Kleinfrüchtige Moosbeere

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Kleinfrüchtige Moosbeere

Kleinfrüchtige Moosbeere (Vaccinium microcarpum)

Systematik
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium)
Untergattung: Moosbeeren (Oxycoccus)
Art: Kleinfrüchtige Moosbeere
Wissenschaftlicher Name
Vaccinium microcarpum
(Turcz. ex Rupr.) Schmalh.

Die Kleinfrüchtige Moosbeere (Vaccinium microcarpum, Syn.: Oxycoccus microcarpus) ist eine Pflanzenart aus Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Zum Unterschied zur nahe verwandten Gewöhnlichen Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) besitzt sie nicht nur kleinere Früchte, sondern auch kürzer gewachsene Stämme, kleinere Blätter sowie weniger behaarte, fast kahle Blütenstiele, mit weniger Blüten.[1]

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Kleinfrüchtige Moosbeere wächst als mehrjähriger, immergrüner Zwergstrauch, der Wuchshöhen von meist etwa 5 Zentimeter erreicht. Seine schlaffen und fein geaderten Triebe erreichen Längen von 10 bis 30 Zentimeter. Die Rinde ist spärlich mit feinen Haaren besetzt.[2][1]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in einen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist kurz. Die einfache, ledrige Blattspreite ist bei einer Länge von 0,2 bis 0,6 Zentimeter und einer Breite von 0,1 und 0,25 Zentimeter dreieckig-eiförmig geformt, wobei sich die breiteste Stelle der Spreite kurz vor der Spreitenbasis befindet. Die Oberseite der Blattspreite ist glänzend dunkelgrün gefärbt, während die Unterseite heller gefärbt ist. Die Spreitenspitze läuft spitz zu und der zurück gerollte Spreitenrand ist ganzrandig.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.[3] Die meist endständigen, traubigen Blütenstände enthalten meist eine, seltener auch zwei gestielte Einzelblüten. Die langen Blütenstiele sind aufrecht und meist unbehaart.[2][1]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die vier kahlen Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Die vier oder fünf, roten über dunkel rosafarbenen bis hellroten Kronblätter sind röhrenförmig miteinander verwachsen. Die tief eingeschnittenen und nach hinten gebogenen Kronlappen sind ungefähr 0,4 Zentimeter breit. Es sind vier oder acht Staubblättern vorhanden, die die Krone meist nicht überragen. Die im oberen Teil behaarten Staubfäden sind gerade und flach. Mehrere Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Es sind viele Samenanlagen vorhanden.[2][1]

Als Frucht werden saftige Beeren gebildet, welche bei einer Länge von 0,5 bis 0,8 Zentimeter von länglich-kugeligförmig über elliptisch oder zitronenartig bis birnenförmig sind. Die Früchte sind zur Reife dunkelrot gefärbt. Sie schmecken sauer, werden aber nach einem Frost süßer.[2][1]

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[2][4]

Verbreitung und Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinfrüchtigen Moosbeere ist boreal-zirkumpolar. In Europa erstreckt es sich von Skandinavien und den britischen Inseln im Norden bis hin zu den Alpen und Karpaten im Süden. In Nordamerika erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von den Rocky Mountains bis nach British Columbia und Alberta. Darüber hinaus gibt es Vorkommen in nördlichen Asien.[2]

Die Kleinfrüchtige Moosbeere wächst bevorzugt an etwas trockeneren Standorten auf Moorböden oder in Bruchwäldern.[1] Sie kommt in Gesellschaften der Ordnung Spganetalia magellanici, in Nordosteuropa in denen des Verbands Oxycocco-Empetrion vor.[4]

Weblinks

Commons: Kleinfrüchtige Moosbeere (Vaccinium microcarpum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f NatureGate: Kleinfrüchtige Moosbeere, Vaccinium microcarpum. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  2. a b c d e f Anne-Laure Jacquemart: Vaccinium oxycoccos L. (Oxycoccus palustris Pers.) and Vaccinium microcarpum (Turcz. ex Rupr.) Schmalh. (Oxycoccus microcarpus Turcz. ex Rupr.). In: Journal of Ecology. Band 85, Nr. 3, 1997, S. 381–396, doi:10.2307/2960511.
  3. Vaccinium microcarpum (Rupr.) Schmalh. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  4. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 733.