Kraftwerk Teles Pires

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Kraftwerk Teles Pires
Lage
Koordinaten 9° 20′ 59″ S, 56° 46′ 39″ WKoordinaten: 9° 20′ 59″ S, 56° 46′ 39″ W
Land Brasilien Brasilien
Ort Mato Grosso, Pará
Gewässer Rio Teles Pires
Höhe Oberwasser 220 m
Kraftwerk
Eigentümer Companhia Hidrelétrica Teles Pires (CHTP)
Betreiber CHTP
Planungsbeginn 2009
Bauzeit 2011 bis 2015
Betriebsbeginn 2015
Technik
Engpassleistung 1820 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
52 m
Ausbaudurchfluss 3820 m³/s
Turbinen Francis-Turbinen 5 × 364 MW
Sonstiges

Das Kraftwerk Teles Pires (portugiesisch Usina Hidrelétrica Teles Pires) ist ein Wasserkraftwerk in Brasilien, das den Rio Teles Pires zu einem Stausee aufstaut. Der Teles Pires bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen den Gemeinden Paranaíta im Bundesstaat Mato Grosso und Jacareacanga im Bundesstaat Pará. Das Kraftwerk hat eine installierte Leistung von 1820 MW. Es ist im Besitz der Companhia Hidrelétrica Teles Pires (CHTP) und wird auch von CHTP betrieben.

Geschichte

Erste Studien zur Nutzung der Wasserkraft im Einzugsgebiet des Teles Pires wurden 2006 durch die ANEEL durchgeführt. Sie ergaben, dass die Errichtung von sechs Wasserkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 3600 MW möglich wäre. Eine Machbarkeitsstudie zum Kraftwerk Teles Pires wurde im Juni 2009 bei der ANEEL eingereicht.[1] Mit dem Bau wurde 2011 begonnen. Die erste Maschine des Kraftwerks ging im November 2015 ans Netz.[2] Im September 2016 waren dann alle fünf Maschinen in Betrieb.[2][3]

Absperrbauwerk

Das 1650 m lange Absperrbauwerk ist eine Kombination aus Steinschüttdamm und Gewichtsstaumauer aus Walzbeton mit einer Höhe von 80 m[1][2]. Die Dammkrone liegt auf einer Höhe von 224 m über dem Meeresspiegel.[1] Das Maschinenhaus ist auf der rechten Flussseite; die Hochwasserentlastung mit vier Toren liegt in der Mitte des Staudamms.

Während der Bauzeit wurde der Fluss Teles Pires durch drei Tunnel umgeleitet; sie sind 318 m lang, 15 m breit und 16 m hoch.[2][4] Die Tunnel befinden sich auf der linken Seite des Flusses und wurden im Juni 2013 fertiggestellt.[4]

Stausee

Beim maximalen Stauziel von 220 m erstreckt sich der Stausee über eine Länge von 70[1][2] km und eine Fläche von rund 134,7 (bzw. 135,6[3] oder 150[2]) km².[A 1] Die Wasseroberfläche des Teles Pires im Abschnitt des Stausees betrug vor dem Einstau 40,6 km², so dass durch den Stausee rund 94,1 (bzw. 95)[1][2][3] km² Land überflutet wurden.[5]

Kraftwerk

Das Kraftwerk Teles Pires hat eine installierte Leistung von 1820 MW. Die 5 Francis-Turbinen des Kraftwerks leisten jede maximal 364 (bzw. 369,7)[5] MW;[1][2] die zugehörigen Generatoren leisten 404 MVA.[2][5] Die Nenndrehzahl der Maschinen liegt bei 75/min.[6] Die Fallhöhe beträgt 52,2 (bzw. 59)[1] m, die Ausbauwassermenge liegt bei 764 m³/s je Turbine.[5] Der erzeugte Strom wird über eine 500-kV-Leitung abgeführt.[1]

Das Laufrad einer Turbine wiegt 260 (bzw. 267)[7] t; es hat eine Höhe von 5 m und einen Durchmesser von 8 (bzw. 8,5)[7][8] m.[2] Das erste Laufrad für das Kraftwerk wurde im Juni 2014 geliefert; laut Alstom handelt es sich dabei um das größte Laufrad, das bis zu diesem Zeitpunkt für ein Wasserkraftwerk in Südamerika gefertigt wurde.[8] Das letzte Laufrad wurde im April 2015 geliefert. Der Transportweg erstreckte sich dabei über 6000 km; er ging vom Hersteller in Taubaté über Santos, Nueva Palmira und Cáceres bis zum Bestimmungsort.[7][9]

Sonstiges

Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 1,1[3] (bzw. 1,2)[2] Mrd. USD bzw. 4[7] Mrd. R$ angegeben. Der Betreiber Companhia Hidrelétrica Teles Pires ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Neoenergia (50,1 %), Eletrobrás-Eletrosul (24,5 %), Eletrobrás-Furnas (24,5 %) und Odebrecht (0,9 %).[2][3] Neoenergia ist eine Tochtergesellschaft von Iberdrola.[3]

Siehe auch

Weblinks

Anmerkungen

  1. Laut dem Betreiber beträgt die Gesamtfläche des Stausees (Área do Reservatório) 150 km² und die Wasseroberfläche (Espelho d’água) 135,6 km².

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Usina Hidrelétrica Teles Pires. www.uhetelespires.com.br, abgerufen am 22. August 2018 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l Teles Pires Hydroelectric Power Plant. www.power-technology.com, abgerufen am 22. August 2018 (englisch).
  3. a b c d e f Iberdrola commissions Teles Pires hydroelectric power plant in Brazil. Iberdrola, 5. September 2016, abgerufen am 19. August 2018 (englisch).
  4. a b Bypassing of the Teles Pires River Completed. Odebrecht, 25. Juni 2013, abgerufen am 20. August 2018 (englisch).
  5. a b c d PROJECT DESIGN DOCUMENT FORM FOR CDM PROJECT ACTIVITIES (F-CDM-PDD). (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) UNFCCC CDM, S. 5–6, ehemals im Original; abgerufen am 22. August 2018 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/cdm.unfccc.int (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Generators. (PDF) Voith, S. 10, abgerufen am 20. August 2018 (englisch).
  7. a b c d Part to be Used for First Turbine at Teles Pires HPP will Travel through Three Countries Before Arriving to Brazil. Odebrecht, 23. Januar 2014, abgerufen am 20. August 2018 (englisch).
  8. a b Alstoms rotor reaches its final destination: the Teles Pires Hydro Plant. Alstom, 10. Juni 2014, abgerufen am 19. August 2018 (englisch).
  9. Alstom delivers last rotor to Teles Pires hydro plant. Alstom, 21. Mai 2015, abgerufen am 19. August 2018 (englisch).