LWL-Preußenmuseum Minden
Defensionskaserne | |
Daten | |
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Ort | Minden, Nordrhein-Westfalen |
Art | |
Betreiber |
Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Leitung |
Dr. Sylvia Necker
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ISIL | DE-MUS-965615 |
Das LWL-Preußenmuseum Minden ist ein historisches Museum in der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen. Seit 2016 gehört es zum Verbund der LWL-Museen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Als Museumsgebäude dient die ehemalige Defensionskaserne der Festung Minden am Simeonsplatz in einer nach 1815 entstandenen Militärvorstadt der Stadt Minden mit zahlreichen, auch heute noch existierenden Gebäuden. Der Platz ist umgeben vom heutigen Mindener Glacis.
Das LWL-Preußenmuseum arbeitet derzeit an der Eröffnung seiner modernen und innovativen Dauerausstellung „Potzblitz Preußen!“, die für die vielschichtigen – und oft unerwarteten – Aspekte der preußischen Geschichte (Westfalens) begeistert und nachhaltige Bildungs- und Kulturarbeit leistet. Dafür präsentiert es sich mit ungewöhnlichen Themen und einer neuen „Preußen-Expertin“ an der Spitze: Seit August 2019 leitet die Historikerin und Ausstellungsmacherin Dr. Sylvia Necker das LWL-Preußenmuseum Minden. Als „Überraschung aus der Provinz“ möchte sich das Museum als Anziehungspunkt in der Region sowie als bundesweites Kompetenzzentrum zum Thema Preußen etablieren.
Die Eröffnung der Dauerausstellung des Museums wird voraussichtlich 2023 stattfinden. Seit September 2021 ist die Sonderausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ mit einer Laufzeit von einem Jahr zu sehen. Danach folgen weitere Sonderausstellungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten preußischer Geschichte.
Geschichte und Sammlungen
Das klassizistische Gebäude aus dem Jahr 1829 wurde seit 1995 saniert und umgebaut, so dass das Museum 1999 als westfälische Standort des Preußen-Museums Nordrhein-Westfalen eröffnet wurde. Es gab einen zweiten Standort im niederrheinischen Wesel, das Preußen-Museum Wesel. Auf über 1.500 m² wurde schwerpunktmäßig die Geschichte Preußens in Westfalen mit der Garnisonsstadt Minden in ihrer Funktion als Scharnierelement zwischen den westlichen Gebieten und den Stammlanden Preußens behandelt.
Gezeigt wurden Gemälde, Porzellan, Textilobjekte, Uniformen, Orden und Objekte unterschiedlicher Themen- und Alltagsbereiche. Neben der Dauerausstellung gab es jährlich mehrere historisch-politische Wechselausstellungen oder solche zur Kunst- und Kulturgeschichte.
Finanziert wurde das Museum zusammen mit dem zweiten Standort in Wesel durch die Stiftung Preußen-Museum NRW. An der Stiftung sind beteiligt: das Land Nordrhein-Westfalen, die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie die Städte Wesel und Minden und deren Kreise Wesel und Minden-Lübbecke. Der als gemeinnützig anerkannte Förderverein des Museums, die „Gesellschaft zur Förderung des Preußen-Museums NRW in Minden e.V.“ steht allen Bürgern zur Mitgliedschaft offen. Er unterstützt besonders die Sonderausstellungen und den Sammlungsaufbau.
Aufgrund finanzieller Engpässe der Stiftung durch geringere Zinserträge aus dem Stiftungsvermögen, ausbleibende Fördergelder des Landes NRW sowie Rückzahlungsforderungen eines der Landesverbände und der Kreise wurde seit 2010 darüber beraten, die Ausrichtung des Museums zu verändern und andere Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen.[1][2][3]
Konzeptionelle Neuausrichtung
Zum 1. Januar 2016 wurde das Preußen Museum Minden durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernommen.[4] Seit dem 1. August 2019 leitet die Historikerin Sylvia Necker das LWL-Preußenmuseum Minden.[5] Das Museum soll ab Frühjahr 2020 mit dem Programm „Platz da, das Museum kommt“ wieder eröffnet werden.[6]
Voraussichtlich 2023 wird die Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Potzblitz Preußen!“ stattfinden.[7] Das Museum bekommt mit der Übernahme durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein neues Konzept. Seit 2016 wird die Dauerausstellung im Obergeschoss abgebaut und im Untergeschoss im rechten Flügel des Gebäudes eine neue Dauerausstellung aufgebaut. Sie hat weniger Platz zur Verfügung (400 Quadratmeter statt rund 1000 Quadratmeter) und soll in die konzeptionellen Arbeiten zur Wiedereröffnung mit eingebunden werden. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe stellt zur „Neuausrichtung“ in der Defensionskaserne Minden 900.000 Euro zur Verfügung.[4]
Das Museum ist Koordinationsstelle des im Jahre 2017 gegründeten Netzwerkes „Preußen in Westfalen“. Zu dieser partnerschaftlichen Initiative gehören mittlerweile über 55 Museen, Heimatvereine, Archive und touristische Partner. Das Netzwerk macht die Spuren der mehr als 200-jährigen preußischen Prägung Westfalens erfahrbar. Über viele sichtbare, aber auch versteckte Pfade lässt sich diese Vergangenheit ablesen.[8]
Weblinks
- Website des LWL-Preußenmuseums Minden
- Minden als Garnisonsstadt (Memento vom 17. Februar 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ derwesten.de: Was wird aus dem Preußen-Museum in Wesel?, abgerufen am 11. August 2013.
- ↑ mt-online.de: Ein gutes Schiff für eine starke Flotte, Mindener Tageblatt, 19. März 2011, abgerufen am 11. August 2013.
- ↑ mt-online.de: Preußen künftig nur noch Nebensache?, Mindener Tageblatt, 2. März 2011, abgerufen am 11. August 2013.
- ↑ a b Womit wird das Obergeschoss gefüllt? In: Mindener Tageblatt vom 27. März 2015.
- ↑ Ursula Koch: Sylvia Necker leitet das Preußenmuseum. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
- ↑ Ursula Koch: MT-Interview mit Dr. Sylvia Necker: Im Frühjahr startet die Wiedereröffnungsphase des Preußenmuseums. Abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Homepage des Preussenmuseum, abgerufen am 12. April 2022
- ↑ Startseite - Netzwerk Preußen in Westfalen. Abgerufen am 27. November 2019.
Koordinaten: 52° 17′ 1″ N, 8° 54′ 31″ O