Kosrae
Kosrae (Kusaie) | ||
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Übersichtskarte | ||
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Karolinen | |
Geographische Lage | 5° 19′ N, 162° 58′ O | |
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Fläche | 108 km² | |
Höchste Erhebung | Finol Finkol 634 m | |
Einwohner | 6616 (2010) 61 Einw./km² | |
Hauptort | Tofol | |
Topographische Karte mit Verwaltungsgliederung |
Kosrae (ausgesprochen [koˈʃraːeː], früher Kusaie, Ualan oder Strong('s) Island) ist eine Insel im Zentralpazifik. Sie bildet mit acht weiteren Inseln geographisch die gleichnamige Gruppe der Kosrae-Inseln sowie politisch den östlichsten Bundesstaat der Föderierten Staaten von Mikronesien.
Geographie
Kosrae ist die zweitgrößte einzelne Insel der Föderierten Staaten von Mikronesien und gehört zum Archipel der Karolinen. Hauptort der Insel und des Bundesstaats Kosrae ist der kleine Ort Tofol an der Nordostküste. Die Landfläche beträgt 108 km² (ohne Nebeninseln).
Die Landschaft ist hügelig und von tropischen Regenwäldern geprägt. Eine Besonderheit der Insel ist, dass sie als einzige Mikronesiens als Felseninsel von einem Korallenriff umgeben ist. Innerhalb dieses Riffs liegen rund acht kleine Nebeninseln. Größte, wichtigste und einzig bewohnte Nebeninsel ist Lelu in der an den Hauptort Tofol angrenzenden Bucht. Kleinere Nebeninseln von Kosrae, alle küstennah, sind Kiul (Gabert), Mutunyal, Sroansak, Srukames, Yen Yen, Yenasr und die Flughafeninsel.
Geschichte
Kosrae wurde wahrscheinlich im 1. Jahrtausend v. Chr. von Polynesien aus besiedelt. Allerdings ist eine genaue Bestimmung der ersten Besiedelung nicht möglich, da im Gegensatz zu anderen größeren mikronesischen Inseln keine vorkolonialen Steinbauten gefunden worden sind. Auf der östlich vorgelagerten Insel Lelu wurden Ruinen aus dem 15. Jahrhundert gefunden.[1]
Seit dem 16. Jahrhundert war Kosrae offiziell im Besitz Spaniens, im Jahre 1898 wurden sie eine Kolonie des Deutschen Reiches. Im Ersten Weltkrieg wurde die Insel von Japan besetzt.
Kosrae wurde während des Zweiten Weltkrieges im Rahmen des Inselspringens der USA nicht direkt angegriffen, allerdings wurden mehrere vor der Küste der Insel liegende japanische Schiffe versenkt, die heute als gut erhaltene Wracks einen touristischen Anziehungspunkt darstellen.
Nach Kriegsende wurde Kosrae Teil des Treuhandgebietes Pazifische Inseln der USA.
Am 10. Mai 1979 ratifizierte Kosrae die Verfassung der Föderierten Staaten von Mikronesien und wurde mit der offiziellen Unabhängigkeit am 3. November 1986 integraler Bestandteil dieser neuen Nation.
Flora und Fauna
Kosrae ist Heimat des endemischen Kosrae-Flughunds (Pteropus ualanus), dessen Bestände nach IUCN-Angeben stabil sind[2]. Auf Kosrae kommen insgesamt 36 Vogelarten vor, besonders artenreich sind Schnepfenvögel mit acht Arten[3]. Zwei endemische Vogelarten – das Kosrae-Sumpfhuhn und der Kosrae-Singstar – sind bereits ausgestorben. Zu den Reptilien zählt die Geckoart Perochirus ateles,[4] der Mangroven-Schlankskink (Emoia atrocostata) und die Skinke Emoia cyanogaster und Ornithuroscincus noctua.[5][6][7] An der Küste kommt die Plättchenseeschlange vor.[8]
Wirtschaft
Einziger bedeutender Wirtschaftszweig ist der Tourismus, größter Arbeitgeber sind Einrichtungen der Regierung sowie der internationale Flughafen Kosrae, der auf einer künstlichen Insel vor Kosraes Nordwestküste liegt.
Große Teile der Bevölkerung leben allerdings noch immer überwiegend von subsistenzieller Landwirtschaft.
Weblinks
- Kosrae Visitor Center (Memento vom 24. Dezember 2001 im Internet Archive)
- Kosrae Besucher-Büro
- Fotos von Kosrae
Einzelnachweise
- ↑ Webseite des US Innenministeriums, National Park Service (englisch)
- ↑ IUCN-Webseite zu Pteropus ualanus (abgerufen am 23. März 2011)
- ↑ Avibase - Bird Checklist Kosrae (abgerufen am 23. März 2011)
- ↑ Perochirus ateles In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Emoia atrocostata In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Emoia cyanogaster In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Ornithuroscincus noctua In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Hydrophis platurus In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Dezember 2021.