Landtag von Sachsen-Anhalt

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Landtag von Sachsen-Anhalt
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Basisdaten
Sitz: Magdeburg
Legislaturperiode: fünf Jahre
Abgeordnete: 97
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl: 6. Juni 2021
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Vorsitz: Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU)
      
Sitzverteilung: Regierung (56)
  • CDU 40
  • SPD 9
  • FDP 7
  • Opposition (41)
  • AfD 23
  • Linke 12
  • Grüne 6
  • Website
    www.landtag.sachsen-anhalt.de
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt

    Der Landtag von Sachsen-Anhalt ist das Landesparlament des deutschen Landes Sachsen-Anhalt. Er hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Magdeburg.

    Zusammensetzung

    Der Landtag hat in der aktuellen Legislaturperiode 97 Mitglieder (Liste der Mitglieder des Landtages). Die Zahl der Mindestmandate beträgt 83.[1]

    Geschichte

    Nach dem Ende der DDR wurde das Land Sachsen-Anhalt durch das Ländereinführungsgesetz aus den beiden Bezirken Magdeburg und Halle gegründet. Aus den zentralstaatlich aus Ost-Berlin verwalteten Gebieten wurde nun also ein föderales, eigenständiges Bundesland. Bis auf geringe territoriale Unterschiede wurde das Gebiet jener beiden Bezirke übernommen. Diese hatten sich wiederum am Land Sachsen-Anhalt, vorher die preußische Provinz Sachsen, orientiert, das von 1945 bis 1949 in der SBZ und bis zur Verwaltungsreform von 1952 in der DDR existierte. Tatsächlich gab es in dieser Zeit bereits zwei sachsen-anhaltische Landtage, die 1946 und 1950 gewählt wurden. Die Landtagswahl 1946 war dabei als die einzige demokratische Wahl in ganz Ostdeutschland in der Zeit zwischen 1933 und 1990. Allerdings war die Chancengleichheit der Parteien bei dieser Wahl durch Einflussnahmen der Besatzungsbehörden zugunsten der SED beeinflusst. Der erste Landtag wurde am 14. Oktober 1990 gewählt. Aber erst 1992 verabschiedete der Landtag die sachsen-anhaltische Verfassung, sodass es eine "verfassungslose" Zeit von ungefähr zwei Jahren gab. In der Zeit regelte eine vorläufige Ordnung, die an der allerersten Sitzung am 28. Oktober 1990 verabschiedet wurde, das Zusammenspiel zwischen den Abgeordneten und der Regierung.[2]

    Stimmenanteile der Parteien in Prozent

    Wahltag Wahlbeteiligung CDU SPD FDP Linke1 Grüne DVU AfD Andere
    15.10.1990 65,1 39,0 26,0 13,5 12,0 25,32
    26.06.1994 54,8 34,4 34,0 03,6 19,9 5,1
    26.04.1998 71,7 22,0 35,9 04,2 19,6 3,2 12,9
    21.04.2002 56,5 37,3 20,0 13,3 20,4 2,0 Schill 4,5
    26.03.2006 44,4 36,2 21,4 06,7 24,1 3,6 03,0
    20.03.2011 51,2 32,5 21,5 03,8 23,7 7,1 NPD 4,6, FW 2,8
    13.03.2016 61,1 29,8 10,6 04,9 16,3 5,2 24,3 FW 2,2
    06.06.2021 60,3 37,1 08,4 06,4 11,0 5,9 20,8 FW 3,1
    1 bis 2002: PDS, 2006: Linkspartei.PDS


    Sitzverteilung

    Jahr Gesamt CDU SPD FDP Linke1 Grüne AfD DVU
    1990 106 48 27 14 12 5
    1994 099 37 36 21 5
    1998 116 28 47 25 16
    2002 115 48 25 17 25
    2006 097 40 24 07 26
    2011 105 41 26 29 9
    2016 087 30 11 16 5 25
    2021 097 40 09 07 12 6 23
    Sitzung im Plenarsaal des Landtagsgebäudes (2012)

    Präsidenten des Landtages von Sachsen-Anhalt

    Magdeburger Modell

    Zwischen 1994 und 2002 führte die SPD mit Ministerpräsident Reinhard Höppner eine bis dato in Deutschland nicht übliche Minderheitsregierung an.

    Landtagsgebäude

    Datei:Landtag SA 2019-09-24 16-02.jpg
    Fassade des Landtages von Sachsen-Anhalt am Domplatz in Magdeburg

    Der nach der Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt gewählte erste Landtag hielt seine ersten sechs Sitzungen vom 28. Oktober 1990 bis zum 20. Dezember 1990 provisorisch in Dessau in der Johann-Philipp-Becker-Kaserne ab. Dort wurde mit knapper Mehrheit Magdeburg und nicht Halle als Landtagssitz bestimmt. Seit dem 17. Januar 1991 tagt der Landtag im Gebäudekomplex „Domplatz 6–9“ in Magdeburg, der zuvor Sitz der Ingenieurschule für Wasserwirtschaft war. In knapp zwei Jahrzehnten und nach Umbauarbeiten für 44,89 Millionen Euro hat sich das Ensemble des Landtagsgebäudes in mehreren Bauphasen zum heutigen modernen und barrierefreien Parlamentssitz entwickelt, der hinter bürgerlich-barocker Fassade ein modernes, in der Tradition des Bauhauses stehendes funktionales Design aufweist.

    Siehe auch

    Literatur

    • Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Landtag Sachsen-Anhalt – Modernes Parlament mit Geschichte. Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale), 2013, ISBN 978-3-89812-747-9.

    Weblinks

    Commons: Landtag Sachsen-Anhalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Wahlsystem Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 17. März 2021.
    2. Siegfried Mielke, Petra Dobner: Länderparlamentarismus in Deutschland. 2004, ISBN 3-8100-3893-8, S. 426.

    Koordinaten: 52° 7′ 35,4″ N, 11° 38′ 9,6″ O