Krewel Meuselbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Krewel Meuselbach
Rechtsform GmbH
Gründung 1996[1]
Sitz Eitorf, Deutschland Deutschland
Branche Pharmazie
Website www.krewelmeuselbach.com
Stand: 22. Juni 2019

Krewel Meuselbach ist ein mittelständisches Pharma-Unternehmen aus Eitorf. Es ist bekannt für seine Produkte Aspecton, Hedelix und Mallebrin.

Eitorf, Krewel Meuselbach

Die Firmengründer

Ernst Georg Blank

Ernst Georg Blank wurde am 24. Februar 1892 geboren. Er studierte Biologie, Chemie und Medizin in Darmstadt, Straßburg und Jena. Hier erhielt er bereits 1913 seine Approbation als Arzt. Seine naturwissenschaftliche Ausbildung beendete Ernst Blank als Doktor der Philosophie. Nach einer Zeit als Assistenzarzt übernahm er 1919 eine Arztpraxis in Eitorf. Er arbeitete außerdem im Krankenhaus in Eitorf und forschte an vielen Medikamenten. Auf Analgit erhielt er ein Patent, es verlangte eine fabrikmäßige Fabrikation.

Carl Leuffen

Carl Leuffen war Medizinaldrogist in Eitorf. Er hatte sein Geschäft in dem Gebäude der späteren Gaststätte Treppchen. Vor dem Ersten Weltkrieg zog er in die Leienbergstraße um und eröffnete dort zusammen mit dem Forscher Blank 1922 den Fabrikationsbetrieb Leuffen und Co.

C. Leuffen und Co.

Beruhigungsmittel Eusedon der Krewel-Werke

Innerhalb von drei Jahren wurden mehr als drei Millionen Flaschen Analgit abgesetzt, was auch bald der geläufige Name der Firma wurde. 1924 wurde das Gurgelpräparat Mallebrin ein zweiter großer Erfolg.[2] Das Grundstück an der Leienbergstraße wurde gekauft und als Werk I bebaut. 1928 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt. Ein Werk II entstand an der Bahnhofstraße Ecke Kreuzstraße auf dem Gelände des Bauunternehmers Hesse und bald darauf auch auf der Schreinerei Knüttgen und Dohr. 1930 wurde der Kölner Krewel-Betrieb übernommen. Es erfolgte am 13. Juli 1931 eine Umbenennung in Chemische Fabrik Krewel-Leuffen GmbH. Nach der Schaffung weitere Werke und Aufkäufen erweiterten sich die Firma auf Mettmann und München. Es werden die Medikamente Mediment und Kranit auf den Markt gebracht. Im März 1945 wurde das Werk durch Fliegerbomben fast vollständig zerstört, aber unter der Leitung von Ernst Blank vollständig wieder aufgebaut. Nach dem Tod von Ernst Blank im Jahr 1957 führte der Schwiegersohn Josef Viefhues das Unternehmen bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1969 erfolgreich weiter. Seine Witwe Inge Viefhues übernahm die Geschäftsführung.

Meuselbach-Pharma

Rheunervol von VEB Pharmazeutisch-Chemische Fabrik Meuselbach

Die Brüder Johann Balthasar und Johann Nicolai Lichtenheldt waren seit 1694 als Laboranten und Olitätenhändler tätig. Aus ihrem Unternehmen entstand die in Thüringen angesiedelte Meuselbach-Pharma, eine der ältesten deutschen Pharmaunternehmen überhaupt. Sie wurde erstmals im Jahre 1745 als Gewerbebetrieb urkundlich erwähnt. Um 1890 beschäftigt die Firma 70 Mitarbeiter. 1926 umfasst das Produktspektrum 288 Artikel, u. a. "Regulaxier", das heutige "Regulax". Nach der Gründung der DDR wurde Meuselbach-Pharma mit anderen Laborbetrieben zur »VEB Pharmazeutisch-Chemische Fabrik Meuselbach« vereint.

Krewel Meuselbach

Nach der Wende übernahm Krewel im Jahr 1991 die Leitung der Meuselbach-Pharma. Die schrittweise Zusammenführung beider Unternehmen führte 1996 zur Firma Krewel Meuselbach GmbH. Die veraltete Produktionsstätte in Meuselbach, Thüringen, wurde durch einen Neubau im 20 km entfernten Ort Gehren im Jahr 1996 ersetzt. Nach dem Tod von Inge Viefhues im Jahre 2011 wird das Unternehmen von einem Gesellschaft-Beirat sowie dem Testamentsvollstrecker als Vertreter der Erben und Kapitalseite geleitet. Nach dem Ausscheiden des Geschäftsführers Detlef Schierstedt (von 1997 bis 2013), übernahm Thomas Quadt dessen Position.

In der Produktentwicklung wird ein zweigleisiges Konzept verfolgt:

Neben Arzneimitteln auf synthetischer Basis werden Arzneimittel auf pflanzlicher Basis entwickelt und vertrieben.

Das Unternehmen setzt dabei die Schwerpunkte bei seinen Präparaten in den Bereichen Erkältung, Schmerzen, Zentrales Nervensystem, Beruhigung / Schlafstörung Sedierung, sowie Magen / Darm.

Das Unternehmen ist als Partner der Krankenkassen in etlichen Rabattverträgen mit seinen Präparaten vertreten.

Krewel Meuselbach ist aktuell in über 25 Ländern (vor allem Tschechien, Slowakei, Polen) aktiv, im Baltikum und im Bereich der GUS (Russland, Ukraine, Belarus, Kasachstan) sowie in Australien und Südafrika mit seinen Produkten vertreten.[3]

Krewel Meuselbach verfügt über zwei moderne Produktionsstätten in Eitorf und Gehren mit Ansatz- und Abfülltechnologie für Liquida, Halbfestprodukte und Solida sowohl von Bulkwaren als auch von Fertigprodukten. In Russland, Tschechien und Polen verfügt Krewel Meuselbach über eigene Landesvertretungen. Die Entwicklung neuer Produkte und die Qualitätsüberwachung erfolgt in einem eigenen Laborbereich.

Soziales Engagement

Neben den sozialen Leistungen für die eigenen Mitarbeiter in Eitorf und Gehren unterhält die Firma Kontakte zu den ortsansässigen Schulen und pflegt eine über 20-jährige enge Zusammenarbeit mit den Rhein-Sieg-Werkstätten der Lebenshilfe in Eitorf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tradition | KrewelMeuselbach. Abgerufen am 22. Juni 2019.
  2. Sandra Ebert: Krewel Meuselbach Eitorfer Pharma-Unternehmen setzt auf Klassiker aus Naturprodukten. In: Rhein Sieg rundschau. 5. Mai 2015, abgerufen am 25. August 2017.
  3. Frank Rintelmann: Pharma-Unternehmen Krewel Meuselbach - Vom Pulver zur Pille. In: General Anzeiger. 21. November 2014, abgerufen am 25. August 2017.