Kölner Jugendchor Sankt Stephan
Kölner Jugendchor Sankt Stephan | |
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Sitz: | Köln-Lindenthal / Deutschland |
Träger: | Kölner Jugendchor St. Stephan e.V. |
Gründung: | 1984 |
Gattung: | Jugendchor |
Leitung: | Michael Kokott[1] |
Stimmen: | 80 (SATB) |
Website: | www.koelner-jugendchor.de |
Der Kölner Jugendchor St. Stephan hat seine Wurzeln in der katholischen Kirchengemeinde St. Stephan in Köln-Lindenthal.
Geschichte und Repertoire
Seit 1984 singen die Jugendlichen mit einem Repertoire von geistlicher Musik und Gospel über Pop, Comedy, Klassik und kölschen Tönen bis hin zu Jazz. Das seit 1985 von Michael Kokott geleitete Ensemble hat etwa 80 Mitglieder zwischen 16 und 29 Jahren. Für die Mitwirkung beim Unheilig-Hit „Geboren um zu leben“ (2010) wurde der Chor 2011 mit einer Dreifach-Goldenen Schallplatte, für die Mitwirkung beim "Unheilig"-Album „Lichter der Stadt“ (2012) 2013 mit einer Vierfach-Platin-Schallplatte ausgezeichnet.[2] Im Jahr 2010 wurde der Chor mit Unheilig in der Kategorie "Pop National" mit dem Fernsehpreis Bambi ausgezeichnet.[3] Ein millionenfach angeklicktes Facebook-Video aus dem Hamburger Elbtunnel mit dem a cappella gesungenen Lied „Kölsche Jung“ der kölschen Rockband Brings brachte dem Jugendchor 2015 bundesweite Aufmerksamkeit.[4] Im Corona-Jahr 2020 war der Jugendchor der erste Chor, der seine Proben wegen der Corona-Regeln in ein Parkhaus verlegte.[5] Mit dem Lied „Bodenpersonal“ kritisierte der Jugendchor 2021 Missstände in der katholischen Kirche.[6][7][8][9]
Höhepunkte
Der Chor hatte Auftritte gemeinsam mit Unheilig, dem argentinischen Starkomponisten Lalo Schifrin, Anke Engelke, der amerikanischen Heavy-Metal-Band Manowar, der US-Rockband P.O.D., Bläck Fööss, Höhner und anderen. Seit den 1990er-Jahren tritt der Jugendchor bei eigenen Konzerten in der Kölner Philharmonie, Lanxess Arena und Oper Köln vor bis zu 10.000 Zuhörern auf. Beim Weltjugendtag 2005 in Köln sang der Chor vor tausenden Jugendlichen aus aller Welt im Rheinenergiestadion.[10]
Berühmtestes Chor„mitglied“ war Bill Clinton, der beim Kölner G8-Gipfel im Juni 1999 gemeinsam mit dem Chor den Gospelhit Oh Happy Day sang.[11] Der frühere Chorsänger Christoph Watrin war bis 2008 Mitglied der Boyband US5.[12] Fernseh- und Rundfunksendungen trugen zur überregionalen Bekanntheit des Chores bei. So trat der Chor unter anderem in den Fernsehshows TV total, Harald Schmidt, Die ultimative Chartshows, in der Serie Der letzte Bulle sowie bei der Bambi-Verleihung auf.
Am 23. Dezember 2016 trat der Chor vor 44.000 Zuschauern im Kölner Rheinenergiestadion auf. Während des Mitsingkonzerts Loss mer Weihnachtsleeder singe gedachten die Teilnehmer mit dem Song We are the World der Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt.[13]
Veröffentlichungen
Seit 1990 erschienen diverse CDs, auf denen der Chor auch von prominenten Musikern begleitet wurde, beispielsweise von dem Kölner Songschreiber, Produzenten und Sänger Florian Peil von der Kölner Band Kasalla, Alfonso Garrido von den heavytones aus TV Total und Musikern der WDR Big Band. Der Chor wirkte auch bei anderen CD-Produktionen mit, unter anderem bei CDs von Unheilig, Jupiter Jones, BAP, Bläck Fööss, Höhner, Kasalla, Thomas Godoj, WDR Big Band Köln.
