Löschenrod

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Löschenrod
Gemeinde Eichenzell
Koordinaten: 50° 29′ 53″ N, 9° 40′ 44″ O
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 1,58 km²[1]
Einwohner: 1154 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 730 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36124
Vorwahl: 06659

Löschenrod ist ein Ortsteil der Gemeinde Eichenzell im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographie

Geographische Lage

Löschenrod liegt in den westlichen Ausläufern der Rhön, südlich von Fulda bei der Abzweigung der Frankfurter von der Würzburger Straße. Östlich von Löschenrod verläuft der Fluss Fulda, westlich der Fluss Fliede.

Nachbargemeinden

Löschenrod grenzt im Südwesten und Süden an Kerzell, im Norden an Fulda-Bronnzell und im Osten an Eichenzell.

Geschichte

Chronik

Historische Wehrkirche (1386) seit 1986 Marienkapelle

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Löschenrod erfolgte unter dem Namen Lessenrode (Rodung der Familie Leisse) im Jahr 1303.[1] Die um 1386 erbaute gotische Wehrkirche ist heute eine Marienkapelle und gleichzeitig das Wahrzeichen des Ortes. Die neue Auferstehungskirche wurde 1968 eingeweiht.

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Löschenrod im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz als Ortsteil in die zuvor gebildete Großgemeinde Eichenzell eingegliedert.[3][4] Für Löschenrod wurde, wie für die übrigen Ortsteile von Eichenzell, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Löschenrod lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

• 1812: 19 Feuerstellen, 127 Seelen[1]
Löschenrod: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
  
127
1834
  
181
1840
  
167
1846
  
190
1852
  
199
1858
  
204
1864
  
213
1871
  
216
1875
  
207
1885
  
186
1895
  
204
1905
  
221
1910
  
219
1925
  
219
1939
  
143
1946
  
360
1950
  
284
1956
  
419
1961
  
439
1967
  
639
1970
  
652
1980
  
?
1990
  
?
1996
  
1.101
2000
  
1.121
2005
  
1.188
2011
  
1.185
2016
  
1.148
2020
  
1.254
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Eichenzell[7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Löschenrod 1185 Einwohner. Darunter waren 30 (2,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 255 Einwohner unter 18 Jahren, 555 zwischen 18 und 49, 186 zwischen 50 und 64 und 192 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 495 Haushalten. Davon waren 126 Singlehaushalte, 150 Paare ohne Kinder und 168 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 357 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 186 katholische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 27 evangelische (= 6,15 %), 411 katholische (= 93,62 %) Einwohner[1]

Politik

Von 1996 bis 2008 war mit Rudolf Breithecker (SPD) der vorherige Ortsvorsteher von Löschenrod Bürgermeister von Eichenzell. Ortsvorsteher von Löschenrod ist Rüdiger Maluck. Im Juni 2007 wurde das neue Bürgerhaus fertiggestellt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • „Dreieckbildstock“ aus dem Jahre 1711 in der Straße Am „Bildstock“; einzigartig im Fuldaer Land.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Löschenrod, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2020, Einwohnerübersicht. In: Webauftritt der Gemeinde Eichenzell. Abgerufen im Januar 2022.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 10 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 151 kB) § 2. In: Webauftritt. Gemeinde Eichenzell, abgerufen im Januar 2022.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Einwohner Löschenrod: 2016 (HW), 1996–2020 (HW+NW) Abkürzungen für die Art des Wohnsitzes
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 62;.
  9. Michael Mott: Einzigartiger Bildstock im Fuldaer Land / Der "Dreieckbildstock" von Löschenrod - Einst Haltestation der Walldürner Fußwallfahrt; in: "Buchenblätter" der Fuldaer Zeitung, 63. Jahrg., Nr. 29, 27. Nov. 1990, S. 115.