Kreuzwelse

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Kreuzwelse

Bagre marinus

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Kreuzwelse
Wissenschaftlicher Name
Ariidae
Bleeker, 1862

Die Kreuzwelse (Ariidae), auch Meerwelse oder Maulbrüterwelse genannt leben mit über 150 Arten in 15 Gattungen einzeln oder in Schwärmen an den Küsten subtropischer und tropischer Meere. Ihren Namen haben sie von einer kreuzförmigen Knochenplatte auf ihrem Schädel. Die bekannteste Art ist wohl der 35 – 45 cm groß werdende Westamerikanische Kreuzwels, ein Brackwasserfisch der häufig als sog. „Mini-Hai“ im Zoofachhandel erhältlich ist.

Verbreitung

Kreuzwelse kommen küstennah vor allem im Meer vor. im westlichen Atlantik reicht das Verbreitungsgebiet von Cape Cod bis fast zur Magellanstraße, im östlichen von der Straße von Gibraltar bis zum Kap der Guten Hoffnung. Außerdem bewohnen sie die Küsten des Indischen Ozean, das Rote Meer und den Westpazifik von der Küste Queenslands, über den Malaiischen Archipel bis nach Taiwan. Im östlichen Pazifik reicht ihr Verbreitungsgebiet nur von der Küste Perus bis zur Halbinsel Baja California.[1]

Viele Arten gehen auch in Brack- und Süßwasser, wenige leben nur im Süßwasser. Drei Viertel der Arten, hauptsächlich aus der Gattung Arius leben im Indopazifik und an den Küsten Australiens. Ein Viertel der Arten lebt im westlichen Atlantik.

Merkmale

Die Tiere werden 15 Zentimeter bis 1,50 Meter lang. Sie sind von schlanker, manchmal hochrückiger Gestalt und schuppenlos. Oben sind sie meist graublau oder bräunlich, unten weißlich. Kopf und Maul sind abgeplattet und abgerundet. Der Kopf wird durch einen Knochenschild geschützt, den man bei einigen Arten durch die dünne Haut sehen kann. Knochenschilde finden sich auch am Beginn der Rückenflosse. Die Zähne in den Kiefern und auf dem Gaumen sind klein und konisch. Manchmal sind Mahlzähne vorhanden. Normalerweise haben sie 3 Paare, selten auch 2 Paare Barteln, sie können aber auch ganz fehlen. Nasalbarteln fehlen stets.

Rückenflosse und Brustflosse haben einen gesägten Stachelstrahl, der eine Giftdrüse trägt. Verletzungen sollen schon tödlich verlaufen sein. Die Afterflosse hat 14 bis 40 Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Eine Fettflosse ist vorhanden, die Seitenlinie vollständig.

Lebensweise

Kreuzwelse leben einzeln oder in Schwärmen. Sie sind Maulbrüter. Das Männchen trägt die wenigen, großen Eier bis zum Schlupf der Jungfische im Maul mit sich herum.

Systematik

Vereinfachtes Kladogramm der Kreuzwelse nach Ricardo Betancur-R[1]
  Überfamilie Arioidea  

 Anchariidae


  Kreuzwelse  

 Galeichthyinae (Südliches Afrika und Peru)


  Ariinae  


 Bagre


   

 Notarius


   

 Cathorops




   



 Occidentarius


   

 Genidens



   


 Potamarius


   

 Ariopsis



   

 Sciades




   

 Kreuzwelse der Alten Welt (alle übrigen Gattungen)






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Die Kreuzwelse lassen sich in drei Unterfamilien unterteilen, von denen zwei monotypisch ist, also nur aus einer Gattung bestehen. Bei der dritten, der artenreichen Unterfamilie Ariinae, bilden die Gattungen und Arten der Neuen Welt und die der Alten Welt zwei monophyletische Kladen. In letzterer lassen sich wiederum drei indopazifische (Gattungen Brustiarius, Netuma und Plicofollis), eine westafrikanische (Carlarius), eine indisch-südostasiatische und eine australasiatische Klade unterscheiden. Schwestergruppe der Kreuzwelse sind die madagassischen Anchariidae mit denen sie die Überfamilie Arioidea bilden.[1]

Kladogramm der Kreuzwelse der Alten Welt nach Ricardo Betancur-R[1]
  Altwelt- Kreuzwelse  

 Netuma (Indopazifik)


   

 Carlarius (Westafrika)


   

 indisch-südostasiatische Klade


   

 Plicofollis (Indopazifik)


   

 Brustiarius (Indopazifik)


   

 australasiatische Klade






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Literatur

  • Acero P. Arturo & Ricardo Betancur-R.: Monophyly, affinities, and subfamilial clades of sea catfishes (Siluriformes: Ariidae). Ichthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 18, No. 2, Seiten 133–143, Juni 2007, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISSN 0936-9902 PDF
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Alexandre P. Marceniuk & Naèrcio A. Menezes (2007): Systematics of the family Ariidae (Ostariophysi, Siluriformes), with a redefinition of the genera. Zootaxa, 1416: 1–126. ISBN 978-1-86977-072-3, (PDF)
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7

Einzelnachweise

  1. a b c d Ricardo Betancur-R: Molecular phylogenetics and evolutionary history of ariid catfishes revisited: a comprehensive sampling. BMC Evolutionary Biology 2009, 9:175 doi:10.1186/1471-2148-9-175
  2. Marceniuk, A.P., Marchena, J., Oliveira, C. & Betancur-R., R. (2019): Chinchaysuyoa, a new genus of the fish family Ariidae (Siluriformes), with a redescription of Chinchaysuyoa labiata from Ecuador and a new species description from Peru. Zootaxa, 4551 (3): 361–378.

Weblinks

Commons: Kreuzwelse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien