Base Aérea das Lajes
Base Aérea das Lajes Aerogare Civil das Lajes | |
---|---|
Datei:Lajes Air Base, 2009.jpg | |
Kenndaten | |
ICAO-Code | LPLA |
IATA-Code | TER |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 55 m (180 ft) |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1930 als Aeródromo da Achada |
Betreiber | Portugal Força Aérea Portuguesa |
Start- und Landebahn | |
15/33 | 3314 m × 60 m Asphalt |
Base Aérea das Lajes oder Base Aérea Nº 4 (BA4) (IATA-Code TER, ICAO-Code LPLA, deutsch: Militärflughafen Lajes, engl.: Lajes Field oder Lajes Air Base) ist ein Militärflugplatz der Portugiesischen Luftstreitkräfte auf der Azoren-Insel Terceira bei der Ortschaft Lajes. Der Flughafen liegt im Nordosten der Insel. Die Entfernung in Luftlinie nach Neufundland betragen ca. 2500 km und nach Lissabon 1450 km.
Der Militärflughafen Lajes wird auch von anderen NATO-Luftstreitkräften genutzt, vor allem durch die „65th Air Base Wing“ der United States Air Forces in Europe (USAFE). Portugal war bis April 2011 mit der „Esquadra 752“, einer „Search and Rescue“-Hubschrauberstaffel vertreten.[1]
Als einziger Flughafen der Insel wird er auch von der zivilen Luftfahrt genutzt und ist Ausweichflughafen für Transatlantikflüge.[2] Das Space Shuttle hätte im Notfall ebenfalls hier landen können.
Geschichte
Im Jahr 1928 entstand unter der militärischen Leitung von Salvador Alberto du Courtiils Cifka Duarte (Luftwaffen-Inspekteur) die Planung des Militärflugplatzes. Das Flugfeld in einem ausgedehnten Gebiet von Grünland wurde 1929 mit einer Länge von 600 Metern und einer Breite von 70 Metern direkt neben einer Heerstraße angelegt und asphaltiert. Die Einweihung des Flugplatzes mit dem Namen „Aeródromo da Achada“ fand am 4. Oktober 1930 statt. Der Militärpilot Frederico Coelho de Melo (1895–1971) landete dort unter den Augen von Hunderten von Zuschauern mit einem Doppeldecker vom Typ Avro 504 K, der mit einem 9-Zylinder-Umlaufmotor mit 110 PS Leistung von Gnôme-Rhone ausgestattet war.[3]
Der Militärflughafen Lajes spielte im Zweiten Weltkrieg eine besondere Rolle: Bedingt durch die geringere Reichweite der damaligen Flugzeuge brauchten sie Tankstopps auf dem Weg von den USA nach Europa und zurück. Die besondere Lage der Azoren im Atlantik, 3.680 Kilometer östlich von New York und 1.500 Kilometer westlich von Lissabon machte sie strategisch interessant. Die Nutzung des Militärflughafens Lajes verkürzte die Flugzeit von 70 auf 40 Stunden.
Die britische Regierung verhandelte 1943 mit dem neutralen Portugal und berief sich dabei auf die Englisch-Portugiesische Allianz von 1373.[4] Die britischen Streitkräfte wiederum schlossen ein Abkommen mit dem US-amerikanischen Militär, das die Basis nun ebenfalls nutzen konnte. So kam es zu einem starken Ausbau des Flughafens bis Januar 1944, unter anderem der Anlage eines A-förmigen Systems dreier Landebahnen. Die parallel zur Küstenlinie verlaufende Bahn, die heute noch genutzt wird, war damals mit über 10.000 Fuß (3.313 m) die längste Start- und Landebahn der Welt. Im Juni 1944, also während der Operation Overlord, landeten 600 Maschinen, die Gesamtzahl der Flüge von 1943 bis 1945 lag bei 8.689, darunter über 1.000 B-17 sowie B-24 Bomber. Im Jahr 1946 wurde der Militärstützpunkt an Portugal zurückgegeben, später in der Zeit des Kalten Krieges wieder durch die USAF genutzt.
Größere Bedeutung erlangte das Flugfeld für die amerikanischen Streitkräfte auch noch einmal im Jahr 1973, als Versorgungsflüge für die israelischen Streitkräfte im Rahmen der Operation Nickel Grass über den Platz abgewickelt wurden.
Fluggesellschaften und Ziele
Der Flughafen der Insel Terceira wird von einigen zivilen Fluglinien angeflogen. TAP Air Portugal fliegt via Lissabon, SATA Air Açores bedient die Nachbarinseln Flores, Graciosa, Horta, Pico, São Miguel und São Jorge. SATA International fliegt nach Boston, Oakland, Montreal und Toronto (Stand: September 2015),[5] Travel Service von Prag nach Miami (ab 19. Dezember 2012). Der zivile Terminal liegt im Süden des Flughafens.
Der Ort erhielt 2001 durch die Notlandung eines Airbus A330 (Air-Transat-Flug 236) überregionale Aufmerksamkeit.
Zwischenfälle
- Am 4. Januar 1945 kam es mit einer Douglas DC-4/C-54A-15-DC der United States Army Air Forces (USAAF) (Luftfahrzeugkennzeichen 42-72250) bei der Landung auf dem Luftwaffenstützpunkt Lajes zu einem tödlichen Unfall. Über die Personenschäden ist nichts Näheres bekannt. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt.[6]
- Am 31. Januar 1951 stürzte eine Douglas DC-4/C-54D-1-DC der Portugiesischen Luftstreitkräfte (PAF 282 oder PAF 6603) um 23:03 Uhr während des Anflugs auf den Luftwaffenstützpunkt Lajes nahe Terceira (Azoren, Portugal) ins Meer. Alle 14 Insassen, die zwei Crewmitglieder und zwölf Passagiere, kamen ums Leben.[7][8][9]
- Am 9. August 1954 wurde eine Lockheed L-749A-79 Constellation der kolumbianischen Avianca (HK-163) 9 Kilometer west-südwestlich des Startflughafens Lajes in nur in 620 Metern Höhe in einen Berg geflogen. Der Kapitän hatte nach dem Start eine Linkskurve geflogen, statt wie vorgeschrieben und vom Kontrollturm eigens noch einmal mitgeteilt nach rechts zu fliegen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 30 Insassen getötet, neun Besatzungsmitglieder und 21 Passagiere.[10][11]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Helicópteros „Puma“ regressam às Lajes. Abgerufen am 16. Dezember 2009 (portugiesisch).
- ↑ Bericht über die Umkehr eines Fluges auf spiegel.de vom 6. März 2012, abgerufen am 6. März 2012
- ↑ História dos Açores, mit Bildern vom Erstflug 1930
- ↑ Seite der Air Force zur Geschichte (engl.) (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 22. Februar 2011
- ↑ Sata Internacional Routes, sata.pt, abgerufen am 13. September 2015
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht DC-4 42-72250 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht DC-4 PAF 282/PAF 6603 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Mario Canongia Lopes, Jose Manuel Rodrigues Costa: Os Avioes da Cruz de Cristo. 75 anos da Aviacao Militar em Portugal (portugiesisch). Dinalivro, Lissabon 1989, S. 165.
- ↑ Tony Eastwood, John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton, 2007, S. 231.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht L-749A HK-163 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Peter J. Marson: The Lockheed Constellation (2 Bände). Air-Britain (Historians), Tonbridge, 2007, ISBN 0-85130-366-8, S. 462.