Konradsreuth
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Wappen der Gemeinde Konradsreuth |
Koordinaten: 50° 16′ N, 11° 50′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Höhe: | 552 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,24 km2 | |
Einwohner: | 3136 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95176 | |
Vorwahl: | 09292 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 142 | |
LOCODE: | DE KSU | |
Gemeindegliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hofer Str. 8 95176 Konradsreuth | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Matthias Döhla (SPD) | |
Lage der Gemeinde Konradsreuth im Landkreis Hof | ||
Konradsreuth ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof.
Geografie
Lage
Die Gemeinde befindet sich zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge und wird von der Münchberger Gneisplatte durchzogen. Unweit der Gemeinde befindet sich der Hofer Flughafen.
Gemeindegliederung
Es gibt 36 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Ahornberg (Pfarrdorf)
- Berg (Weiler)
- Birkenhof (Einöde)
- Brand (Weiler)
- Eckardsreuth (Einöde)
- Engel (Einöde)
- Föhrenreuth (Dorf)
- Frauenhof (Weiler)
- Glänzlamühle (Einöde)
- Gläsel (Einöde)
- Gottschalk (Einöde)
- Hollareuth (Einöde)
- Jägerhaus (Einöde)
- Klausenhof (Weiler)
- Konradsreuth (Industrieort)
- Lerchenberg (Weiler)
- Martinsreuth (Dorf)
- Maschinenhaus (Weiler)
- Modlitz (Weiler)
- Neudörflein (Dorf)
- Oberpferdt (Dorf)
- Pretschenreuth (Weiler)
- Reuthlas (Dorf)
- Ringlasmühle (Einöde)
- Schallershof (Einöde)
- Schallersreuth (Einöde)
- Schödelshöhe (Weiler)
- Schwarzenfurth (Weiler)
- Silberbach (Dorf)
- Steinmühle (Weiler)
- Stiftsgrün (Einöde)
- Unterpferdt (Weiler)
- Walburgisreuth (Einöde)
- Weißlenreuth (Dorf)
- Wendlershof (Einöde)
- Wölbersbach (Dorf)
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Konradsreuth wurde erstmals im Jahre 1266 in einer Urkunde erwähnt, in der von einem „Ulricus de Conratsrute“ aus dem Geschlecht der Lüchauer die Rede war. Diese stammten aus Lobechow bei Jena. Die Herren von Lüchau herrschten bis 1485. Im Jahre 1441 verlieh ihnen Kaiser Friedrich III. ein Hochgericht. Nachfolger in der Herrschaft waren von 1485 bis 1495 Georg von Schirnding, von 1495 bis 1597 die Rabensteiner zu Döhlau, von 1599 bis 1610 Siegmund von Machwitz, von 1610 bis 1629 die Herren von Haberland und von 1638 bis 1646 Jareslaw Hofmann von Mönchhofen. Im Jahre 1646 übernahm Georg Rudolph von Reitzenstein aus Schönberg den Rittersitz. 1698 erfolgte die Teilung des Schlosses in Siedlungsgebiete zweier Brüder: Das Schloss unteren Teils erhielt Christoph Heinrich von Reitzenstein und das Schloss oberen Teils Georg Adam von Reitzenstein. Im Jahre 1789 verkaufte Traugott Leberecht von Reitzenstein das obere Schloss mit allen Besitzungen an Georg Christoph von Reitzenstein, Besitzer des Schlosses unterer Teil. Um 1815 heiratete die Familie der Kammerherren von Staff aus Weimar ein. Nachkommen derer von Staff, genannt von Reitzenstein, sind Eigentümer des Schlosses.
Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth (sowie die Kondominatsrechte der Freiherren von Reitzenstein) fielen im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich, der Ort kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Änderung der Namensschreibweise
Im Jahr 1903 wurde die Schreibweise der Gemeinde offiziell von Conradsreuth in Konradsreuth geändert.[4]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Föhrenreuth eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Teile der Gemeinde Martinsreuth hinzu.[4] Silberbach folgte am 1. Januar 1975. Von der aufgelösten Gemeinde Gottfriedsreuth erhielt Konradsreuth am 1. Januar 1977 etwa 85 Einwohner sowie am 1. Mai 1978 von den aufgelösten Gemeinden Ahornberg etwa 450 und Markersreuth etwa 300 Einwohner.[5]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 3383 auf 3151 um 232 bzw. um 6,9 %.
- 1910: 1462 Einwohner
- 1961: 3647 Einwohner
- 1970: 3759 Einwohner
- 1987: 3439 Einwohner
- 1991: 3491 Einwohner
- 1995: 3617 Einwohner
- 2000: 3627 Einwohner
- 2005: 3552 Einwohner
- 2010: 3212 Einwohner
- 2015: 3230 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 2606 Stimmberechtigten 1705 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,43 % lag.[7]
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Matthias Döhla (SPD).[8] Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 70,43 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
Wappen
Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein blauer Pfahl (Herren von Lüchau) in rot ein silberner Schrägbalken (Herren von Reitzenstein), überdeckt von einem schräg links liegenden goldenen Weberschiffchen mit silberner Garnspule.“[10] | |
Wappengeschichte: Der blaue Pfahl ist dem Wappen der Herren von Lüchau entnommen und erinnert an deren Lehensherrschaft seit Beginn des 15. Jahrhunderts in Konradsreuth. Der silberne Schrägbalken in Rot kommt aus dem Wappen der Herren von Reitzenstein, die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis heute im Ort ansässig sind. Das Weberschiffchen und die Garnspule stellen die für den Ort wichtige, bis heute bestehende Textilindustrie dar, die aus der ehemaligen Hausweberei hervorgegangen ist.[11] Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.[12] |
Baudenkmäler
Schloss Konradsreuth
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2011 2.581.000 Euro, davon waren 851.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.[13]
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 63, im produzierenden Gewerbe 1022 und im Bereich Handel und Verkehr 315 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 133 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1340. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 90 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2703 Hektar, davon waren 1959 Hektar Ackerfläche und 741 Hektar Dauergrünfläche.
Die größten Arbeitgeber des Ortes sind folgende Firmen:
- Alukon KG - Rollladen und Rolltore
- Rohleder - Lederverarbeitung
- Spedition AMM
Verkehr
Der Ort liegt an der Staatsstraße 2461 zwischen Münchberg und Hof (Saale). Die knapp drei Kilometer westlich verlaufende Autobahn A 9 ist über die Anschlussstelle Hof-West (AS 34) zu erreichen.
Unweit des Ortes liegt der Verkehrslandeplatz Hof-Plauen.
Bildung
2008 gab es folgende Einrichtungen:
- einen Kindergarten mit 125 Kindergartenplätzen
- eine Volksschule mit 19 Lehrern und 291 Schülern
- diverse berufliche Schulen im Ortsteil Ahornberg: Staatliche Berufsschule, Staatliche Berufsfachschulen für Hauswirtschaft, Kinderpflege, Sozialpflege, gastgewerbliche Berufe sowie kommunale Fachakademien für Sozialpädagogik und Hauswirtschaft
Sport
Im Tischtennis treten Mannschaften des TV Konradsreuth auf Bezirks- und Landesebene an.
Persönlichkeiten
- Hanns Herpich (1934–2022), Textilkünstler und Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Conradsreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 538–539 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Konradsreuth. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 594 (Digitalisat).
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Konradsreuth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. September 2010.
- ↑ Gemeinde Konradsreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 485 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 686 und 688.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Grußwort. Gemeinde Konradsreuth, abgerufen am 3. September 2020.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Konradsreuth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Konradsreuth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Konradsreuth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2012, PDF