Kreuzhof (Magdeburg)

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Der Kreuzhof (historisch Creuzhof) war eine Niederlassung der Templer und Johanniter in Magdeburg im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.

Lage

Der Kreuzhof lag in der Altstadt von Magdeburg in der Nähe der St. Sebastianskirche in der heutigen Prälatenstraße 35.[1] Er bestand aus mehreren Gebäuden, von denen nichts erhalten ist.

Templer

1262 wurde ein Templer Goswin von Magdeburg erwähnt, der aber möglicherweise nur aus Magdeburg stammte.[2][3] Von 1304 ist die einzige Erwähnung eines Templerhofes (ad curiam templariorum) in Magdeburg erhalten.[4][5]

Johanniter

1319 hielten die Johanniter aus Sachsen (Mitteldeutschland) ihr erstes Balivialkapitel nach der Übernahme von einigen Besitzungen der Templer in Magdeburg, wahrscheinlich in dem ehemaligen Templerhof ab.[6] Danach wurde dieser Hof für einige Zeit an adlige Besitzer verpfändet.[7] Um 1450 erwarb ihn der Johanniterorden zurück und richtete dort eine Priorei ein. Diese unterstand zunächst der Kommende Süpplingenburg, später der Kommende Werben.

Der Kreuzhof bestand mindestens bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.[8]

Einzelnachweise

  1. Gustav Hertel: Straßen- und Häusernamen in Magdeburg, in Vierteljahresschrift des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg, 1866, S. 38; Prälatenstraße ohne Nummer, vgl. Templerlexikon, TU Dresden, mit weiteren Nachweisen
  2. Ferdinand Wilcke: Geschichte des Ordens der Tempelherren. Zweiter Band. 1860. S. 35; mit Urkundenauszügen von 1262 und 1304
  3. Magdeburg Templerlexikon, ursprünglich TU Dresden; zur Geschichte der Templer in Magdeburg
  4. Joe Labonde: Die Templer in Deutschland. Eine Untersuchung zum historisch überkommenen Erbe des Templerordens in Deutschland, Heimbach/Eifel 2010, S. 116, kurz zu Templern in Magdeburg
  5. Gunther Lehmann, Christian Patzner: Die Templer in Mitteldeutschland. Erfurt 2004 ISBN 3-9808859-1-7
  6. Christian Gahlbeck: Lagow (Łagów) oder Sonnenburg (Słońsk). Zur Frage der Residenzbildung in der Ballei Brandenburg der Johanniter von 1312 bis 1527. In: Christian Gahlbeck, Heinz-Dieter Heimann, Dirk Schumann (Hrsg.): Regionalität und Transfergeschichte Ritterordenskommenden der Templer und Johanniter im nordöstlichen Deutschland und in Polen. 2014, S. 302; kurz zum Balivialkapitel und der weiteren Entwicklung dieses Johanniterhofes im Mittelalter; vgl. Gahlbeck, Ordo Templarum, Zeitschrift, 2020 (PDF); dass dies das gleiche Gebäude war, kann nur vermutet werden, ist aber äußerst wahrscheinlich, da die Johanniter einige Höfe der Templer übernommen hatten
  7. Leopold von Ledebur: Die hohen Dom- und Collegiatstifter (...), in Correspondenzblatt des Gesammtvereines der deutschen Geschichts- & Alterthumsvereine, 14, 1866, S. 52; mit Urkunde von 1372, die Gahlbeck nicht kennt
  8. Kreuzhof Magdeburg Deutsche Digitale Bibliothek, mit einigen Archivtexten zur Entwicklung im 16. bis 18. Jahrhundert