Kulturgeschichtliche Bibliothek

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Die Kulturgeschichtliche Bibliothek ist eine ethnologische und kulturgeschichtliche Buchreihe, die in Heidelberg im Verlag der Universitätsbuchhandlung Carl Winter erschien. Ihr Herausgeber war anfangs der Ethnologe Willy Foy (1873–1929), ab 1901 der Museumsdirektor am Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde. Dessen Nachfolger im Jahr 1925, Fritz Graebner (1877–1934), war der Begründer der kulturhistorischen Methode in der Ethnologie und Vertreter der Kulturkreislehre,[1] die sich zu einer Rassentheorie entwickelte. Die Reihe war bereits 1911 – d. h. Jahre vor dem Ersten Weltkrieg – initiiert worden[2] und erschien dann seit 1920 bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.[3]

Ursprünglich war die Reihe breit konzipiert, eine Konzeption, die jedoch nicht verwirklicht wurde.[4]

Die Bände erschienen untergliedert in den beiden Reihen Ethnologische Bibliothek (mit Einschluss der altorientalischen Kulturgeschichte) und Bibliothek der europäischen Kulturgeschichte (geplant war eine 3. Reihe: Allgemeinere Werke). Später erschienen einige Bände in einer Neuen Folge Reihe 2 und einer Neuen Folge Reihe 3.

Das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum, Ubierring 45 (um 1910)

Die folgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Aktualität oder Vollständigkeit:[5]

Übersicht

Reihe I (Ethnologische Bibliothek)

Reihe II (Bibliothek der europäischen Kulturgeschichte)

  • 1. Religionsgeschichte Europas. Bis zum Untergang der nichtchristlichen Religionen. Carl Christian Clemen. 1926
  • 2. Religionsgeschichte Europas. Die noch bestehenden Religionen. Carl Christian Clemen. 1931

N. F. Reihe 2

  • 1. Einführung in die rassenkundliche Sprachforschung: Kritisch-historische Untersuchungen. Edgar Glässer. 1939
  • 2. Krieg und Frieden: ein Leitfaden der politischen Ethnologie mit Berücksichtigung völkerkundlichen und geschichtlichen Stoffes. Wilhelm E. Mühlmann. 1940

N. F. Reihe 3

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Zum Begriff „Kulturkreis“, vgl. z. B. Ruth Kronsteiner: „Kulturkreis“ oder Rassismus – Sexismus im neuen Gewand? Zur Dekonstruktion „alter“ und „neuer“ Unterschiede. (PDF; 288 kB;) International Society of Pharmacovigilance (ISOP), 20. Mai 2005, archiviert vom Original am 9. Dezember 2011; abgerufen am 17. März 2021 (14 Seiten; Vortrag auf einer ISOP-Veranstaltung). S. 2.
  2. Mit ihrem 1. Band: Methode der Ethnologie (1911) von Fritz Graebner (mit einem Vorwort des Herausgebers Willy Foy).
  3. Der 1940 erschienene Band Krieg und Frieden: ein Leitfaden der politischen Ethnologie mit Berücksichtigung völkerkundlichen und geschichtlichen Stoffes von Wilhelm E. Mühlmann war der zeitlich letzte Band dieser Reihe. - In der Sowjetischen Besatzungszone beispielsweise wurde seine Schrift nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt (vgl. polunbi.de).
  4. Siehe die Übersicht zur (geplanten) Gesamtanlage im Verlagstext am Ende von Fritz Graebners Methode der Ethnologie (1911).
  5. vgl. DNB