Kulturstiftung der Länder

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Die Kulturstiftung der Länder (KSL) ist eine Stiftung, deren Aufgabe die Bewahrung und Förderung der Kultur Deutschlands ist. Damit ist sie einer der wichtigsten Förderer in der Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland.

Ihr ursprünglicher Gründungszweck war die sogenannte Einkaufsgemeinschaft der Länder, die Museen beim Erwerb von Kunstwerken unterstützen sollte.[1] Dazu stellt die Stiftung Mittel bereit, aus denen Werke in den Bereichen Malerei, Plastik, Fotografie, Kunstgewerbe, Musik und Literatur erworben werden können, soweit ein einzelnes Museum nicht die finanziellen Möglichkeiten hat.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Provenienzforschung. Die Stiftung fördert seit 2008 die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin. Außerdem stellt sie für Ausstellungen, Dokumentationen und Stiftungen finanzielle Mittel bereit. Sie ist Kooperationspartner beim Deutschen Theaterpreis Der Faust und organisiert die Vergabe der Künstlerstipendien für die Villa Massimo in Rom. Die Stiftung gibt die Zeitschrift Arsprototo heraus.

Die Gründung fand am 2. Dezember 1987 statt und zum 1. April 1988 nahm die Stiftung in West-Berlin ihre Arbeit auf. Berlin ist bis heute der Sitz der Stiftung. Träger sind die Bundesländer, die auch im Stiftungsrat vertreten sind. Die Mittel der Stiftung kommen aus Beiträgen der Länder von gemeinsam 10 Millionen Euro im Jahr (Stand 2013).[1] Darüber hinaus arbeitet die Stiftung mit anderen öffentlichen und privaten Institutionen und Einzelpersonen zusammen, die zu den Ankäufen beitragen. Maßgebliche Summen stellen immer wieder insbesondere die Ernst von Siemens Musikstiftung, die Hermann Reemtsma Stiftung und die Rudolf-August Oetker-Stiftung bereit. In den 25 Jahren zwischen Gründung der Stiftung und Ende 2013 sind so sechshundert Millionen Euro zusammengekommen.[1]

2006 scheiterte der Plan, die Stiftung mit der Kulturstiftung des Bundes zu fusionieren, deren Tätigkeitsprofil sehr ähnlich ist. Im Frühjahr 2011 wurde der Junge Freundeskreis gegründet mit der Absicht, „junge Leute dahingehend zu motivieren, sich für die deutsche Kulturlandschaft sowie für die Erhaltung ihrer Kulturgüter zu engagieren und diese langfristig zu fördern“. Generalsekretärin war von 2004 bis zum 29. Juni 2017 die ehemalige Aachener Kulturdezernentin Isabel Pfeiffer-Poensgen, seit dem 30. Juni 2017 Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Laschet. Ihr Nachfolger wurde am 7. Dezember 2017 der Altorientalist Markus Hilgert.[2]

Vorsitzender des Kuratoriums ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Rolf-E. Breuer (Stand 2018).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Regina Mönch: Wem hilft diese Stiftung?. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Dezember 2013, Seite 29
  2. Homepage Kulturstiftung der Länder: Entscheidung des Stiftungsrats: Markus Hilgert wird neuer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, abgerufen am 7. Dezember 2017