Kultur Kooperative Ruhr

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Die Kultur Kooperative Ruhr (KKR) wird im Oktober 1974 als erste Interessenvertretung für freie Künstlerinnen und Künstler im Ruhrgebiet in Dortmund gegründet. 1976 und 1978 produziert die KKR zwei Revuen für das junge forum der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Diese Produktionen gehen auch bundesweit auf Tournee. 1979 veranstaltet die KKR in Dortmund und Münster „Kulturrummel“, bei denen alle Mitgliedsgruppen präsentiert werden. Im selben Jahr produziert sie das Buch Kultur selber machen, eine Arbeitshilfe für die kulturelle Jugendbildung.

Im Jahr 1981 gründet die KKR die „Kulturwerkstatt“, eine Weiterbildungseinrichtung für kulturelle Fort- und Weiterbildung. In den folgenden Jahren initiiert und realisiert die KKR eine Vielzahl von Projekten, die modellhaft für die Arbeit der freien Kulturszene stehen. So entsteht unter der Regie von Peter Möbius 1984 „Brennende Wünsche-Flammende Herzen“, eine künstlerische Gesamtinszenierung im Fritz-Henßler-Haus in Dortmund; 1987 unter der Regie von Augustin Upmann der „Ball der Traumpiraten“. Bereits ab 1988 bespielt die KKR Industriebrachen wie die ehemalige Zeche Zollern II/IV.

Einen Schwerpunkt der KKR bildet seit Ende der 80er Jahre die interkulturelle Arbeit. Mit der Gruppe „Windrose“ wird – unter der Leitung von Karl Adamek und Peter Bursch – das erste deutsch-türkische Musikensemble gegründet. Adamek ist später Initiator von il canto del mondo.

1992 ruft die KKR das Musikerinnenprojekt rocksie ins Leben und bietet damit jungen Frauen die Möglichkeit, sich auf eine Karriere als Rock- und Pop-Musikerinnen vorzubereiten. Im selben Jahr findet auf Initiative der KKR zum ersten der Geierabend statt, die „westfälische Antwort“ auf die Stunksitzung in Köln. Dieser Alternativkarneval wird zum absoluten Renner, der inzwischen jedes Jahr von mehr als 20.000 „Jecken“ besucht wird. Franziska Mense-Moritz (ex-Nachtschicht) und Martin F.Risse (Herr Schmöll) wirken neben vielen anderen in dieser Karnevalsrevue mit.

Neben der künstlerischen Arbeit und der Fort- und Weiterbildung ist die KKR seit Anbeginn auch kulturpolitisch tätig. Sie hat an der Erarbeitung von Förderkonzepten für die freie Szene mitgewirkt, andere kulturpolitische Interessenvertretungen wie den Dortmunder Kulturrat oder die Kooperative Freier Theater und das Büro für Freie Kulturarbeit NRW mitinitiiert.

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