Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kunsthalle München: Blick Richtung Odeonsplatz (2014)

Die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung ( anhören?/i) (auch: Kunsthalle München oder Hypo-Kunsthalle) in München ist die wichtigste und bekannteste Einrichtung der Hypo-Kulturstiftung und zeigt jedes Jahr drei bis vier Wechselausstellungen.

Sie gehört mit rund 350.000 Gästen jährlich zu den meistbesuchten Ausstellungshäusern Deutschlands.

Geschichte

Seit der Eröffnung des Hauses 1985 wurden hier 108 Ausstellungen gezeigt (Stand: Frühjahr 2018). Im Jahr 2001 bezog die Kunsthalle neue Räume im Areal der Fünf Höfe, die von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron entworfen und realisiert wurden.

Leitung

Auf Peter Ade, dem ersten Direktor der Kunsthalle, folgte 1999 Johann Georg Prinz von Hohenzollern, der das Haus bis März 2006 führte. Danach hat bis 2012 Christiane Lange die Leitung übernommen. 2012 wurde der bisherige Kurator Roger Diederen Direktor der Kunsthalle.

Konzeption

Die Kunsthalle verfügt im Gegensatz zu Museen über keine eigene Kunstsammlung, sondern veranstaltet jährlich mehrere Wechselausstellungen. Das Spektrum reicht von der Ur- und Frühgeschichte bis in die unmittelbare Gegenwart. Auch Grenzgebiete der Kunst, frühgeschichtliche und außereuropäische sowie interdisziplinäre Themen werden gezeigt, z. B. Maharaja: Pracht der indischen Fürstenhöfe (2010) oder Orientalismus in Europa: Von Delacroix bis Kandinsky (2011). Das Schwergewicht bilden Ausstellungen von Alten Meistern, wie Venedig – Malerei des 18. Jahrhunderts, Madame de Pompadour, Italienische Stillleben oder Frans Hals und Haarlems Meister der Goldenen Zeit, bis zur Klassischen Moderne, unter anderen Chagall, Gauguin, Alberto Giacometti, Kirchner, Magritte, Monet, Munch, Nolde, Picasso oder Mark Rothko. Aber auch Zeitgenössisches, zum Beispiel Loop – Alles auf Anfang oder Zurück zur Figur – Malerei der Gegenwart, hat seinen festen Platz in der Kunsthalle. 2015 zeigte das Ausstellungshaus zum ersten Mal Modedesign mit Jean Paul Gaultier. From the Sidewalk to the Catwalk.

Die erfolgreichsten Ausstellungen in den letzten Jahren waren u. a. Claude Monet und die Moderne (237.000 Besucher), Folkwang: Erstes Museum der Moderne (236.000 Besucher), Jean Paul Gaultier (213.000), Pompeji: Leben auf dem Vulkan (190.000 Besucher) sowie Mark Rothko (139.000 Besucher). Die Kunsthalle zählt im Durchschnitt rund 350.000 Besucher im Jahr.

Die Kunsthalle München veranstaltet ein Vermittlungsprogramm für die Inhalte und Exponate der Wechselausstellungen in enger Zusammenarbeit mit diversen regionalen und überregionalen Kulturinstitutionen. Das Begleitprogramm umfasst regelmäßig u. a. Führungen, Vorträge, Konzerte, Partys und Events sowie Angebote für Kinder und Familien. Montag bis Samstag finden öffentliche Führungen der Münchner Volkshochschule statt.[1]

Lage und Öffnungszeiten

Das Ausstellungshaus in der als Fußgängerzone ausgewiesenen Theatinerstraße befindet sich in der Münchner Altstadt unter der Adresse Theatinerstraße 8, 80333 München. Das Café der Kunsthalle erreicht man über den Haupteingang in der Theatinerstraße und über die Salvatorpassage. Die Kunsthalle hat täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, jeden 3. Mittwoch im Monat bis 22 Uhr. Nur an Weihnachten und bei Umbauarbeiten hat sie geschlossen.

