Kranichwoog

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Infotafel am Kranichwoog

Koordinaten: 49° 24′ 46,9″ N, 7° 29′ 48,5″ O

Reliefkarte: Rheinland-Pfalz
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Kranichwoog

Der Kranichwoog, auch bekannt als Hütschenhausener Woog, ist ein Naturschutzprojekt des NABU Rheinland-Pfalz in der Gemeinde Hütschenhausen im Landkreis Kaiserslautern, das verschiedenen Tierarten einen neuen Lebensraum und Rastplatz bieten soll.

Lage

Der Kranichwoog ist Teil des FFH-Gebiets Westricher Moorniederung,[1] im Landschaftsschutzgebiet Landstuhler Bruch – Oberes Glantal zwischen den Naturschutzgebieten Scheidelberger Woog im Westen und Schachenwald im Osten sowie zwischen den Orten Hütschenhausen im Norden und Hauptstuhl im Süden. Er besteht aus zwei künstlich angelegten Flachwasserbecken mit einer Größe von circa sechs Fußballfeldern sowie drei kleinen Teichen.[2]

Ziel des Projekts

Kranichwoog, Ansicht von Norden

Die Trockenlegung und intensive Bewirtschaftung der Westricher Moorniederung, an deren Südwestrand der Kranichwoog liegt, führte in diesem Gebiet zu einem starken Rückgang bei Amphibien und feuchtflächengebundenen Vogel-, Tagfalter-, Heuschrecken- und Libellenarten. Daher wurden im Kranichwoog künstliche Flachwasserteiche angelegt, die neuen Lebensraum für diese Tierarten bieten sollen. Außerdem soll das Gebiet als Rastplatz für Zugvögel dienen – auch für Kraniche, nach denen es benannt ist.

Das Projekt soll auch dem naturbezogenen Tourismus und der Umweltbildung dienen. Allerdings soll die Beobachtung der Tiere nur aus größerer Entfernung möglich sein, um sie nicht zu stören.[3]

Entstehung

Die Einrichtung des Kranichwoogs geht auf eine Initiative der NABU Ortsgruppe Weilerbach aus dem Jahr 2012 zurück. 2013 wurde eine wasserwirtschaftliche Machbarkeitsstudie erstellt, die den heutigen Standort als am besten geeignet bestätigte.[4] Im Jahr 2017 wurde mit der Realisierung des Projekts begonnen. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK). Dabei förderten der Bund und das Land Rheinland-Pfalz das Vorhaben mit insgesamt 600.000 Euro im Verhältnis 60 zu 40.[3] Die Bauarbeiten endeten im Oktober 2019.[5] Am 12. März 2020 wurde das fertiggestellte Projekt vor Ort offiziell von Landrat Ralf Leßmeister, der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken und Cosima Lindemann, Vorsitzende des NABU Rheinland-Pfalz, vorgestellt.[2][1]

Badende Wasserbüffel im Kranichwoog

Im Oktober 2020 wurden die ersten sechs karpatischen Wasserbüffel im Kranichwoog angesiedelt, damit sie den Bewuchs auf den Weiden und an den Wasserflächen kurzhalten und das Zuwachsen des Geländes mit Schilf oder Gehölzen verhindern.[3][6] Nachdem die Herde 2021 um weitere sechs Tiere ergänzt wurde, kam im Juni 2021 das erste Bullenkalb am Kranichwoog zur Welt.[5]

Weitere Pläne

Um die Beobachtung der Tiere am Kranichwoog aus sicherer Entfernung zu ermöglichen, soll ein Aussichtsturm am Rand des Gebiets errichtet werden. Der 20 m hohe Turm soll auf vier Ebenen Informationstafeln zu naturschutzfachlichen Inhalten präsentieren.[7]

Siehe auch

Verweise

Commons: Kranichwoog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einweihung des beispielhaften Naturschutzprojekts „Kranichwoog“ in Hütschenhausen. In: Landkreis Kaiserslautern. 12. März 2020, abgerufen am 10. April 2020.
  2. a b Stephanie Walter: „Die Natur kann kommen“. In: wochenblatt-reporter.de. 12. März 2020, abgerufen am 10. April 2020.
  3. a b c Höfken: „Mit dem Kranichwoog entsteht ein neuer Hotspot der Biodiversität“. 11. März 2020, abgerufen am 10. April 2020.
  4. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz: Exkursionen in das Landtuhler Bruch. (PDF) 27. September 2017, abgerufen am 10. April 2020.
  5. a b Doris Theato: Büffel-Nachwuchs am Kranichwoog. In: Die Rheinpfalz. 10. Juni 2021, abgerufen am 19. April 2022.
  6. Stephanie Walter: Kranichwoog Hütschenhausen hat neue Bewohner. In: Wochenblatt Landstuhl. Abgerufen am 19. April 2022.
  7. Erlebnisturm Kranichwoog. Newsletter #20 im Dezember 2021 der Lokalen Aktionsgruppe Westrich-Glantal. Ortsgemeinde Hütschenhausen, Dezember 2021, abgerufen am 19. April 2022.