Laserbehandlung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Laserbehandlung (Lasertherapie) bezeichnet die Anwendung eines Lasers vor allem in der Medizin (Humanmedizin, Zahnmedizin und Veterinärmedizin, dort jeweils als Medizinische Lasertherapie, abgekürzt MLT bezeichnet), aber auch in paramedizinischen Bereichen z. B. in der Kosmetik oder durch Heilpraktiker. Das Ziel ist die Behandlung (Heilung oder Linderung) von Krankheiten oder unerwünschten Zuständen.

Es gibt eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in fast allen Gebieten der Medizin. Je nach Behandlungsziel werden dabei die physikalischen Eigenschaften des Lasers so gewählt, dass die gewünschte biologische Wirkung auf das Gewebe erreicht wird. Insbesondere die Wellenlänge, die Intensität, die Pulsdauer und Pulsfrequenz beeinflussen die Interaktion mit dem Gewebe. Andere typische physikalische Eigenschaften des Lasers wie z. B. Kohärenz und Polarisation spielen für die Laserbehandlung hingegen meist keine oder eine sehr untergeordnete Rolle.

Die Wechselwirkung mit dem Gewebe besteht häufig in thermischen Effekten (einfache Erhitzung), aber auch in Ablation (Verdampfung oder Verpuffung von Gewebe) oder in chemischer Veränderung (vor allem bei der photodynamischen Therapie).

Einige wichtige Anwendungen sind folgende:

Die Vorteile von Laserbehandlungen

Laser steht als Akronym für Light amplification by stimulated emission of radiation. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie ‚Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung‘.

Die Stimulierung erfolgt durch verschiedene aktive Medien. Diese können z. B. Halbleiterdioden, ein Rubin, bestimmte Gase wie Argon, CO2 oder einige andere aktive Medien sein. Die Energiequelle, um diese Medien anzuregen, kann z. B. eine Blitzlampe, eine Gasentladungslampe oder auch elektrischer Strom sein. Ziel ist es, Elektronen anzuregen, ihre Umlaufbahn im Atom zu verlassen. Im Augenblick des Zurückspringens auf die alte Umlaufbahn wird Energie frei, die dann zielgerichtet über einen Laserstrahl auf eine Stelle appliziert wird. Das Laserlicht bewegt sich mit einer Wellenlänge von 1064 nm im infrarotnahen Bereich und ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Daher werden „Hilfslaser“ verwandt, die als Zielstrahl dienen.

Laser werden in verschiedene Klassen unterteilt.

Eine Laserschutzbeauftragtenschulung mit anschließender Prüfung muss bei vielen medizinischen Ausübungen einer Laserbehandlung oftmals nachgewiesen werden.

Laserbehandlung in der Zahnheilkunde

Durch einen Laser kann Karies entfernt werden. Dabei erhitzt der Erbium-Yag-Laser stark und entfernt so etwas von der Zahnsubstanz. Dieses Verfahren ist ähnlich laut wie herkömmliche Bohrer. Da der Laser gepulst ist und die einzelnen Pulse kurz sind, kann der Nerv den Reiz nicht wahrnehmen. Das Verfahren ist also weniger schmerzhaft als das übliche Bohren.[2]

Auch gegen Parodontitis lässt sich der Laser einsetzen, nicht jedoch gegen Zahnstein.[2]

Einzelnachweise

  1. F.J. Duarte: Tunable Laser Applications. 3. Auflage. CRC Press, ISBN 978-1-4822-6106-6, S. 193–313.
  2. a b Mit Licht gegen Karies. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 25. Februar 2012; abgerufen am 17. Juni 2013.