Kujan
Kujan (deutsch Kujan) ist ein Dorf im Powiat Złotowski (Flatow) der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Das Dorf ist an die Landgemeinde Zakrzewo angegliedert.
Geographische Lage
Kujan liegt in Hinterpommern, etwa sechs Kilometer südöstlich des Dorfs Zakrzewo und elf Kilometer östlich der Stadt Złotów (Flatow). Nordöstlich des Dorfs erstreckt sich der Borowno-See. Kujan lag an der Bahnstrecke Świecie nad Wisłą–Złotów.
Geschichte
Das am Ausfluss des Borowno-Sees gelegene Dorf Kujan gehörte früher zur Gutsherrschaft Flatow. Bis 1793 war hier eine Wassermühle in Betrieb gewesen; diese wurde nach 1822 durch eine Schneide- und Mahlmühle ersetzt.[1] In Kujan befand sich ein Königliches Oberforstamt;[2] Oberförster war im Jahr 1848 Friedrich Koch,[3] der 1856–1857 Mitglied des war.[4] Im Jahr 1864 hatte Kujan auch ein Postamt.[5]
Um 1930 war das Gemeindegebiet von Kujan einen Quadratkilometer groß. In den Gemeindegrenzen standen insgesamt 31 bewohnte Wohnhäuser an vier verschiedenen Wohnplätzen:[6]
- Bahnhof Kujan
- Forsthaus Friedrichsthal
- Klein Kujan
- Kujan
Vor 1945 gehörte das Dorf Kujan zum Landkreis Flatow, bis 1939 zum Regierungsbezirk Marienwerder, danach zum Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Das Dorf Kujan wurde anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.
Seit 1945 ist Kujan der Gmina Zakrzewo im Powiat Złotowski der Woiwodschaft Großpolen angegliedert (bis 1998 Woiwodschaft Piła).
Einwohnerzahlen
- 1864: 200, darunter 178 Evangelische und 22 Katholiken[7]
- 1925: 239, darunter 33 Katholiken, keine Juden[6]
- 1933: 201[8]
- 1939: 205[8]
Literatur
- Manfred Vollack: Das Flatower Land. Ein Bildband unserer grenzmärkischen Heimat. Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow, Gifhorn 1989.
Weblinks
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Kujan im ehemaligen Kreis Flatow in Pommern (2011).
- William Remus: Kujan, Kreis Flatow, West Prussia (2010) (englisch).
Fußnoten
- ↑ Amtsblatt Für den Regierungsbezirk Marienwerder. Band 12, Oeffentlicher Anzeiger Nr. 9 vom 1. März 1822, S. 53.
- ↑ Friedrich Eduard Keller: Der Preußische Staat. Ein Handbuch der Vaterlandskunde. Band 2, Berlin 1866, S. 10.
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Marienwerder. Band 38, Marienwerder 1848, S. 21–22.
- ↑ Sammlung sämmtlicher Drucksachen des Hauses der Abgeordneten aus der zweiten Session der IV. Legislatur-Periode 1856–1867. Band I: Nr. 1–45, S. 20.
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow. In seinen gesammten Beziehungen. Thorn 1867, S. 199.
- ↑ a b Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschafts-Verzeichnis: Kreis Flatow, S. 8–9.
- ↑ a b Michael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
Koordinaten: 53° 22′ N, 17° 11′ O