Kloster Frauenthal
Das Kloster Frauenthal (lat. Abbatia monialium Vallis sanctae Mariae) ist eine Zisterzienserinnenabtei im Ort Hagendorn in der Gemeinde Cham im Kanton Zug.
Beschreibung
Das Kloster liegt am Flüsschen Lorze und wurde 1231 durch eine Stiftung von Freiherr Ulrich von Schnabelburg und seiner Frau gegründet. Das Necrologium Frauenthalense nennt als Mitstifter des Klosters Graf Ludwig von Frohburg – 22. November: „Ludwig graff von Froburg, mittstiffter, anno 1246“. 1253 wurde es in den Zisterzienserorden aufgenommen. Die Schwyzer zerstörten 1351 einen Grossteil der Bauten bei Auseinandersetzungen mit Herzog Albrecht. Während der Reformation wurde der Konvent aufgehoben, in der Gegenreformation bildete sich die Glaubensgemeinschaft von neuem. Seit 1586 besitzt sie das Recht der Äbtissinnenwahl wieder.
Die nach zisterziensischer Tradition als Baugeviert konzipierte Anlage wurde im 17. und 18. Jahrhundert erneuert. Den Ost- und den Südflügel mit dem Kapitelsaal und dem Refektorium mit dem Kreuzgang errichtete der Vorarlberger Architekt Johann Moosbrugger im späten 17. Jahrhundert. In der Klosterkirche befindet sich eine Orgel von Orgelbau Walter Graf aus dem Jahr 1975 im Gehäuse der Vorgängerorgel des Luzerner Orgelbauers Sylvester Walpen von 1852.[1]
Der heutige Baubestand deckt sich, abgesehen von einigen Wirtschafts- und Wohnbauten des Gutsbetriebs, mit dem im Siegfriedatlas von 1880 abgebildeten Umfang. In den 1990er Jahren wurden die meisten Gebäude der unter Denkmalschutz gestellten Anlage fachgerecht renoviert.
Die dem Konvent angehörenden Schwestern leben wieder nach der Ordensregel des Heiligen Benedikt.[2] Die Abtei gehört zur Mehrerauer Kongregation. 1957 gründete sie das Zisterzienserinnenkloster Valley of Our Lady (auch: New Frauenthal) im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
Äbtissinnen
- Benigna von Hünenberg, 1254
- Charitas Meier, 1981–2008
- Consolata Bucher, 2014–2015[3]
Literatur
- Josef Grünenfelder: Frauenthal. Zisterzienserinnenabtei Cham Kanton ZG. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 262). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1988, ISBN 978-3-85782-262-9.
Weblinks
- Anne-Marie Dubler: Frauenthal. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Aktuelle Website der Abtei
- Website des Klosters und des Gutsbetriebs
- Eintrag zu Kloster Frauenthal auf Orden online
Einzelnachweise
- ↑ Cham / Hagendorn – Zisterzienserinnenabtei Klosterkirche Frauenthal – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. (deutsch).
- ↑ Komm, folge mir nach! Abtei Frauenthal, abgerufen am 22. Oktober 2017.
- ↑ „Kloster Frauenthal: Consolata Bucher zur Äbtissin gewählt“, Orden-online.de, 16. März 2014
Koordinaten: 47° 12′ 48″ N, 8° 25′ 26″ O; CH1903: 674636 / 229623
