Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein
Der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein wurde 1875 von engagierten Bürgern und Pastoren gegründet, um sozialen Nöten aus christlichem Glauben zu begegnen. Die Konzeption des Vereins gründet sich somit auf dem Gedanken der unter anderem stark von Johann Hinrich Wichern beeinflussten Inneren Mission. Zu den ersten Vorstandsmitgliedern zählte Pastor Christian Jensen aus Breklum.[1]
Aufgaben
Heute ist der Landesverein für Innere Mission im Raum Holstein Träger mehrerer diakonischer Einrichtungen für seelisch erkrankte Menschen, für Menschen mit Behinderungen, für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen und für Menschen, die im Alter Pflege oder Betreuung wünschen. Für diese Menschen bietet der Landesverein in ambulanter, teilstationärer und stationärer Form differenzierte Unterstützungsmöglichkeiten.
In verschiedenen Betreuungsformen werden etwa 3.850 Plätze vorgehalten, dazu kommen die Menschen, die die Beratungsstellen aufsuchen und durch vorbeugende Maßnahmen erreicht werden. Der Verein hat etwa 2.450 voll- und teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter.
Der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein ist Mitglied des Landesverbandes der Inneren Mission in Schleswig-Holstein e.V. und über ihn dem Nordelbischen Diakonischen Werk und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland angeschlossen. Theologischer Vorstand des Landesvereins für Innere Mission ist Pastor Andreas Kalkowski[2],als kaufmännischer Vorstands fungiert Mathias Rüdiger[2],. Bestimmt wurden beide vom Kuratorium, dessen Vorsitz der Bischof Gothart Magaard aus Schleswig innehat.
Zeit des Nationalsozialismus
Auf dem Gelände des Landesvereins in Rickling befand sich von Juli bis Oktober 1933 das von Angehörigen der Inneren Mission geleitete KZ Kuhlen. Der Landesverein in Rickling bekannte sich in der Zeit des Nationalsozialismus auch zu den Deutschen Christen. Im Jahr 1990 setzte der Landesverein für Innere Mission „in Anerkennung der Mitschuld“ an dem Unrecht, das den Menschen im KZ Kuhlen geschah, einen Gedenkstein am ehemaligen Standort der Baracke Falkenried[3]. Entschädigungen an die Opfer des Landesvereins wurden bis heute nicht gezahlt.
Literatur
- Sarah Banach: Der Ricklinger Fürsorgeprozess 1930. Evangelische Heimerziehung auf dem Prüfstand, Opladen & Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich 2007.
Weblinks
- Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein
- Elisabeth Höfl-Hielscher: Ein lange verdrängtes Kapitel der Geschichte: Symbiose von Kreuz und Hakenkreuz. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Januar 2001, ISSN 0174-4917 (online [abgerufen am 27. Oktober 2012]).
Einzelnachweise
- ↑ Hans Dunker: Christian Jensen. Gründer der Breklumer Mission. Breklumer Verlag, Breklum 1989, S. 33.
- ↑ a b Impressum des Landesvereins für Innere Mission in Schleswig-Holstein
- ↑ Überblick über die Geschichte des Landesvereins. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein, archiviert vom Original am 20. März 2011; abgerufen am 25. November 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.