Kleinpolnisch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kleinpolnische, benannt nach der Sprache der Bewohner des früheren Herzogtums Kleinpolen, ist eine der vier großen Dialektgruppen des Polnischen. Es wird im Süden Polens gesprochen, als Zentrum gilt Krakau. Auf einem kleinpolnischen Substrat basierte auch der Lemberger Dialekt der ehemals polnischen Stadt Lemberg (polnisch Lwów) in der Ukraine.
Gemeinsame Merkmale aller kleinpolnischen Dialekte sind die folgenden:
- Das so genannte „Masurieren“, d. h. die Aussprache von sz als s, von ż als z, von cz als c und von dż als dz (also z. B. sary grau, zona Ehefrau usw.);
- Assimilation von stimmlosen Konsonanten an folgende Sonanten, auch über die Wortgrenze hinweg (daher stammt die charakteristische Aussprache der Endung -śmy als -źmy);
- Veränderung von -ch am Wortende zu -k (na nogak auf den Beinen, Krzan der Meerrettich).
Für einzelne kleinpolnische Dialekte sind u. a. typisch die gute Bewahrung der ursprünglichen Nasale ą und ę in der Gegend um Krakau und die Erstsilbenbetonung in der Region Podhale.
- Kleinpolnische Umgangssprache:
- Krakauer
- Beskider
- Goralisch ist der Dialekt der Goralen am Fuße der Karpaten: in Polen am bekanntesten ist die Form des Dialekts in Podhale, in der eine gewisse Menge von Dialektliteratur veröffentlicht wurde; Goralisch wurde auch in der Slowakei gesprochen, wo nach den slowakischen Linguisten sie sich zu einer gemischten slowakisch-polnischen Sprache entwickelten;
- Saybuscher
- Ostpolnischer
- niederostpolnischer und oberostpolnischer
Siehe auch
Literatur
- Reinhard Olisch: Drei polnische Mundarten. Goralisch, Nordmasowisch, Kujawisch (Arbeiten aus dem Institut für Phonetik an der Universität Berlin; Bd. 13). Harrassowitz, Berlin 1951.