Landkreis Grafschaft Hoya
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Wappen des Landkreises Grafschaft Hoya |
Koordinaten: 52° 54′ N, 8° 50′ O | |
Basisdaten (Stand 1977) | ||
Bestandszeitraum: | 1932–1977 | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Regierungsbezirk: | Hannover | |
Verwaltungssitz: | Syke | |
Fläche: | 1.203,9 km2 | |
Einwohner: | 131.400 (30. Jun. 1977) | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | SY | |
Kreisschlüssel: | 03 1 32 | |
Kreisgliederung: | 29 Gemeinden |
Der Landkreis Grafschaft Hoya war ein Landkreis in Niedersachsen (bis 1946 in der Provinz Hannover) mit Verwaltungssitz in Syke.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzte 1977 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an das Land Bremen, an die Landkreise Verden, Fallingbostel, Nienburg/Weser, Grafschaft Diepholz, Vechta und Oldenburg sowie an die kreisfreie Stadt Delmenhorst (alle in Niedersachsen).
Geschichte
Der Landkreis Grafschaft Hoya entstand 1932 aus der Vereinigung des größten Teils des Kreises Hoya mit dem Kreis Syke in der Kreisgebietsreform am Ende der Weimarer Republik. 1932 umfasste der neue Landkreis auf 1.200 km² 113 Gemeinden, darunter die drei Städte Syke, Bassum und Hoya mit insgesamt etwa 78.000 Einwohnern. Twistringen wurde 1964 zur vierten Stadt im Landkreis erhoben.
Die Gebietsreformen in Niedersachsen begannen im Raum Syke-Hoya am 1. Juli 1972, als Riede und Felde in den Landkreis Verden wechselten und zur Gemeinde Riede in der Samtgemeinde Thedinghausen zusammengeschlossen wurden. Durch das Hannover-Gesetz wechselte am 1. März 1974 die Gemeinde Stuhr aus dem Landkreis Oldenburg in den Landkreis Grafschaft Hoya und wurde gleichzeitig um die kreisangehörigen Gemeinden Brinkum, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode und Seckenhausen erweitert. Außerdem wurde am 1. März 1974 durch weitere Gemeindefusionen die Zahl der Gemeinden von 112 im Jahre 1966 auf nunmehr 29 reduziert. Im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform wurde der Landkreis am 1. August 1977 aufgelöst:
- Die Samtgemeinde Harpstedt im Westen des Landkreises kam mit ihren acht Gemeinden zum Landkreis Oldenburg im Regierungsbezirk Weser-Ems.
- Die Samtgemeinden Grafschaft Hoya und Eystrup im Osten des Landkreises kamen mit ihren insgesamt zehn Gemeinden zum Landkreis Nienburg/Weser.
- Die elf Gemeinden aus dem mittleren Teil des Landkreises wurden mit dem ebenfalls aufgelösten Landkreis Grafschaft Diepholz zum neuen Landkreis Diepholz zusammengefasst.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1933 | 78.207 | [1] |
1939 | 78.686 | [1] |
1950 | 131.358 | [1] |
1960 | 111.400 | [1] |
1970 | 117.200 | [2] |
1977 | 131.400 | [3] |
Politik
Wappen
Das Wappen des Landkreises zeigte zwei aufgerichtete, nach außen gewendete, schwarze Bärentatzen. Es entspricht dem der Grafen von Hoya.
Landräte
- 1932 bis 1945 Heinrich Fürbringer
- 1945 bis 1948 Wilhelm Heile, FDP, ab 1947 DP
- 1948 bis 1950 Heinrich Gerdes, DP
- 1950 bis 1964 Albert Wendt, DP, ab 1962 CDU
- 1964 bis 1968 Wilhelm Helms, FDP
- 1968 bis 1977 Heinz Zurmühlen, CDU
Verwaltung
Die Kreisverwaltung war im Kreishaus in Syke (Schloßweide/Amtshof) untergebracht. Chef der Verwaltung war bis 1945 der Landrat und ab 1946 der Oberkreisdirektor.
Oberkreisdirektoren
- 1946 Rudolf Freytag
- 1947–1954 Wessel Georg Nordbeck
- 1954–1974 Erhard Siebert-Meyer zu Hage
- 1974–1977 Hans-Michael Heise
Gemeinden
Die folgende Tabelle enthält alle Gemeinden, die jemals dem Landkreis Grafschaft Hoya angehörten, und alle Eingemeindungen. Falls nicht anders angegeben, fanden die Eingemeindungen am 1. März 1974 statt.[4][1]
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SY zugewiesen. Es leitet sich von der Kreisstadt Syke ab und wurde bis zum 4. April 1978 ausgegeben. Seit dem 23. April 2018 ist es durch die Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Diepholz erhältlich.
Siehe auch
Literatur
- Der Landkreis Grafschaft Hoya. Heimatgeschichte – Kultur – Landschaft – Wirtschaft. (hrsgg. in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung des Landkreises Grafschaft Hoya), Oldenburg 1967, 312 S. m. zahlr. Abb.
- Erhard Siebert-Meyer: Der Landkreis Grafschaft Hoya im Laufe der Zeiten. In: Der Landkreis Grafschaft Hoya. (s. o.), S. 10–15
- Heinrich Schmidt-Barrien: Bilder aus der Grafschaft Hoya. Von allen Seiten betrachtet … Geschichte, Entwicklung und Landschaftsbild des Landkreises Grafschaft Hoya. (Hrsg.: Landkreis Grafschaft Hoya), Syke / Hoya 1967, 36 S. m. 45 Abb.
- Gernot Erler: Das spätmittelalterliche Territorium Grafschaft Hoya (1202–1582). Dissertation. Universität Göttingen 1972.
- Heimatblätter des Landkreises Grafschaft Hoya – Heimatpflege. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Grafschaft Hoya. (Redaktion: Erich Rendigs, Weyhe-Sudweyhe; Hrsg.: Landkreis Grafschaft Hoya), Syke 1972–1976
- Band 1/2 (1972/73; 2. A.: 1977), 132 S.
- Band 3, Ausgabe 1974/75 (1975)
- Gerhard Lutosch: Die Ortsnamen des ehemaligen Landkreises Grafschaft Hoya. Ihr Alter und ihre Bedeutung. Syke 1978, 97 S.
- Gerhard Lutosch: Die Siedlungsnamen des Landkreises Diepholz. Ihr Alter und ihre Bedeutung. (Hrsg.: Landkreis Diepholz), Syke 1983, 245 S. m. 1 Foto (des Verfassers) und 1 Topographischen Übersichtskarte
- Hermann Greve: Bibliographie des Landkreises Diepholz unter Einschluß der Samtgemeinden Harpstedt (Landkreis Oldenburg), Eystrup und Grafschaft Hoya (Landkreis Nienburg) sowie Riede (Samtgemeinde Thedinghausen, Landkreis Verden). (Hrsg.: Landkreis Diepholz), Syke und Diepholz, 1984, XXXVIII und 453 S. (mit 3505 Titeln)
- Hans-Michael Heise: Der Amtshof in Syke und sein Vorwerk am Friedeholz. Anmerkungen zur Geschichte der Stadt Syke und des Landkreises Diepholz. Diepholz/Syke 2002, 59 S. m. zahlr. Abb.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Michael Rademacher: Hoya. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978
- ↑ territorial.de: Landkreis Grafschaft Hoya
- ↑ Heimatverein Heiligenberg: Historie von Heiligenberg