Kurt Albert Gerlach

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Kurt Albert Gerlach (* 22. August 1886 in Hannover; † 19. Oktober 1922 in Frankfurt am Main)[1] war ein deutscher Soziologe.

Leben

Der Sohn eines Fabrikbesitzers promovierte an der Universität Kiel bei Ferdinand Tönnies und studierte sodann an der Universität Leipzig und an der London School of Economics. 1913 habilitierte er sich für Nationalökonomie in Leipzig. Er arbeitete ab 1913 als Privatdozent am Kieler Institut für Weltwirtschaft. Ab 1914 war er Herausgeber der Zeitschrift Der Staatsbürger.

Während der Novemberrevolution wurde Gerlach Mitglied der SPD. Kurze Zeit später wechselte er zur USPD, um sich schließlich dem Anarchosyndikalismus anzuschließen. Er verfasste Artikel für die Zeitschrift Der Syndikalist.

1919 wurde er an die Technische Hochschule Aachen berufen, 1922 folgte er einem Ruf an die Universität Frankfurt.

1922 starb er kurz vor der Berufung zum ersten Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung an der Zuckerkrankheit.[2] Gerlach hatte bereits ein ausführlicheres Forschungsprogramm zu Papier gebracht. So wurde Carl Grünberg zum Gründungsdirektor ernannt.

Seine geschiedene Frau Christiane Gerlach heiratete 1921 Richard Sorge. Dieser wiederum war Gerlachs Assistent am IfW gewesen und folgte ihm nach Frankfurt.

Schriften (Auswahl)

  • Dänemarks Stellung in der Weltwirtschaft. Unter besonderer Berücksichtigung der Handelsbeziehungen zu Deutschland, England und Skandinavien, Jena 1911
  • Die Bedeutung des Arbeiterinnenschutzes (Habilitationsschrift), München/Leipzig 1913
  • Die Frau und das Genossenschaftswesen, Jena 1918

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurt Albert Gerlach. In: Kieler Gelehrtenverzeichnis. Abgerufen am 24. März 2022.
  2. Rolf Wiggershaus, Die Frankfurter Schule: Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1986, ISBN 3-423-30174-0.