekapelle Konrad-Adenauer-Straße 26
Hofesfeste Stepprather Hof (Bodendenkmal)
Antoniuskapelle Antoniusstraße
Wegekapelle Jan-van-Werth-Straße
Maternuskapelle Ecke Antonius-/ Jan-van-Werth-Straße
Wegestock Albert-Schweitzer-Straße
Wegestock Am Rüttenwege
Infrastruktur
Kleinenbroich liegt verkehrsgünstig mit fünf Autobahnen (A 44, A 46, A 52, A 57 und A 61) in der direkten Umgebung und zwischen den naheliegenden Flughäfen Düsseldorf und Mönchengladbach. Außerdem hat Kleinenbroich mit dem Bahnhof Kleinenbroich Anschluss an das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr. Der Bahnhof wird von der Linie S 8 bedient, die von Mönchengladbach über Neuss, Düsseldorf und Wuppertal nach Hagen fährt. Seit dem Fahrplanwechsel 12/2016 hält auch die Linie RE4, welche von Aachen über Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen bis nach Dortmund fährt zweimal am Tag in Richtung Dortmund im Bahnhof Kleinenbroich, damit die DB Regio NRW der Anzahl an Reisenden und Pendlern gerecht werden kann.
Kindertagesstätten
Städtisches integratives Familienzentrum Joseph-Thory-Straße
KiTa Pestalozzistraße (Diakonie Rhein-Kreis-Neuss e.V.)
Familienzentrum Im Holzkamp (Diakonie Rhein-Kreis Neuss e.V.)
DRK-Kindertagesstätte Hochstraße
Städtische KiTa Am Hallenbad
Städtische KiTa Auf den Kempen
Katholischer Kindergarten St. Maternus
Schulen
Städtische Maternus-Grundschule
Städtische Gutenberg-Grundschule
Städtische Gemeinschaftshauptschule
Seniorenpflege
Kirchliche Organisationen und Einrichtungen
Kirchbauverein Kleinenbroich e.V.
St. Sebastianus-Bruderschaft Kleinenbroich 1702 e.V.
St. Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich
Katholisches Jugendzentrum „Basement“ Kleinenbroich
Evangelisches. Jugendzentrum „Choice“
Öffentliche Bibliotheken
Katholische öffentliche Bücherei St. Dionysius
Evangelische öffentliche Bücherei
Musikalisch tätige Vereine
Männerchor „Eintracht“ 1854 e.V.
Sportvereine
Freizeitgestaltung
„Zwischen Arbeit und Ruhestand“ – ZWAR-Gruppen Kleinenbroich: Nachmittagsgruppe / Abendgruppe
Heimatverein Kleinenbroich e.V.
Aktion Freizeit Behinderter Korschenbroich e.V.
Flugmodellsportverein Kleinenbroich e.V.
Kleinenbroicher Karnevalsfreunde e.V.
Wirtschaft
Im Gewerbegebiet Püllenweg im Westen Kleinenbroichs haben sich in den letzten Jahren viele kleine und mittelständische Handels- und Handwerksbetriebe unter anderem aus den Branchen Metallverarbeitung, Kfz-Zulieferung und Umwelttechnik angesiedelt. Das Lebensmitteleinzelhandelscluster mit Edeka, Lidl, Netto, Aldi und TrinkGut fungiert als Einkaufsmagnet für die umliegenden Stadtteile.
Persönlichkeiten
- Joseph Hülser (1819–1850), Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule
- Quintilian Borren (1855–1927), Laienbruder im Franziskanerorden und Architekt
- Heinrich Schipperges (1918–2003), Medizinhistoriker und Medizintheoretiker
- Hans-Hubert „Berti“ Vogts (* 1946), Fußballspieler und -trainer, hat immer noch ein Haus im Stadtteil Düppheide und besucht regelmäßig seine Familie und Freunde aus der Heimat
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 295.