Kurt Zimmermann (Bildhauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kurt Zimmermann (* 24. Mai 1910 in Düsseldorf; † 1961 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Bauer, Skulptur der Gruppe „Die Ständischen“

Zunächst war Kurt Zimmermann Zeichner in einem technischen Büro und studierte an einer Maschinenbauschule. Von 1919 bis 1932 studierte Zimmermann an der Kunstakademie bei Hubert Netzer und wurde zuletzt Meisterschüler in der Bildhauerklasse von Alexander Zschokke. Zimmermann war Mitglied der Rheinischen Sezession. Von 1932 bis 1933 studierte er in Berlin. Dort wurden seine Arbeiten anfänglich bei Flechtheim und Cassirer ausgestellt, gefolgt von Ausstellungen, ab 1934 offiziell genehmigt durch die Reichskammer der Bildenden Künste, in der Kunsthandlung Buchholz, welche anfänglich von Curt Valentin geleitet wurde.[1] 1936 erhielt Zimmermann ein Staatsstipendium der Kasseler Kunstakademie für ein Meisteratelier und bezog in Düsseldorf-Golzheim das Künstlerhaus in der Franz-Jürgens-Straße 7. Im selben Jahr, knapp acht Monate vor Eröffnung der Reichsausstellung Schaffendes Volk von 1937, wurden er aus einer Reihe von Düsseldorfer Künstlern mit der Anfertigung der „Ständischen“ beauftragt. Unter den zehn Bildhauer waren er selbst, Hans Breker, Alexander Zschokke, Joseph Daniel Sommer, Erich Kuhn, Kurt Schwippert, Fritz Peretti, Zoltan Székessy und sein Freund Robert Ittermann. 1937 erhielt Kurt Zimmermann den Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf für die Bronzeplastik Eva, welchen er sich mit dem Bildhauer Ittermann teilte. In den Jahren 1936 bis 1938 unternahm er mehrere Studienreisen nach Paris. Von 1940 bis 1943 Kriegsdienst in Frankreich und Russland. Nach dem Im Zweiten Weltkrieg, nachdem er 1945 eine Berufung an die Dresdner Kunstakademie ablehnt hatte, wurde Zimmermann zu einem der gefragtesten Bildhauer im Rheinland. So erhielt er zahlreiche Aufträge für die Ausstattung von Kirchen und schuf Werke für öffentliche Anlagen und Bauplastiken an zahlreichen Bauten. Eine seiner Schüler war von 1946 bis 1949 die Bildhauerin Gretel Gemmert (1923–2004), welche 1968 den Künstler Karl Heinz Krauskopf heiratete.

Haus von Kurt Zimmermann in der Franz-Jürgens-Straße 7, Künstlersiedlung Golzheim

Kurt Zimmermann, verheiratet mit Maria, eine geborene Hoppenheit, verstarb im Jahr 1961 in seinem Atelierhaus in der Künstlersiedlung Golzheim, welches im Zuge der Ausstellung Schaffendes Volk vom Architekten Arnold Boms gebaut wurde und wo er seitdem wohnte.[2][3] Bis zu ihrem Tod 1971 konnte Maria Zimmermann das Häuschen bewohnen, wobei der Bildhauer und Maler Karl-Heinz Klein (* 12. Juni 1926 in Wuppertal-Elberfeld)[4] dieses 1969 von der Stadt Düsseldorf zugewiesen bekam.[5]

Werk

In den 1930er Jahren gehörte der Bildhauer Kurt Zimmermann zu den Künstlern, in dessen Werken die Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie ihren Anklang fanden. Nach 1945 wandte der Bildhauer sich auch christlichen Themen zu, und die weiterhin figürlichen Darstellungen wurden abstrahierter, der heroische Charakter gemildert. „Seine Gewandskulpturen sind der Formsprache der griechischen wie auch der gotischen Skulptur verpflichtet, sie konzentrieren sich in der Reduktion auf wesentliche Charaktereigenschaften der Motive.“ (Michael Voets: [6])

Werke (Auswahl)

Literatur

A. Hentzen 1934 • KfA 1939/40:236 • DN 7.3.1942 • RP 7.9.1961 • DN 8.9.1961 • Das Tor Nov. 1961, Das Tor 1970:218ff. Q: A. Hentzen 1934; Bushart 1984

Weblinks

Commons: Kurt Zimmermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anja Siedemann: Die "entartete" Moderne und ihr amerikanischer Markt: Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst, in Ausstellungen von Karl Buchholz in Berlin (1934–1946), S. 258 ff, De Gruyter, Berlin/Boston, 2013, ISBN 978-3-05-009507-3
  2. Ernst-Schwarz-Straße 7U, Zimmermann, Kurt, Bildhauer, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1938, S. 791
  3. Liste der Häuser, Bauherren und Architekten: Grundstück 10; Künstlerhaus; Straße 2 (Namen: in 1936 Bodenstraße, 1937–1945 Ernst-Schwarz-Straße, heute Franz-Jürgens-Straße); Haus Nr. 7; Bauherr Kurt Zimmermann, Bildhauer; Architekt Arnold Boms, auf schaffendesvolk1937.de, abgerufen am 7. August 2017
  4. Bildhauer Karl-Heinz Klein
  5. Corinna Gertz (Hrsg.): 80 Jahre Künstlersiedlung Golzheim, Landeshauptstadt Düsseldorf, 2017, S. 93
  6. in Objektbeschreibung St. Raphael von Kurt Zimmermann, auf emuseum.duesseldorf.de
  7. Foto: Der Bildhauer Kurt Zimmermann in seinem Atelier rechts die Skulptur Bauer für die Ausstellung Schaffendes Volk., in Meine Heimat 4. 1937.84
  8. Fotografie von unbekanntem Fotografen: Berlin, Der Bildhauer Kurt Zimmermann bei der Arbeit, „Das Antlitz des Soldaten“
  9. Aufstellung der Schutzmantelmadonna auf der rechten Seite des Marktplatzes, Nähe Hühnermarkt. Die Bronzeplastik ist ein Werk des bekannten Düsseldorfer Bildhauers Kurt Zimmermann. Siegburger Bürger stifteten die Figur. auf stadtarchiv-siegburg.de
  10. St. Rafael, in der Darstellung durch die stilisierten Flügel als Erzengel gekennzeichnet, werden heilende Kräfte zugeschrieben. Die Skulptur wurde 1953 zur Einweihung des Neubaus und zur Neubenennung nach dem Namenspatron aufgestellt., auf duesseldorf.de
  11. Aufstellung der Heine-Büste von Bildhauer Kurt Zimmermann im Tußmannbau am Marktplatz, in Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Düsseldorf, vom 1. April 1959 bis zum 31. Dezember 1960, S. 275