Kopfschildschnecken

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Kopfschildschnecken

Einige repräsentative Cephalaspidea

Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia)
Unterordnung: Kopfschildschnecken
Wissenschaftlicher Name
Cephalaspidea
P.H. Fischer, 1883

Die Kopfschildschnecken (Cephalaspidea) sind eine Unterordnung der Hinterkiemerschnecken. Die Unterordnung umfasst rund 7000 Arten der im Meer lebenden Nacktschnecken.

Der Name Kopfschildschnecken bezieht sich auf ein vom Rücken abgesetztes Kopfschild, welches verbreiterten Fühlern entspricht.

Merkmale

Abgesehen vom Kopfschild zeichnet diese Schnecken weiterhin aus, dass meistens eine Schale vorhanden ist, sie keine Tentakel haben und dass seitliche Verbreiterungen (Parapodien) vorkommen. Bis auf einige wenige Süßwasserarten kommen fast alle Kopfschildschnecken ausschließlich im Meer vor.

Stammesgeschichte

Die Kopfschildschnecken sind eine sehr basale Gruppe der Euthyneura (Geradnervige). Es bestehen enge Beziehungen zu den Streptoneura, da viele ursprüngliche Merkmale (Autamorphien der Gastropoda) oft noch vorhanden sind.

Solche Merkmale wären:

  • Operculum (nur Acteon)
  • Überkreuzung der Pleurovisceralkonnektive, keine Konzentration der Ganglien
  • Atrium vor dem Herzen (Ventrikel)

Systematik

Die Taxonomie der Schnecken unterliegt Revisionen und Wandel. Daher gibt es verschiedene Systematiken. Als klassisch wird meist die auf Johannes Thiele (1929–1935) zurückgehende betrachtet. Sie war bis in die 1990er anerkannt. Eine modernere und die letzte aufgrund rein morphologischer Ansätze aufgestellte Systematik ist die von Ponder & Lindberg (1997).[1] Die aktuelle Systematik ist phylogenetisch orientiert und geht zurück auf Bouchet & Rocroi (2005).[2][3][4]

Systematik nach Ponder & Lindberg (1997)

Systematik nach Bouchet & Rocroi (2005)

In dieser Systematik wird im Vergleich mit der vorangehenden Systematik von Ponder & Lindberg (1997)

D. h. das Clade Cephalaspidea wurde gegenüber der Unterordnung Cephalaspidea verkleinert.

Literatur

  • A. Kästner: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Band I, Teil 3; Jena 1993, ISBN 3-334-60412-8

Weblinks

Commons: Kopfschildschnecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ponder, W.F. & Lindberg, D.R.: "Towards a phylogeny of gastropod molluscs: an analysis using morphological characters"; In: Zoological Journal of the Linnean Society, Band 119, Nr. 2, S. 83–265; 1997; doi:10.1111/j.1096-3642.1997.tb00137.x
  2. Bouchet, P. & Rocroi, J.-P.: Part 2. "Working classification of the Gastropoda"; In: Malacologia Band 47, S. 239–283, Ann Arbor 2005; ISSN 0076-2997
  3. Bouchet, P. & Rocroi, J.-P. (Hrsg.): Frýda, J., Hausdorf, B. Ponder, W.F. Valdés, Á. & Warén, A.: "Classification and nomenclator of gastropod families"; In: Malacologia: International Journal of Malacology Band 47, Nr. 1–2; ConchBooks, Hackenheim 2005; ISBN 3-925919-72-4, ISSN 0076-2997; http://www.vliz.be/Vmdcdata/imis2/ref.php?refid=78278
  4. Poppe, G.T. & Tagaro, S.P.: 23. Februar 2006 "The New Classification of Gastropods according to Bouchet & Rocroi, 2005"; PDF (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.journal-malaco.fr