Kogler Berg (Salzkammergut-Berge)

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Kogler Berg
Höhe 819 m ü. A.
Lage bei Oberhofen am Irrsee, Oberösterreich
Gebirge Mondseer Flyschberge, Salzkammergutberge
Dominanz 1,36 km → Schoibernberg
Schartenhöhe 79 m ↓ Obernberg
Koordinaten 47° 57′ 7″ N, 13° 19′ 50″ OKoordinaten: 47° 57′ 7″ N, 13° 19′ 50″ O
Kogler Berg (Salzkammergut-Berge) (Oberösterreich)
Gestein Flysch (Zementmergelserie und Altlengbach-Formation)
Alter des Gesteins 90–50 Mio. Jahre (ConiaciumThanetium)
Erschließung Forststraße um den Gipfel

Der Kogler Berg (auch Koglerberg geschrieben) ist ein 819 m ü. A. hoher Berg am Alpennordrand bei Oberhofen am Irrsee in Oberösterreich.

Lage und Landschaft

Der Berg ist eine sanfte Kuppe, die sich nordöstlich über dem Irrsee erhebt. Er gehört zu den Mondseer Flyschbergen der Salzkammergutberge und bildet mit dem Schoibernberg (883 m ü. A.) die nordwestliche Untergruppe der Berge zwischen Irrsee/Mondsee und Attersee, von denen sie durch die oberste Vöckla im Osten getrennt sind. Dort auf der anderen Seite liegt der Rehberg (Die Röten) (819 m ü. A.).

Am Kogler Berg enden die Alpen dann orographisch, und es folgt nördlich der Hausruck-und-Kobernaußerwald-Zug als Teil des Alpenvorlands. Sein Bergfuß läuft in die Plateauzone Hochfeld aus und formt die Pfortenlandschaft zwischen Straßwalchen, etwa 6 Kilometer nordwestlich, und Frankenmarkt, 7½ Kilometer nordöstlich. Diese bildet die Wasserscheide zwischen Mattig, die dem Inn zufließt, und der Vöckla zur Traun. Westlich geht der Oberhofner Bach (Mühlbach) Richtung Straßwalchen. Südlich entwässert der Haselbach, der die Eintalung zum Schoibernberg bildet, und nördlich der Reitzingbach, die dann vereint als Nössenbach zur Vöckla gehen. Die Wasserscheide nördlich ist durch Weinbach (Vöckla), Hainbach (Mattig), Kirchhamer Bach (Vöckla) und dann dem Schwemmbach (Mattig) – schon im Kobernaußerwald – vielfach verzahnt.

Um den Berg liegen als größere Orte Oberhofen westlich und Laiter am Irrsee südwestlich. Die Salzburger Landesgrenze, die hier um Straßwalchen ostwärts ausbaucht, passiert nordöstlich bei Winzerroid nahe Oberhofen über Pölzleiten und Oberholz, letztere Orte gehören zur Straßwalchener Hüttenedt an der Vöckla.

Name

Bei Georg Matthäus Vischer 1667 findet sich hier vielleicht der Rabenshwenthner Huet, wohl nach der Ortslage Rabenschwand bei Oberhofen.[1]

Seinen heutigen Namen hat er von der Ortslage Kogl am Fuß über Oberhofen, welches selbst wohl seinen Namen vom Berg hat: Kogel ist ein typischer örtlicher Name für kegelige Kuppen und Gipfel.

Geologie

Der Berg gehört zur Zementmergelserie (ConiaciumCampanium, mittlere Oberkreide, ca. 90–70 Mio. Jahre alt) der Flyschzone, südlich zum Schoibernberg liegt Altlengbach-Formation (MaastrichtiumThanetium, Wende Kreide/Paläozän, 70–50 Mio. Jahre). Diese tektonische Diskordanz führt geradlinig bis Straß im Attergau und ist eine von mehreren am Nordrand der Mondsee–Attersee-Flyschberge.[2] Sie findet sich auch beim Irrsberg auf der anderen Irrseeseite. Am Nordfuß bei der Wieselkapelle ostwärts ist ein Streifen Reiselsberg-Formation und Gaultflysch (Unterkreide bis untere Oberkreide) aufgeschlossen, der sich als Umrahmung des ultrahelvetischen Fensters am Stoifelbach fortgesetzt findet.[2]

Das Mondseeland wurde von einer Zunge des Dachsteingletschers ausgefurcht, dessen Endmoränen am Krenwald und Kobernaußerwald liegen. In der Mindel- (vor um 450.000 Jahren)[3] und Riß-Kaltzeit (vor etwa 200.000 Jahren)[4] waren Koglerberg–Schoibernberg wie auch Irrsberg typische Nunataks, aus der Eismasse herausragende Felsinseln.[5] Den ganzen Westfuß entlang auf etwa 500–650 m ü. A. verlaufen die jüngeren Riß-Randmoränen des Irrseegletschers, nördlich auf etwa 700 m bei Hub die höheren Mindel-Moränen. Die hydrographischen Verhältnisse nördlich sind Folge der Abflussentwicklung im versumpften oder seeigen Gletschervorfeld in den Rückzugszeiten.

Erschließung

Der Berg ist von allen Seiten auf diversen Forstwegen und Steigen leicht zu ersteigen. Der Gipfel ist bewaldet.

Literatur

  • Die Sage vom kalten Birnbaum (Fee vom Koglerberg). In: Agneta „von“ Almeida: Wundersames Mondseeland: Sagen, Legenden und Erzählungen für Kinder und Erwachsene; aus dem Mondseeland und seiner Umgebung bis St. Wolfgang; mit begleitenden Texten aus Geschichte und Naturgeschichte. Illustriert von Anton Reisinger, Verlag omnipublica, 2006, ISBN 978-395021624-0, S. 24 (Quellenangabe: nach Brettentaler, Neureiter, 1962; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Georg Matthäus Vischer: Archiducatus Austriae Superioris Descriptio facta Anno 1667 (Layer online bei DORIS, Thema Erste Landesaufnahmen) – eingezeichnet sind Rabenshwenthner Huet und Pergerhuet, zweiterer wohl der Schoibernberg; die obere Vöckla heißt dort Sprentzl Fluss; wegen der Projektionsverzerrungen online an Position von Oberhofen respektive Irrsberg (Stand 10/2014).
  2. a b Rainer Braunstingl: Bericht 1984 über geologische Aufnahmen im Flysch auf Blatt 65 Mondsee. In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 128/Heft 2, S. 259 (pdf, geologie.ac.at).
  3. Eduard Stummer: Die interglazialen Seen von Salzburg. In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. 1936, S. 105 (ganzer Artikel S. 101–107, zobodat.at [PDF], dort S. 5).
  4. Walter del Negro: Geologie des Landes Salzburg. Schriftenreihe des Landespressebüros, Sonderpublikationen 45, Salzburg 1983, S. 26.
  5. Julius Fink: Beiträge zur Plaistozänforschung in Österreich: Exkursionen zwischen Salzach und March. Geologische Bundesanstalt, 1955, S. 20;
    Erich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften. Eine geographische Landeskunde. Verlag Das Bergland-Buch, 1961, S. 490;
    (Unbekannter Artikel) In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München, Bände 48–50, Geographische Gesellschaft in München, 1963, S. 490 (zur Rekonstruktion der Gipfelflur).