Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein
Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e.V., (LAGSH) | |
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Zweck: | Interessenvertretung von Gedenkstätten zur Erinnerung an die NS-Verbrechen in Schleswig-Holstein |
Vorsitz: | Uta Körby |
Gründungsdatum: | 2012 |
Sitz: | Lutzhorn |
Website: | https://www.lag-gedenkstaetten-sh.de |
Die Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e. V. (LAGSH) ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss von Einrichtungen aktiver Bildungsarbeit in Schleswig-Holstein zur Erinnerung an die Verfolgung und Verbrechen des Nationalsozialismus und dessen „zweiter Geschichte“.
Geschichte
Die Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e. V. wurde im April 2012 auf Initiative von zehn schleswig-holsteinischen Gedenkorten gegründet.[1] Im Jahr darauf erlangte die LAGSH den Status eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins. 2019 erfolgte eine Satzungsänderung,[2] seither wird der Vorstand von einem Beirat beratend begleitet.
Organisation und Kooperationen
Organisation
Die LAGSH fördert die Vernetzung der Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein und vertritt deren Interessen auf Landes- und Bundesebene.
Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Fördermittel der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten.
Vorstand:
- Uta Körby, Vorsitzende (KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen)
- Harald Schmid, stellv. Vorsitzender (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten)
- Indre Schmalfeld, Kassenwartin (Gymnasium Kaltenkirchen, KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen)
- Christiana Lefebvre Schriftführerin (Henri-Goldstein-Haus Quickborn)
Beirat:
- Raimo Alsen, stellv. Sprecher des Beirats (Grund- und Gemeinschaftsschule der Stadt Pinneberg)
- Sebastian Barsch (Historisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
- Karen Bruhn (Historisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
- Karola Koch (Gemeinschaftsschule Meldorf, Kreisfachberaterin für kulturelle Bildung)
- Jonas Kuhn (Jüdisches Museum, Rendsburg)
- Hauke Petersen (Stellv. des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein, Kiel)
- Jens Rönnau, Sprecher des Beirats (Verein Mahnmal Kilian e. V./Flandernbunker Kiel)
- Thomas Tschirner (Immanuel-Kant-Schule Neumünster, KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen)
Institutionelle Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft:
- Gedenkstätte Ahrensbök
- Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
- Gedenkstätte Gudendorf
- Mahnmal Harrislee-Bahnhof, Harrislee
- KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing
- KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch
- Erinnerungs- und Bildungsstätte Flandernbunker Kiel - Mahnmal, Denkort, Museum
- Gedenkort „Arbeitserziehungslager Nordmark“ Kiel-Russee
- KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund
- Gedenkstätte Lutherkirche, Lübeck
- Gedenkstätte Lübecker Märtyrer, Lübeck
- Museum Cap Arcona, Neustadt in Holstein
- Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus Quickborn
- Jüdisches Museum, Rendsburg
- Gedenkort KZ Kuhlen, Rickling
Kooperationen
Die LAGSH ist Mitglied in der 2020 gegründeten bundesweiten Interessenorganisation Verband der Gedenkstätten in Deutschland e. V. (VGD).[3] Zuvor war sie Mitglied im – im VGD aufgegangenen – FORUM der Landesarbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und -initiativen in Deutschland.[4]
Sie arbeitet eng zusammen insbesondere mit der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, dem Landesbeauftragten für politische Bildung, der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein. Weitere Kooperationspartner sind u. a. das Forum Erinnerungskultur Lübeck, die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte und Gegen Vergessen – Für Demokratie Schleswig-Holstein und das länderübergreifende Netzwerk Cap-Arcona-Gedenken.[5]
Aufgaben und Aktivitäten
Neben der Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene unterstützt die LAGSH ihre mittlerweile 15 Mitgliedseinrichtungen in jeglichen Fragestellungen rund um die Gedenkstättenarbeit und fördert den Austausch der Einrichtungen untereinander. Sie berät die Kulturpolitik des Landes im zuständigen Ministerium und im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Darüber hinaus begleitet und unterstützt sie erinnerungskulturelle Projekte einzelner Gedenkstätten sowie von Kommunen. Die LAGSH organisiert hierzu beispielsweise Regionalkonferenzen und Tagungen, insbesondere die jährliche Landesgedenkstättentagung. Für ihre Mitglieder bietet sie regelmäßig Fortbildungen und Exkursionen an.
2019 initiierte die LAGSH zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein und der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte eine erfolgreiche Petition, die das Ziel hatte, den 8. Mai 1945 in Schleswig-Holstein zum förmlichen Gedenktag zu etablieren.[6] Mit den Stimmen aller Fraktionen (und gegen das Votum der AfD-Abgeordneten) beschloss der Schleswig-Holsteinische Landtag am 19. Juni 2020, den 8. Mai künftig als Gedenktag zu begehen. Erweitert um die Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten hat der Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein zum 8. Mai 2021 landesweit zu Aktionen aufgerufen.[7][8]
Weblinks
- Webpräsenz der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein
- Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (Hrsg.): Gedenkstätten und Erinnerungsorte zur Geschichte des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Wegweiser und Bildungsangebote, Redaktion: Harald Schmid, Husum Druck und Verlagsgesellschaft, Rendsburg 2021, Online-Fassung: https://gedenkstaetten-sh.de/file/gedenkstaetten-wegweiser-schleswig-holstein_online-fassung.pdf
Einzelnachweise
- ↑ Harald Schmid: Gedenkstättenlandschaft in Bewegung : Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein gegründet. In: Gedenkstätten-Rundbrief, 6/2012, S. 16–18. Abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ Satzung der LAGSH. Abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ Verband der Gedenkstätten in Deutschland e. V. gegründet. Bundesweite Lobby für über 300 Gedenkstätten stellt sich neu auf. Abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ FORUM der Landesarbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und -initiativen in Deutschland. Abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ Netzwerk Cap-Arcona-Gedenken. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
- ↑ Der 8. Mai muss endlich Gedenktag werden – auch in Schleswig-Holstein! Abgerufen am 14. Februar 2021.
- ↑ 8. Mai 2021: Aufruf zum Gedenktag in Schleswig-Holstein. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Kriegsende und Befreiung erinnern. Der Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein. Abgerufen am 27. April 2021.