2009 erschien die CD Friends, die unter anderem den Jubiläumssong Du gehörst zu Kölle enthält, bei dem mehrere Kölner Prominente (Kafi Biermann, Alexandra Kassen, Henning Krautmacher, Fritz Schramma und Bernd Stelter) mitwirkten. Produziert wurde das Album von Florian Peil. Zur Fußball-WM 2010 veröffentlichte der Chor mit dem Lied Ganz weit vorne einen eigenen WM-Song und ein Musikvideo.
Diskografie
- Oh Happy Day, 1998, Dabbelju Music
- Voices, 1999, Dabbelju Music
- Weihnacht, 1999, Dabbelju Music
- Määt Doch Nix, 2000, Dabbelju Music
- Timeless, 2001, Dabbelju Music
- Weihnachten in der Kölnarena, 2004, Pavement Records
- Hand in Hand (Weltjugendtag), 2005 Pavement Records
- Friends, 2009, Pavement Records
- Ode an die Freude, 2013, YouTunez
- Dankeschön, 2013, YouTunez
- Kölsche Leechter, 2017, Dabbelju Music
- Sing Halleluja, 2018, Dabbelju Music
- Bodenpersonal, 2021, Dabbelju Music
Reisen
Auslandsreisen führten den Chor u. a. nach Prag, Paris, Wien, Salzburg, Monaco, Rom, Barcelona, Kärnten und Amsterdam. Im Rahmen der Kölner Städtepartnerschaften reiste der Chor nach Lüttich, Tunis, Tel Aviv und Bethlehem.
Einzelnachweise
- ↑ Impressum koelner-jugendchor.com, abgerufen am 16. April 2021
- ↑ Kölner Stadtanzeiger: Unheilig-Album – Platinregen für Kölner Sänger, abgerufen am 19. Januar 2014
- ↑ Jugendchor St. Stephan: Ein Bambi geht nach Köln, abgerufen am 20. Januar 2014
- ↑ Focus: Tunnel-Konzert mit Gänsehaut-Feeling, abgerufen am 25. Juni 2015
- ↑ Hilde Regeniter: Wie eine Probe des Jugendchors St. Stephan abläuft | DOMRADIO.DE. In: domradio.de. 30. Oktober 2020, abgerufen am 12. Juli 2021.
- ↑ Stefan Worring: „Gott, das ist echt nicht mehr normal“ Kölner Jugendchor thematisiert Missstände | Kölner Stadt-Anzeiger. In: ksta.de. 1. November 2021, abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ Alles was im Nebel war... In: domradio.de. 6. November 2021, abgerufen am 6. November 2021.
- ↑ Milena Furman: Kölner Jugendchor singt Bistumsleitung ins Gewissen. In: wdr.de. 9. November 2021, abgerufen am 9. November 2021.
- ↑ Bastian Ebel: Katholischer Chor aus Köln knöpft sich Erzbistum vor. In: express.de. 14. November 2021, abgerufen am 14. November 2021.
- ↑ Weltjugendtag 2005: line-up, abgerufen am 19. Januar 2014
- ↑ Kölnische Rundschau: Oh happy day mit Bill Clinton, abgerufen am 19. Januar 2014
- ↑ Kölnische Rundschau: Altstadt als Arena großer Gefühle, abgerufen am 19. Januar 2014
- ↑ Clemens Schminke: „Loss mer Weihnachtsleeder singe“: 44.000 Besucher singen im ausverkauften Stadion. In: Kölner Stadt-Anzeiger. (ksta.de [abgerufen am 4. Januar 2017]).
Weblinks
- Kölner Jugendchor Sankt Stephan bei Discogs
- Kölner Jugendchor St. Stephan bei MusicBrainz (englisch)
- www.koelner-jugendchor.de offizielle Homepage des Jugendchores