Krodoaltar

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Goslarer Museum, Krodoaltar und Kreuzigungsgruppe aus St. Simon und Judas

Der Krodoaltar in Goslar ist ein vollständig aus Bronze bestehender Altar und gilt als einziger metallener Kirchenaltar der Romanik. Er wurde vermutlich im späten 11. Jahrhundert hergestellt und erst in der frühen Neuzeit nach dem germanischen Pseudogott Krodo benannt.[1] Aufgestellt war er ursprünglich in der Stiftskirche St. Simon und Judas („Goslarer Dom“; err. 1047), die Bestandteil des Goslarer Kaiserpfalzbezirkes war. Spätestens mit Abbruch der Stiftskirche (1819–1822) wurde der Altar entfernt und ist nunmehr Ausstellungsstück im Goslarer Museum.

Hergestellt aus „Goslarer Bronze“ – das verwendete Kupfer stammt aus dem Rammelsberg – besteht er aus einem quaderförmigen Korpus mit unterschiedlich großen Öffnungen an den außenliegenden Wänden, in die ehemals Goldfiligran und Bleikristalle[2] eingelassen waren. Der Altar konnte von innen beleuchtet werden.

Der Korpus steht auf vier Füßen, die mit jeweils einer knienden fremdländisch anmutenden Figur geschmückt sind. Dabei handelt es sich vermutlich um Atlanten, die verlorengegangene Weltkugeln trugen. Neben dem Goslarer Kaiserstuhl gehört der Altar zu den bedeutendsten verbliebenen Ausstattungsstücken der abgebrochenen Stiftskirche.

Literatur

  • Ursula Müller, Hans-Günther Griep, Volker Schadach: Kaiserstadt Goslar. Verlag Volker Schadach, Goslar 2000, ISBN 3-928728-48-2
  • Reinhard Roseneck: Der Rammelsberg. Verlag Goslarsche Zeitung, Goslar 2001, ISBN 3-9804749-3-3
  • Christopf Gutmann, Volker Schadach: Kaiserpfalz Goslar. Verlag Volker Schadach, Goslar 2002, ISBN 3-928728-52-0

Weblinks

Commons: Krodoaltar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. harzburger-wanderseite.de. Als Menschenopfer-Altar für Krodo setzte ihn Friedrich Georg Weitsch 1798 in seinem Historiengemälde Das Opferfest des Krodo ins Bild.
  2. Ursula Müller, Hans-Günther Griep, Volker Schadach: Kaiserstadt Goslar. Verlag Volker Schadach, Goslar 2000, ISBN 3-928728-48-2.