Architektur der Kunsthalle

Die Kunsthalle München von innen

Die Kunsthalle hat 1185 m² reine Ausstellungsfläche und eine Gesamtfläche von 3200 m². Die Räumlichkeiten erstrecken sich über zwei Gebäude hinweg vom Haupteingang, Theatinerstraße 8, bis hinauf in die Ausstellungssäle im 2. OG der Kardinal-Faulhaber-Straße 10. Foyer, Café und Museumsshop sind öffentlich zugängig. Die räumlichen Zusammenhänge des Passagensystems werden vor allem im Café- und Foyer-Bereich erfahrbar, von wo aus zwei wesentliche architektonische Gestaltungselemente der Fünf Höfe einzusehen sind: der Perusahof als große Vitrine voller flanierender Passanten und die Salvatorpassage mit ihrer hängenden Pflanzeninstallation.

Ausstellungen seit 1985

Ausstellungsplakat "Deutsche Romantiker" in der Kunsthalle München

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

  • Traumwelt der Puppen
  • Matta
  • Denkbilder. Kunst der Gegenwart 1960 bis 1990
  • Marc Chagall

1992

1993

1994

1995

1996

1997

Plakat zur Ausstellung "Madame de Pompadour"

1998

1999

Vom 31. Januar 2000 bis zum 31. Mai 2001 war die Kunsthalle wegen Umbaus geschlossen.

2001

2002

2003

2004

  • Gauguin, van Gogh bis Dalí. Folkwang: Erstes Museum der Moderne
  • Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert: Eine neue Kunst? Eine andere Natur!

2005

2006

  • Auguste Rodin: Der Kuss – Die Paare
  • Zurück zur Figur: Malerei der Gegenwart
  • 100 Jahre Brücke: Expressionismus aus Berlin

2007

  • Im Zeichen des Goldenen Greifen: Königsgräber der Skythen
  • Das ewige Auge: Von Rembrandt bis Picasso – Meisterwerke der Sammlung Jan Krugier und Marie-Anne Krugier-Poniatowski
  • Serge Poliakoff: Retrospektive – Hommage an Peter Ade
  • Nolde bis Beckmann – Jorn bis Richter: Die Kunsthalle in Emden zu Gast in München

2008

2009

2010

2011

2012

  • 3. Februar – 13. Mai: Georgia O’Keeffe
  • 15. Juni – 16. September 2012: Hammershøi und Europa / Ein dänischer Künstler um 1900
  • 19. Oktober 2012 – 13. Januar 2013: Pracht auf Pergament: Schätze der Buchmalerei von 780 bis 1180

2013

  • 1. Februar – 12. Mai: Karl Friedrich Schinkel: Architekt – Maler – Designer
  • 30. Mai – 6. Oktober 2013: Aus Dämmerung und Licht. Meisterwerke nordischer Malerei 1860–1920
  • 15. November 2013 – 23. März 2014: Pompeji – Leben auf dem Vulkan

2014

2015

2016

2017

  • 13. April – 27. August: Peter Lindbergh. From Fashion to Reality
  • 22. September 2017 – 28. Januar 2018: Gut · Wahr · Schön. Meisterwerke des Pariser Salons aus dem Musée d’Orsay

2018

  • 23. Februar – 29. Juli: Du bist Faust. Goethes Drama in der Kunst.
  • 17. August – 13. Januar 2019: Lust der Täuschung. Von antiker Kunst zur Virtual Reality

2019

  • 1. Februar – 30. Juni: Samurai. Pracht des japanischen Rittertums. Die Sammlung Ann und Gabriel Barbier-Mueller
  • 19. Juli – 17. November: In einem neuen Licht. Kanada und der Impressionismus[2]
  • 6. Dezember – 8. März 2020: Die Fäden der Moderne. Matisse, Picasso, Miró … und die französischen Gobelins.

2020

2021

  • 15. Oktober 2021 – 6. März 2022: Fantastisch real. Belgische Moderne von Ensor bis Magritte

Weblinks

Commons: Hypo-Kunsthalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 48° 8′ 24,5″ N, 11° 34′ 33,2″ O