Königsberg-Klasse (1915)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Königsberg-Klasse
Karlsruhe 1919 in Scapa Flow
Karlsruhe 1919 in Scapa Flow
Übersicht
Typ Kleiner Kreuzer
Einheiten 4
Bestellung 1913
Kiellegung 1914–1915
Stapellauf 1915–1916
Namensgeber Städte Königsberg, Emden, Karlsruhe und Nürnberg
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 1916–1917
Verbleib Kriegsbeute der Entente
Technische Daten
Verdrängung

Konstruktion: 5440 t
Maximal: 7125 t

Länge

KWL: 145,8 m
über alles: 151,4 m

Breite

14,2 m

Tiefgang

5,96 – 6,32 m

Besatzung

17 Offiziere und 458 Mann
als Divisionsflaggschiff:
23 Offiziere und 478 Mann

Antrieb

wie Graudenz-Klasse
(außer Karlsruhe)

Geschwindigkeit

27,5 kn

Reichweite

4850 sm bei 12 kn

Bewaffnung
  • 8 Sk – 15 cm L/45
    1040 Schuss, 176 hm
  • 2 Flak – 8,8 cm L/45
  • 4 Torpedorohre – 50 cm
    (2 seitlich unter Wasser, 2 an Deck)
  • Kapazität für 200 Minen
Rauminhalt

4557 BRT
2051 NRT

Panzerung

wie Magdeburg-Klasse
zusätzlich Minenraum:
horizontal: 20 mm
vertikal: 30 mm

Vorrat

350 – 1340 t Kohle und
150 – 500 t Heizöl

Die Königsberg-Klasse, auch als Königsberg-II-Klasse bezeichnet, war eine Klasse von vier Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine, welche im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie ist nach der Kreuzerklasse von 1905 die zweite Klasse, die diesen Namen trägt.

Allgemeines

Im Jahr 1913 entworfen, führten die vier Schiffe als Baubezeichnung/Planungsbezeichnung Ersatz Gazelle, Ersatz Nymphe, Ersatz Niobe und Ersatz Thetis. Sie wurden beim Stapellauf auf die Namen von Kleinen Kreuzern getauft, welche zu Beginn des Ersten Weltkriegs in fernen Gewässern verlorengingen.

Im Gegensatz zur ersten Königsberg-Klasse waren diese Schiffe größer, schneller und stärker bewaffnet (15-cm-Geschütze). Statt des Rammbugs hatten sie einen schrägen Vorsteven. Sie kamen in den letzten beiden Kriegsjahren zum Einsatz.

Nach dem Krieg wurden alle Schiffe dieser Klasse bis auf die Königsberg in Scapa Flow interniert. Bei der Versenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte am 21. Juni 1919 konnten Nürnberg und Emden von den Briten auf Grund gesetzt werden. Die Karlsruhe versank und liegt dort noch heute auf dem Grund.

Die Königsberg diente nach dem Krieg zunächst als Postschiff für die internierte Hochseeflotte. Anschließend wurde sie als Reparation an Frankreich übergeben. Dort fuhr sie noch einige Jahre unter dem Namen Metz.

Liste der Schiffe

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
SMS Königsberg AG Weser, Bremen 22. August 1914 18. Dezember 1915 12. August 1916 am 5. November 1919 außer Dienst gestellt,
französische Kriegsbeute und 1936 abgewrackt
SMS Emden AG Weser, Bremen 2. Dezember 1914 1. Februar 1916 12. März 1917 versuchte Selbstversenkung am 21. Juni 1919 in Scapa Flow,
französische Kriegsbeute und 1926 abgewrackt
SMS Karlsruhe Kaiserliche Werft, Kiel 4. Mai 1915 31. Januar 1916 15. November 1916 selbstversenkt am 21. Juni 1919 in Scapa Flow
SMS Nürnberg Howaldtswerke, Kiel Dezember 1914 16. April 1916 15. Februar 1917 versuchte Selbstversenkung am 21. Juni 1919 in Scapa Flow,
1922 als britisches Zielschiff versenkt

Technische Beschreibung

Rumpf

Der Rumpf eines Kreuzers der Königsberg-(II)-Klasse, unterteilt in wasserdichte Abteilungen und genietet, war 151,4 Meter lang, 14,2 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 7.125 Tonnen einen Tiefgang von 6,32 Metern.

Antrieb

Der Antrieb erfolgte durch zwölf Dampferzeuger – zehn kohle- und zwei ölbefeuerte Marinekessel – und zwei Turbinensätze mit denen eine Gesamtleistung von 26.000 PS erreicht wurde. Diese gaben ihre Leistung an zwei Wellen mit je einer Schraube ab. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 27,5 Knoten (51 km/h) und die maximale Fahrstrecke 4.850 Seemeilen bei 12 Knoten.

Besatzung

Die 475 Mann starke Besatzung setzte sich aus 17 Offizieren und 458 Unteroffizieren bzw. Mannschaften zusammen. Als Divisionflaggschiff wurde weitere 5 Offiziere und 20 Unteroffiziere bzw. Mannschaften eingeschifft

Bewaffnung

Die Artilleriebewaffnung bestand aus acht 15-cm-SK L/45 Geschützen in Einzellafette und zwei 8,8-cm-SK L/45 in Einzellafette zur Flugabwehr. Des Weiteren waren vier 50-cm Torpedorohre (zwei seitlich unter Wasser, zwei an Deck) vorhanden und es konnten bis zu 200 Seeminen transportiert werden.

Literatur

  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke, Kleine Kreuzer 1903–1918, Bremen bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag München, 2004, ISBN 3-7637-6252-3.
  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass, Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.