Kurt Reumann

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Kurt Reumann (* 24. September 1934 in Wesselburen, Dithmarschen) ist ein deutscher Journalist.

Leben

Nach dem Abitur in Neumünster verdiente Reumann sich beim Holsteinischen Courier mit einem zweijährigen Volontariat Geld für das Studium. In Berlin studierte er an der Freien Universität Publizistik, Germanistik, Kunstgeschichte und Politologie. 1964 promovierte er bei Emil Dovifat, dessen Assistent er 1963 bis 1965 war, über politische Karikaturen. Danach gewann er am Institut für Demoskopie Allensbach bei der Dovifat-Schülerin Elisabeth Noelle-Neumann Einblick in die Meinungsforschung. Er wurde dann am Institut für Publizistik der Universität Mainz wissenschaftlicher Mitarbeiter von Elisabeth Noelle-Neumann.

1970 trat er in die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. Er war zuständig für Berichte und Kommentare zur Bildungspolitik, insbesondere für die Hochschulen. Ein weiteres Spezialgebiet war die Umfrageforschung samt Wahlanalysen. Zehn Jahre lang gestaltete er die Seite „Jugend schreibt/Zeitung in der Schule“ als verantwortlicher Redakteur (bis Juli 1997). Über dieses Pilotprojekt schrieb er für die Reihe „Texte + Thesen“ des Fromm-Verlags einen Band unter dem Titel Lesefreuden und Lebenswelten (1992). Reumann lehnte mehrere Rufe auf C 4-Professuren, beispielsweise an die FU Berlin oder die Universität Mainz, ab.

Daneben war Kurt Reumann von 1995 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Seit 2008 ist er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

Reumann beschäftigte sich ebenfalls intensiv mit der Rechtschreibreform. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Werke

  • Das antithetische Kampfbild. Beiträge zur Bestimmung seines Wesens und seiner Wirkung. Dissertation. FU Berlin, Phil. Fak., Berlin 1964.
  • Waffengleichheit in der Gegendarstellung. Duncker & Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-02517-2.
  • Blick ins Innere, Berichte von der akademischen Front. Edition Interfrom, Zürich 1975, ISBN 3-7201-5060-7.
  • Horst Baier, Hans Mathias Kepplinger, Kurt Reumann (Hrsg.): Öffentliche Meinung und sozialer Wandel. Public Opinion and Social Change. Festschrift für Elisabeth Noelle-Neumann. Westdeutscher Verlag, Opladen 1981.
  • Horst Baier, Hans Mathias Kepplinger, Kurt Reumann: Öffentliche Meinung und sozialer Wandel. Mit Beiträgen in englischer Sprache. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1982, ISBN 3-531-11533-2.
  • Kurt Reumann (Hrsg.): Jugend heute: Aufbruch oder Aufstand? Essener Universitäts-Symposium. Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung. Referate u. Diskussionsbeiträge. Bachem, Köln 1982, ISBN 3-7616-0648-6.
  • Gibt es den Fallbeil-Effekt für die kleinen Parteien? Zum Streit um die Veröffentlichung von Umfrage-Ergebnissen vor Wahlen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. März 1983.
  • Lesefreuden und Lebenswelten. A. Fromm, Osnabrück 1992, ISBN 3-7201-5244-8.
  • Wider das tödliche Amüsement. Schulen und Zeitungen sind Verbündete: Aufruf zu einer Verteidigung der Lesekultur. In: FAZ. 28. September 1992, S. 14.
  • Die Kultusminister gehen nicht unter. In: Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Einheit in der Vielfalt: 50 Jahre Kultusministerkonferenz 1948–1998. Luchterhand, Neuwied/ Kriftel/ Berlin 1998, ISBN 3-472-02952-8.
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland (Hrsg.): Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 2000, [enthält 17 Artikel Reumanns zur Rechtschreibreform]

Literatur

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Sie redigieren und schreiben. [Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung]. Bearbeitet von Ingeborg Lukas. Frankfurter Allg. Zeitung, Frankfurt am Main 2000, S. 92 f.

Weblinks