Konrad Wallenrod

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Konrad Wallenrod ist ein Versepos aus dem Jahr 1828 von Adam Mickiewicz, das im Litauen des 14. Jahrhunderts spielt. Mickiewicz schrieb das Versepos, das den polnisch-litauischen Patriotismus anfachen sollte, vor dem Hintergrund des wachsenden Widerstands der Polen gegen die russische Herrschaft. Im November 1830 kam es dann zum ersten polnischen Aufstand seit dem Wiener Kongress, dem sogenannten Novemberaufstand.

Mickiewicz nutzte die bekannte starke historische Persönlichkeit Konrad von Wallenrode, Hochmeister des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert, aus, indem er ihn zur Hauptfigur seines patriotischen Epos umformte. So wird in Mickiewiczs Text Konrad Wallenrod als ein vom Deutschen Orden aufgezogener Litauer dargestellt. Er wird Hochmeister und führt Ordensritter absichtlich ins Verderben, als er sich seiner wirklichen Herkunft bewusst wird.

Konrad Wallenrod wurde zweimal zu einer Oper vertont, als I Lituani (Die Litauer) von Amilcare Ponchielli (1874); und als Konrad Wallenrod von Władysław Żeleński (1885).

Der „Wallenrodismus“ (Patriotischer Verrat) ging ins polnische Nationalbewusstsein ein und wurde in den polnischen Aufständen des 19. und 20. Jahrhunderts zitiert. Weil es bei Polen so radikales Bewusstsein erregte, nahm Mickiewicz Abstand von seinem Versepos und beklagte, dass er nicht die finanziellen Mittel habe, alle seine gedruckten Verse zurückzukaufen.