Krupny-Klasse

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Projekt 57B und 57A
Projekt-57A-Zerstörer Gremjaschtschi 1983
Schiffsdaten
Schiffsart Zerstörer
Bauwerft Leningrad

Werft 61 Mykolajiw

Bauzeitraum 1958 bis 1961
Außerdienststellung bis 1991
Gebaute Einheiten 8

1 (abgebrochen)

Schiffsmaße und Besatzung
Länge
57B: 138,9 m
57A: 140,6 m (Lüa)
Breite 14,84 m
Tiefgang max. 57B:4,47 m

max. 57A:4,65 m

Verdrängung 57B, Einsatz: 4.192 t

57A, Einsatz: 4.500 t

 
Besatzung 57B:290 Mann

57A:297 Mann

Maschinenanlage
Maschine 4 × Dampfturbinen
Maschinen-
leistung
2 × 42.500 PS (31.258 kW)
Propeller 2
Sonstiges
Höchstgeschwindigkeit 57B 37,5 kn
Höchstgeschwindigkeit 57A 32 kn
Bewaffnung

Projekt 57B:

2 × SS-N-1 Scrubber-Starter mit je 6 Raketen
4 × 4 57-mm-Kanonen
2 × RBU-2500-Wasserbombenwerfer
2 × 3 Torpedorohre ∅ 533 mm

Projekt 57A:

1 × SA-N-1A-Zwillingsstarter
2 × 4 57-mm-Kanonen
3 × RBU-6000-Wasserbombenwerfer
4 × 2 30 mm (1,2 in) AK-230
2 × 5 Torpedorohre ∅ 533 mm

Projekt 57b oder Projekt 57bis, von der NATO als Krupny-Klasse bezeichnet, war eine Zerstörerklasse der sowjetischen Marine. Nach der Entfernung von zwei großen Startrohren für veraltete Marschflugkörper änderte die Marine die Bezeichnung auf Projekt 57A und die NATO, die ihrerseits die Entfernung der Seezielflugkörper registrierte, änderte die Bezeichnung auf Kanin-Klasse.

Geschichte

Die Schiffe der Klasse waren die ersten Lenkwaffenzerstörer der sowjetischen Marine. Es wurden acht Einheiten gebaut, eine weitere aber auf der Helling abgebrochen.

Drei Schiffe der Klasse dienten in der Pazifikflotte, vier in der Nordflotte und eins in der Baltischen Flotte.

Von 1966 bis 1978 wurden acht Schiffe zur U-Jagd umgebaut und modernisiert. Sie erhielten unter anderem neue Waffensystem und Elektronik, diese Schiffe wurden von der NATO als Kanin-Klasse bezeichnet, in der UdSSR erhielten sie die Kennung Projekt 57b.[1]

Noch vor dem Ende der Sowjetunion wurden die Schiffe alle in Reserve gestellt oder direkt verschrottet. 1992 befand sich keines mehr in Dienst.[1]

Technik

Die Schiffe der Klasse entstanden als eine verbesserte Version der Kotlin-Klasse, mit der sie die Maschinenanlage gemeinsam hatten. Im Vergleich dazu verfügten die Schiffe der Krupny-Klasse über die ersten Raketensysteme an Bord sowjetischer Zerstörer.

Dazu wurden auch Feuerleitanlagen sowie Radarsysteme verbaut, die bisher nicht verwendet worden waren. Nachdem ihre Hauptbewaffnung SS-N-1 Scrubber bereits 1965 als zu schwach angesehen worden war, wurden die Schiffe nach und nach zur U-Boot-Jagd umgebaut. Sie erhielten stärkere Wasserbombensystem vom Typ RBU-6000 und die dazu passenden SONAR-Systeme.[1]

Einheiten

Einheit Werft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Gestrichen Bemerkung
Gremjaschtschi
(ru: Гремящий,
en: Gremyashchiy,
ü: Donnernd)
Schdanow-Werft, Leningrad 25. Februar 1958 30. April 1959 30. Juni 1960 2. Oktober 1991 1966–68 modernisiert zu Projekt 57A
17. Juli 1987 als Testfahrzeug;
1994 nach Indien zur Verschrottung
Schgutschi
(Жгучий,
Zhguchiy,
Heftig)
Schdanow-Werft, Leningrad 23. Juni 1958 14. Oktober 1959 23. Dezember 1960 30. Juli 1987 1966–68 modernisiert zu Projekt 57A
nach Spanien zu Verschrottung
Sorki
(Зоркий,
Zorkiy,
Scharfsichtig)
Schdanow-Werft, Leningrad 17. April 1959 30. April 1960 30. September 1961 30. Juni 1993 1969–71 modernisiert zu Projekt 57A
verschrottet
Derski
(Дерзкий,
Derzkiy,
Frech)
Schdanow-Werft, Leningrad 10. Oktober 1959 4. Februar 1960 30. Dezember 1961 19. April 1990 1967–72 modernisiert zu Projekt 57A
7. August 1977 in Reserve
Gnewny
(Гневный,
Gnevnyy,
Zornig)
Nikolajew-Nord-Schiffswerft, Mykolajiw 16. November 1957 30. November 1958 10, Januar 1960 8. August 1988 1972–73 modernisiert zu Projekt 57A
1988 verschrottet
Uporny
(Упорный,
Upornyy,
Hartnäckig)
Nikolajew-Nord-Schiffswerft, Mykolajiw 9. April 1958 14. Oktober 1959 3. Dezember 1960 29. Juni 1993 1977–78 modernisiert zu Projekt 57A
24. Juni 1991 als schwimmende Baracke;
1993 verschrottet
Boiki
(Бойкий,
Boykiy,
Flink)
Nikolajew-Nord-Schiffswerft, Mykolajiw 2. April 1959 15. Dezember 1959 26. Juni 1961 2. Februar 1988 1970–73 modernisiert zu Projekt 57A
nach Spanien zur Verschrottung;
bei Überführung im Januar 1989 Havarie vor Norwegen
Gordy
(Гордый,
Gordyy,
Stolz)
Werft SY 199, Komsomolsk am Amur Mai 1959 24. Mai 1960 6. Februar 1961 30. Juli 1987 1973–77 modernisiert zu Projekt 57A
als Raketenziel am 9. August 1987 versenkt
Chrabry
(Храбрый,
Khrabryy,
Tapfer)
Werft SY 199, Komsomolsk am Amur 1959 1961 Bestellung gestrichen und Bau am 1. Juli 1963 gestoppt

Literatur

  • С.С. Бережной: Советский ВМФ 1945–1995 Крейсера – большие противолодочные корабли, эсминцы. (etwa: S.S. Bereschnoi: Sowjetische Marine 1945–1995 Kreuzer, große U-Jagdschiffe, Zerstörer.) Moskau 1995.
  • Robert Gardner: Conway’s all the World’s Fighting Ships 1947–1995. Conway Maritime, London 1995, ISBN 0-85177-605-1.

Einzelnachweise

  1. a b c Project 57 Krupnyy Project 57A Kanin. Federation of American Scientists, 7. September 2000, abgerufen am 1. September 2009 (englisch).