Knitterfestigkeit
Die Knitterfestigkeit oder Knitterechtheit ist ein Maß dafür, wie sehr textile Flächengebilde, insbesondere Gewebe, für das Knittern und für die Bildung von Druckfalten anfällig sind.
Gemessen wird diese Eigenschaft durch ein Flexometer, wobei der sogenannte Knittererholungswinkel nach der DIN 53 890/91 ermittelt wird. Unterschieden wird dabei die Trockenknittererholung als Trageeigenschaft von Kleidung und die Naßknittererholung in der Textilpflege. Als sehr knitterarm gilt eine Textilie mit einem Knittererholungswinkel von 140 bis 150°, wobei 180° der bestmögliche und 0° der schlechteste Winkel ist. Außerdem besteht eine Abhängigkeit des Knittererholungswinkels von der Erholungszeit.
Die Knitterneigung hängt ab von dem verwendeten Fasermaterial, davon wie das Garn ausgesponnen und gezwirnt wurde, von der Herstellungsart des flächigen Textils und von seiner Ausrüstung (z. B. mit Kunstharzen oder durch Thermofixierung). Vor allem Textilien aus Baumwollfasern oder Regeneratfasern daraus sowie Leinen zeigen besondere Knitterbildung, während Kunstfasern, Seide und Wolle knitterarm sind. Gewirke besitzen viel Widerstand gegen Knittern.
Beim Gaufrieren werden Knitter bewusst hervorgerufen.
Literatur
- Alois Kießling und Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Verlag Schiele & Schoen, Berlin 1993. ISBN 9783794905461, S. 211–212.
- Herbert M. Ulrich: Handbuch der chemischen Untersuchung der Textilfaserstoffe: Untersuchung der Faserfremdkörper, der chemisch veränderten Faserstoffe und der damit verbundenen Veredlungseffekte II. Springer-Verlag, Wien 2013. ISBN 978-3-7091-7969-7.