Kreis Sternberg
Der Kreis Sternberg war ein Kreis im Bezirk Schwerin in der DDR. Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Sternberg fort. Sein Gebiet gehört heute zu den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Sternberg.
Geografie
Lage
Das Kreisgebiet umfasste einen Großteil des jetzt Sternberger Seenlandschaft genannten Gebietes. Die Landschaft war von Seen, Wäldern (ein Viertel des Kreisgebietes) und Hügeln (bis 83 m ü. NN) sowie den beiden Flüssen Warnow und Mildenitz geprägt. Zu den größeren Seen im Kreis Sternberg zählten der Große Wariner See, der Groß Labenzer See, der Große Sternberger See und der Kleinpritzer See.
Fläche und Einwohnerzahl
Die Fläche des Kreises betrug 493 km². das entsprach 5,7 % der Fläche des Bezirks Schwerin.
Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 23.300. Das waren 3,9 % der Einwohner des Bezirks. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 47 Einwohner je km².
Nachbarkreise
Der kleinste Kreis im Bezirk Schwerin, was die Fläche und die Einwohnerzahl betraf, grenzte im Nordwesten an den Kreis Wismar-Land, im Westen und Südwesten an den Kreis Schwerin-Land, im Süden an den Kreis Parchim, im Südosten an den Kreis Lübz, im Osten an den Kreis Güstrow und im Nordosten an den Kreis Bützow.
Geschichte
Der mecklenburgische Kreis Sternberg entstand bei der Auflösung der Länder am 25. Juli 1952 aus dem Südostteil des alten Landkreises Wismar und gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an.[1] Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit dem 17. Mai 1990 als Landkreis bezeichnet[2]) aufgelöst und geteilt: der Großteil fiel an den Landkreis Parchim, die fünf Gemeinden Bibow, Groß Labenz, Jesendorf, Ventschow und Warin kamen an den neu gegründeten Landkreis Nordwestmecklenburg.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Land- und Forstwirtschaft spielten die Hauptrolle im Kreis Sternberg, der Tourismus war dagegen von untergeordneter Bedeutung. Agrar-Großbetriebe waren in Warin und Sternberg ansässig, die industrielle Tierproduktion in Wilhelmshof und Kobrow (Schweinemast), in Borkow und Kuhlen (Rindermast) sowie in Warin (Fischzucht). In Dabel und Sternberg gab es holzverarbeitende Betriebe. Die Baustoffindustrie in Blankenberg und Ventschow nutzte die nahegelegenen Kies- und Tonvorkommen.
Dabel war NVA-Standort (u. a. 5. Artillerieregiment).
Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die F 104 und die F 192, das Kreisgebiet mit den umliegenden größeren Städten verband. Die Hauptbahnlinie Schwerin-Rostock durchquerte den Kreis im Norden, in Blankenberg kreuzte die Nebenbahnlinie von Wismar über Warin, Brüel und Sternberg nach Goldberg.
Stadtmauer um die Sternberger Altstadt
- Sternberg Haus 1.jpg
Fachwerkhaus in Sternberg
Rathaus in Brüel
Städte und Gemeinden
Der Landkreis Sternberg hatte am 3. Oktober 1990 21 Gemeinden, davon drei Städte:
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Kfz-Kennzeichen
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar BU begannen, zugewiesen.[3] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war BT 77-01 bis BT 90-00.[4]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen STB. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 1. August 2013 ist es im Landkreis Ludwigslust-Parchim erhältlich. (Kennzeichenliberalisierung)
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 551.