Kunst aus Nordrhein-Westfalen
Das Kunsthaus Nordrhein-Westfalen Kornelimünster (bis 2015 Kunst aus NRW) zeigt Ausstellungen junger Künstler aus Nordrhein-Westfalen, Belgien und den Niederlanden und die Sammlung der Förderankäufe im Bereich Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Administrativ ist das Kunsthaus dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen unterstellt. Das Kunsthaus ist in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster in Aachen-Kornelimünster untergebracht, in der Residenz der Äbte.
Förderankäufe
Der Ankauf von Arbeiten aus dem Bereich der bildenden Kunst durch das Land Nordrhein-Westfalen begann kurz nach der Währungsreform 1948. Im ersten Jahr der Förderankäufe erwarb das Kultusministerium des neu geschaffenen Landes insgesamt 204 Kunstwerke zur Existenzsicherung von unter den Nationalsozialisten verfemter moderner Künstler sowie junger begabter Künstler. Viele dieser Neuerwerbungen wurden damals auf Wunsch der Kabinettsmitglieder im Gästehaus der Landesregierung aufgehängt.
Die Ankäufe und die vom Land jährlich vergebenen Förderpreise sollen dazu dienen, einzelne, im Anfang ihres Schaffens stehende Künstler mit Bezug zu Nordrhein-Westfalen durch Ankauf oder Preis ideell und finanziell zu fördern, und die öffentliche Wahrnehmung auf diese Künstler zu lenken.
In den Sammlungsräumen der ehemaligen Reichsabtei gibt ein Rundgang Einblick in die Entwicklung der bildenden Kunst in Nordrhein-Westfalen vom Kriegsende bis zur Gegenwart.
Diese ständige Ausstellung wird durch Wechselausstellungen junger Künstler aus NRW, Belgien und den Niederlanden begleitet.
Vergleich mit Museen und Sammlungen
Mit der Aufgabe zur Verwaltung und öffentlichen Ausstellung der erworbenen Kunstgüter hat der Fundus von Kunst aus NRW eine besondere Stellung zwischen Museen und öffentlichen Sammlungen. Der Fundus beruht prinzipiell auf Förderankäufen, damit fehlt das wesentliche Merkmal der Planmäßigkeit im Sinne der Vervollständigung einer Sammlung als Kern einer musealen Schaustellung. Gezeigt wird ein Querschnitt künstlerischen Schaffens seit 1945, der nicht auf Markttendenzen oder Publikumsgeschmack beruht. Einige der geförderten Künstler sind heute international berühmt, wobei die Ankäufe zumeist in den früheren Werkphasen dieser Künstler stattfanden. Seit Ende 2015 entscheidet eine alle drei Jahre rotierende Kommission über die Ankäufe.
Die Einrichtung ist durch die öffentliche Schau von moderner Kunst in dem Gebäude der ehemaligen Reichsabtei eng mit der Euregio Belgien-Niederlande-Deutschland bei Aachen verbunden. Im Gartensaal finden regelmäßig durch die Kulturinitiative Kornelimünster e.V. organisierte Kulturveranstaltungen statt.
Ehemalige Reichsabtei in Aachen-Kornelimünster
Die heutige Erscheinungsform des fünf-flügeligen schlossähnlichen Klostergebäudes geht auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Kunstgeschichtlich ist der Komplex dem Spätbarock der Region Aachen-Lüttich zuzuordnen. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Land NRW Eigentümer der Liegenschaft. Seit 1976 ist die ehemalige Reichsabtei Sitz der Einrichtung Kunst aus NRW, seit 2015 Kunsthaus Nordrhein-Westfalen Kornelimünster. Seit Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Jahr 2001 sind Haupt- und flankierende Seitenflügel der Öffentlichkeit zugänglich.
Vertretene Künstler (Auswahl)
In der ständigen Ausstellung werden unter anderem Arbeiten von folgenden Künstlern gezeigt:
- Carl Josef Barth
- Bruno Goller
- Karl Otto Götz
- Gerhard Hoehme
- Konrad Klapheck
- Norbert Kricke
- Ernst Wilhelm Nay
- Sigmar Polke
- Gerhard Richter
- Emil Schumacher
- Günther Uecker
- Lothar Baumgarten
- Thomas Ruff
- Andreas Gursky
- Mischa Kuball
- Gregor Schneider
Quellen
- Kunsthaus NRW Kornelimünster (Hrsg.): Kunsthaus NRW Kornelimünster, Aachen 2015 (Kurzinformation).
- Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Kunst aus NRW – Förderankäufe seit 1945, Düsseldorf 2001 (Broschüre ohne ISSN).
- Eckhard Hoog: Vom Depot zum schmucken Kunstschloss, in: Aachener Nachrichten, 17. Januar 2008.
Weblinks
Koordinaten: 50° 43′ 44,4″ N, 6° 10′ 55,2″ O