Frank Lacy

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Frank Ku-Umba Lacy (* 9. August 1958[1] in Houston, Texas) ist ein US-amerikanischer Posaunist und Komponist des Modern Jazz, der in den letzten Jahren auch als Sänger auf sich aufmerksam machte.

Leben und Wirken

Lacy stammt aus einer musikalischen Familie; sein Vater war der Gitarrist und Musikpädagoge Frank L. Lacy (1924–2011)[2][3], die Mutter Gospelsängerin. Er erhielt seit dem achten Lebensjahr Klavier- und später dann Trompetenunterricht. In der Highschool folgten, Tuba, Euphonium und Posaune. Von 1976 bis 1979 studierte er Physik an der Texas Southern University, spielte aber auch in Rhythm-and-Blues-Bands und im Jazzensemble der Universität. Von 1979 bis 1982 besuchte er das Berklee College of Music, wo er Komposition studierte, um sich anschließend an der Rutgers University einzuschreiben, wo er bis 1986 Musikwissenschaften und afrikanische Geschichte studierte. Nebenher spielte er mit Studienkollegen wie Branford Marsalis, Donald Harrison, Greg Osby oder Wallace Roney, trat aber auch mit Joanne Brackeen, George Coleman, Woody Shaw, Slide Hampton, Dave Liebman und Lionel Hampton auf. In New York arbeitete er mit dem Quintett von Rufus Reid und trat 1985 mit einem eigenen Quartett auf dem Kool Festival an.

Ab 1986 war er Mitglied von Lester Bowies „Brass Fantasy“ und spielte 1987 auch bei Dizzy Gillespie, Henry Threadgill und Illinois Jacquet, um dann von 1988 bis 1990 mit Art Blakey und seinen Jazz Messengers als Posaunist und musikalischer Leiter zu touren. 1990 veröffentlichte er sein erstes Album „Tonal Weights & Blue Fire“ (auf dem auch sein Vater zu hören war). Ab 1991 trat er weiterhin mit der Big Band von McCoy Tyner auf, spielte in David Murray Big Band Conducted by Lawrence „Butch“ Morris und leitete in Europa Tourneen, war in München als Theatermusiker beschäftigt („Songs From Poker“, 1992). Dann gründete er mit Frank Lacys 14 Piece Band eine eigene Großformation. 1997 spielte er in Roy Hargroves lateinamerikanischer Band Crisol und war an deren mit einem Grammy ausgezeichneten Album „Habana“ als Solist und Komponist beteiligt. Ferner arbeitete er mit Günther Klatt und der Mingus Big Band, sowie mit Carla Bley, Marty Ehrlich, Michael Formanek, Julius Hemphill, Oliver Lake, Steve Turré, Saskia Laroo und Salim Washington.

Auszeichnungen und Preise

1984 gewann Lacy beim Notre Dame Festival sowohl als Posaunist als auch als Komponist. Ab 1993 wurde er dreimal vom Down Beat als Talent, das weitere Beachtung verdiene, ausgezeichnet. 2016 wurde er (nachdem er ein Gesangsprogramm mit der Mingus Big Band veröffentlicht hatte) auch als Sänger in der entsprechenden Kategorie hervorgehoben.

Diskographische Hinweise

Literatur

  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Im Gegensatz zu anderen Quellen, etwa Martin Kunzler oder dem Art-Blakey-Album Chippin' In@1@2Vorlage:Toter Link/www.timelessjazz.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. gibt Allmusic 1959 als Geburtsjahr an
  2. Frank L. Lacy || US-amerikanischer Gitarrist, Musikpädagoge und Vater von Frank Lacy, trat in Texas/Louisiana u. a. mit Johnny Fontenett, Arnett Cobb, Milt Larkin, Eddie „Cleanhead“ Vinson und Don Wilkerson auf. Er war ein prominenter Bürgerrechtsaktivist (1955-75), außerdem unterrichtete er im Houston Independent School Department.
  3. Nachruf@1@2Vorlage:Toter Link/speakeasy.jazzcorner.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
  4. Besprechung "That Which Is Planted" (AllAboutJazz)