Kuchiba
Kuchiba (jap.
, wörtlich „verwelkte Blätter“) ist ein bräunlicher Farbton, der durch Mischung von Gardeniengelb mit Grau-Rot entsteht.[2] Der Farbton wird bereits im Engishiki und Utsubo Monogatari aus dem 10. Jahrhundert erwähnt.
Übersicht
Der Farbton Kuchiba war in der Heian-Zeit ein häufiger Farbton der am Hofe getragenen Kleidung, wobei die Oberseite gelblich, die Rückseite in einer mehr goldgelben bis orangefarbenen Ausprägung (
, Yamabuki-iro), ähnlich dem japanischen Goldröschen, gefärbt war. Der Adel bevorzugte Farben mit hoher Sättigung, die durch Mischung mit der Grundfarbe Rot hergestellt wurden. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Kuchiba häufig in der Literatur und den Benimmbüchern über die Hofetikette erwähnt wurde. Je nach zugemischter Farbe, Gelb, Rot oder Grün, erhält man goldgelbes, rötlich bis ahornbraunes oder ginkgogrünes Kuchiba, das vor allem in der Nara-Zeit sehr beliebt war. Auf diese Weise lassen sich 48 Kuchiba-Farbtöne (
) ableiten.[3]
Die Kuchiba-Farbtöne werden ausschließlich für Kleidungsstücke verwendet, die im Herbst getragen wurden, wobei folgende Kombinationen benutzt wurden: Oberseite Kuchiba, Innenseite goldgelb; Oberseite ahornbraun, Innenseite grünlich.
Die Brauntöne (
, Chairo, wörtlich: „Teefarbe“) der Edo-Zeit leiten sich von dem Farbton Kuchiba ab.
Literatur
- 朽葉. In: Noma Seiroku野間清六, Tani Shin'ichi谷信一(Hrsg.):日本美術辞典(Lexikon der japanischen Kunst). 14. Auflage. Tōkyodō, Tokyo 1959, S. 227.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d 色索引 朽葉. Colordictionary, abgerufen am 2. Juli 2012 (Farbbeispiele für die Kuchiba Varianten; 1997–2012).
- ↑ kuchiba. JAANUS – Japanese Architecture and Art Net User System, abgerufen am 1. Juli 2012 (englisch).
- ↑ 朽葉色. In:デジタル版 日本人名大辞典+Plusbei kotobank.jp. Abgerufen am 1. Juli 2012 (japanisch).