Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in NRW
Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in NRW (KSL) initiierte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2016.[1] Dabei handelt es sich um ein zeitlich befristetes Projekt. Die Zentren unterstützen in allen Fragen, die mit Behinderung bzw. Beeinträchtigung in Verbindung stehen, oder vermitteln die jeweils passenden Ansprechpersonen. Die Kompetenzzentren haben die Aufgabe, zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in NRW beizutragen. In jedem Regierungsbezirk von Nordrhein-Westfalen arbeitet heute ein Kompetenzzentrum.[2] Standorte sind: Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster. Ein landesweit zuständiges Kompetenzzentrum für Menschen mit Sinnesbehinderungen hat seinen Sitz in Essen. Die KSL sind bei unterschiedlichen Projektträgern eingerichtet worden. Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in Dortmund und Köln wurden bereits 2011 als Modellprojekte aufgebaut.[3] Eine zentrale Koordinierungsstelle unterstützt und vernetzt die Kompetenzzentren in NRW. Der Rheinische Blindenfürsorgeverein 1886 in Düren ist Träger der Koordinierungsstelle.[4]
Aufgaben der KSL
Zentrale Aufgabe der KSL ist die Förderung der sozialen Inklusion. Die Wirksamkeit der Arbeit der KSL im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention wird prozessbegleitend evaluiert. Die Evaluation hat das Bochumer Institut für Disability Studies (BODYS) übernommen. Jedes Kompetenzzentrum ist eine regionale und unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. Die Mitarbeitenden im KSL beraten nach dem Selbstbestimmt-Leben-Ansatz. Wesentlich ist dabei die Beratung von Menschen mit Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen („Peer-Counseling“). Die Kooperations- und Vernetzungsstrukturen der KSL stehen sowohl Bürgern als auch der öffentlichen Verwaltung mit Informationen und themenspezifischen Veranstaltungsangeboten zur Verfügung.
Die KSL
- entwickeln gemeinsam geeignete Maßnahmen, um Selbstbestimmung landesweit umzusetzen (z. B. die stärkere Nutzung des Persönlichen Budgets).
- beraten unabhängig zu allen Fragen und Themen rund um das Thema Behinderung und unterstützen Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Dies gilt vor allem für komplexe Fragestellungen, die leistungsträgerübergreifende Lösungen erfordern.
- informieren über aktuelle Entwicklungen in der Behindertenpolitik im Kontext der UN-Behindertenrechtskonvention.
- bieten eine Plattform für alle Institutionen und Verbände, die sich mit Konzepten wie Inklusion und Selbstbestimmung auseinandersetzen, um praktische Veränderungen herbeizuführen.
- bündeln Erfahrungen behinderter Menschen, führen Fachveranstaltungen durch und erstellen Informationsmaterial zur gezielten Bewusstseinsbildung und Überwindung von bisher vorherrschenden Denkmustern.
Das KSL in Essen weit Besonderheiten auf. Es berät alle Menschen mit Sinnes-Behinderungen in NRW. Zum Beispiel:
- gehörlose Menschen
- Menschen mit Hör-Behinderung
- blinde Menschen
- Menschen mit Seh-Behinderung
- taub-blinde Menschen. Das sind Menschen, die nicht hören und nicht sehen können.
Ferner gibt es noch das Büro Koordinierungs-Stelle der Kompetenz-Zentren Selbstbestimmt Leben. Das Büro ist ansässig in Gelsenkirchen, organisiert die Zusammenarbeit und hilft den einzelnen Kompetenzzentren bei der Organisation.
Finanzierung der KSL
Die sechs Kompetenzzentren, die wissenschaftliche Begleitforschung und die Koordinierungsstelle werden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes NRW finanziert.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt - Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in NRW Abgerufen am 13. April 2017
- Nachbericht Informationsveranstaltung zum Bundesteilhabegesetz. In: focus. 24. März 2017, abgerufen am 13. April 2017.
- Claudia Dechamps: Kompetenzentrum für Menschen mit Sinneshandicap: Im Alltag helfen Kompetenzentrum für Menschen mit Sinneshandicap: Im Alltag helfen. In: Aachener Zeitung. 6. Januar 2017, abgerufen am 13. April 2017.
- Karin Völker: Neues „Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben“ Inklusion: Ein Gewinn für alle. In: Westfälische Nachrichten. 23. November 2016, abgerufen am 13. April 2017.
- inklusive-gemeinwesen.nrw.de: Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW Bundesweit einmaliges Beratungsnetz in NRW - Kurzdarstellung (in der Analyse) Abgerufen am 13. April 2017
Einzelnachweise
- ↑ Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales: Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL) in Nordrhein-Westfalen. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 10. April 2016. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilt mit: Minister Schmeltzer: Selbstbestimmte Lebensführung für Menschen mit Behinderungen stärken - „Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben“ flächendeckend in NRW. In: land.nrw. 8. November 2016, abgerufen am 13. April 2017.
- ↑ Aktionsplan der Landesregierung. Eine Gesellschaft für alle. (Nicht mehr online verfügbar.) Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, ehemals im Original; abgerufen am 10. April 2017. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ Impressum | KSL NRW. Abgerufen am 1. September 2019.
Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in NRW Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales