Kraftwerk Giessen
Kraftwerk Giessen | ||
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Das Stauwehr mit der gestauten Thur, vor dem Einlaufwerk des Wasserkraftwerk Giessen. | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 734122 / 231166 | |
Land | Schweiz | |
Ort | Nesslau-Krummenau | |
Gewässer | Thur[1] | |
Höhe Oberwasser | 770 m | |
Kraftwerk | ||
Eigentümer | St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG | |
Betriebsbeginn | 1886[1] | |
Technik | ||
Engpassleistung | 1,8[1] Megawatt | |
Regelarbeitsvermögen | 5,8[1] Millionen kWh/Jahr | |
Turbinen | 2 vertikale Kaplan-Turbinen | |
Generatoren | Synchrongenerator[1] | |
Sonstiges | ||
Website | WKW Giessen |
Das Wasserkraftwerk Giessen liegt an der Thur bei Nesslau-Krummenau, im südlichen Toggenburg. Das Werk gehört zur St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG und produziert jährlich rund 5,8 GWh.
Geschichte
Seit 1896 betrieb die Firma Kuhn und Grob ein Elektrizitätswerk „am Giessen“ in Nesslau. Zwei Maschinengruppen zu je 80 PS nutzten ein Gefälle von 24 m aus. Im Jahre 1904 erfolgte ein Ausbau, in dessen Konzept ein Vorläufer moderner Pumpspeicherwerke zu erkennen ist. Die sogenannte Hochdruckakkumulieranlage verwendete überschüssige Nachtenergie, indem sie das Wasser der Thur in ein 150 m über dem Maschinenhaus gelegenes Reservoir hinaufpumpte. Dessen Inhalt stand einer 45-PS-Hochdruckturbine zur Verfügung, die bei erhöhtem Strombedarf die Netzbelastung stützte. 1908 wurde ein 90-PS-Benzinmotor eingebaut.
1914 ging das Kraftwerk in die Hände der St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG über. Als im Zuge der Erweiterung des Kraftwerks Kubel ein 950-kVA-Generator frei wurde, bekam dieser 1920/21 im Kraftwerk Giessen einen neuen Standort. Um diesen Generator anzutreiben, wurden zwei neue 500-PS-Francisturbinen eingebaut.
Nach 40 Jahren Betrieb wurde die Anlage 1960/61 gesamterneuert. In unmittelbarer Nähe flussaufwärts entstand ein neues Maschinenhaus, mit einer vertikalen Kaplanturbine mit aufgebautem 1400-kVA-Generator. 1970/71 wurde die alte Druckleitung ersetzt.
2001 fand der bisher letzte Ausbau statt. Das Zentralgebäude wurde um 12 m verlängert, damit zwei neue vertikale Kaplanturbinen mit einem Gefälle von 23 m eingebaut werden konnten.
Siehe auch
Literatur
- 75 Jahre St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG 1914-1989, Druck: Ernst Schoop AG, Urnäsch, Herausgegeben von den SAK anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens.