Kletten-Ringdistel
Kletten-Ringdistel | ||||||||||||
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Kletten-Ringdistel (Carduus personata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carduus personata | ||||||||||||
(L.) Jacq. |
Die Kletten-Ringdistel (Carduus personata), auch Kletten-Distel[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ringdisteln (Carduus) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist hauptsächlich in den Gebirgen Mitteleuropas und der Balkanhalbinsel verbreitet. Der gelegentlich verwendete Name Berg-Distel ist wegen Verwechslungen mit Carduus defloratus nicht zu empfehlen.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Kletten-Ringdistel wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 50 bis 120, selten bis zu 180 Zentimetern. Der Stängel ist schmal kraus geflügelt und bis (fast) zum oberen Ende beblättert.
Die Laubblätter sind oberseits grün, unterseits mehr oder weniger graufilzig, am Rand weich dornig, am Grund abgerundet oder halb stängelumfassend. Die oberen und mittleren Blätter sind fast ungeteilt, die unteren gelappt bis fiederspaltig, und haben einen großen Endabschnitt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mitte Juni bis August. In den Gesamtblütenständen stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände knäuelig gehäuft zusammen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 15 bis 25 Millimeter auf. Das Involucrum ist halbkugelig und kaum behaart. Die mittleren Hüllblätter sind nicht eingeschnürt, die äußeren fast so lang wie die inneren. In einem Blütenkörbchen stehen viele Röhrenblüten zusammen. Die Blütenkrone ist dunkel purpurfarben.
Die Achäne ist am oberen Ende etwas verschmälert.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9 oder 11; esliegt Diploidie vor mit Chromosomenzahlen von 2n = 18 oder 22.[1][2]
Ökologie
Die Kletten-Ringdistel ist ein Hemikryptophyt.
Vorkommen
Die Kletten-Ringdistel ist ein praealpines Florenelement mit zerstreuten Vorkommen vor allem in den Gebirgen Mitteleuropas und der Balkanhalbinsel. Der Verbreitungsschwerpunkt reicht von den Alpen, dem Alpenvorland bis zum Apennin. Isolierte Vorkommen liegen beispielsweise in den Vogesen, im Schwarzwald, in der Rhön, im Erzgebirge und in den Sudeten. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg am Höfergrat bei Schröcken bis zu einer Höhenlage von 2130 Metern auf.[3]
Die Kletten-Ringdistel braucht stickstoffreiche, feuchte, tonige Böden. Sie kommt meist in den Gesellschaften des Alnetum incanae oder des Phalarido-Petasitetum hybridi, aber auch in Gesellschaften der Verbände Adenostylion, Polygono-Trisetion oder Rumicion alpini vor.[2]
Sie besiedelt Bachufer, Ödland, Hochstaudenfluren, Grauerlenbestände und Viehläger. In Deutschland wächst sie in der Rhön, in Thüringen, Sachsen, im Südschwarzwald und in der Baar, sowie südlicher im Schwäbischen, Fränkischen und in der Schweizer Jura. Im Voralpengebiet und in den Alpen ist sie in lockeren Beständen im montanen bis subalpinen Raum zu finden. Gebietsweise fehlt die Pflanze.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w (sehr feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 5 (sehr nährstoffreich bis überdüngt), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Arctium personata durch Carl von Linné in Species Plantarum, Seite 816. Die Neukombination zu Carduus personata (L.) Jacq. erfolgte 1776 durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Fl. Austriac., Band 4, Seite 25.[5]
Bei einigen Autoren gibt es Unterarten (Auswahl)[5]:
- Carduus personata subsp. albidus (Adamović) Kazmi: Sie kommt in Italien, auf der Balkanhalbinsel, in Rumänien und in der Ukraine vor.[5]
- Carduus personata (L.) Jacq. subsp. personata
Literatur
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, Band 4, ISBN 3- 440-08048-X.
Einzelnachweise
- ↑ a b Carduus personata (L.) Jacq., Kletten-Distel. FloraWeb.de
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 963.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 637.
- ↑ Carduus personata (L.) Jacq. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. März 2021.
- ↑ a b c Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Carduus personata In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
- Kletten-Ringdistel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Distel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.
- Bilder und Weblink zur Beschreibung nach Garcke 1898.