Last Word (Cocktail)

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Last Word mit typischen Zutaten
Last Word in einer gefrosteten Martinischale

Last Word (auch: The Last Word, englisch für „Letztes Wort“) ist ein Cocktail auf Basis von Gin, grünem Chartreuse und Maraschino. Der Cocktail wurde in den 1920er Jahren während der Prohibitionszeit in Detroit kreiert, und geriet danach in Vergessenheit. 2004 wurde The Last Word in Seattle wiederentdeckt, und verbreitete sich von dort international. Wegen des Orts der Wiederentdeckung und seiner blassgrün-milchigen Farbe gilt The Last Word als „definitiver Seattle-Cocktail“[1] – der Spitzname der Stadt mit dem nebligen und verregneten Klima ist „Emerald City“, also Smaragdstadt.

Zubereitung und Varianten

Die Spirituosen Gin, Chartreuse und Maraschino werden mit Limettensaft zu gleichen Teilen in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktail-Shaker gegeben und kräftig geschüttelt. Amerikanische Mixrezepte geben meist 3/4 fl. oz. (= 2,2 cl) für jede der vier Zutaten an,[2] in metrischen Rezepten wird 2 cl pro Zutat angegeben. Manche Rezepte reduzieren den Maraschinolikör auf 1,5 cl, andere empfehlen gelben statt grünen Chartreuse, jeweils um das Vorschmecken der betreffenden Zutat zu vermeiden. Nach dem Shaken wird der Cocktail mit einem Barsieb in eine vorgekühlte Cocktailschale mit Stiel abgeseiht, wobei das Eis im Shaker zurückbleibt. Garniert wird manchmal mit einer Cocktailkirsche, alternativ mit einer Limettenscheibe am Rand. Oft wird auf eine Garnitur auch verzichtet.

Varianten entstehen durch den Austausch von einzelnen Zutaten. Dabei wird allerdings fast immer der grüne Chartreuse beibehalten, der durch Farbe und Kräutergeschmack den Cocktail prägt. Varianten sind:

  • The Final Ward, mit Rye Whiskey anstatt Gin und mit Zitronensaft anstatt Limettensaft. (2007 von Phil Ward kreiert, damals Bartender in Death & Co. in Manhattan.)[3]
  • Dernier Mot, mit Rhum Agricole (einem westindischen Rum aus Zuckerrohr) anstatt von Gin.[3]

In anderen Varianten wird anstatt Gin Genever, Mezcal oder Arrak verwandt.[4]

Geschichte

Der Detroit Athletic Club zur ungefähren Entstehungszeit des Cocktails

The Last Word wurde erstmals 1951 durch Ted Saucier publiziert, den Pressechef des Waldorf-Astoria. Saucier nahm das Rezept in seinen künstlerisch illustrierten Cocktailklassiker Bottoms Up! auf, und schrieb zur Herkunft:

„This cocktail was introduced around here about thirty years ago by Frank Fogarty, who was very well known in vaudeville. He was called the ‘Dublin Minstrel,’ and was a very fine monologue artist.“

Ted Saucier: Bottoms Up! (1951)[5]

Saucier zufolge habe der Vaudeville-Entertainer Frank Fogarty den Drink in den frühen 1920er Jahren im Detroit Athletic Club eingeführt, einem sozialen Club in Detroit. In den Aufzeichnungen des Clubs findet sich allerdings keine Person dieses Namens.[6] Saucier riet für The Last Word neben dem grünen Chartreuse zu den Marken Damrak-Gin und Luxardo-Maraschino, und gab zum Limettensaft noch Zucker hinzu. Der Cocktail fand in den Jahren nach Sauciers Publikation keine nennenswerte Verbreitung.

2004 fand der Barkeeper Murray Stenson vom Zig Zag Café in Seattle auf der Suche nach neuen Drink-Ideen das Rezept in Sauciers Buch, fing an, es zu servieren und verursachte dadurch die Wiederentdeckung des Cocktails.[1] Stenson wurde unter Erwähnung von The Last Word 2007 von Playboy auf die Top Ten der Barkeeper in den USA gesetzt.[7]

Am 20. Mai 2011 führte die Moderatorin Rachel Maddow in ihrem politischen Magazin The Rachel Maddow Show des Nachrichtensenders MSNBC die Zubereitung dieses Cocktails unter dem Motto „last word for the end of the world“ als ironische Anspielung auf die Vorhersagen des christlichen Predigers Harold Camping und die MSNBC-Nachrichtensendung The Last Word with Lawrence O'Donnell, die detailliert über Campings Vorhersagen berichtete, vor. Camping sagte für den 21. Mai 2011 den sogenannten rapture day voraus, dem dann am 21. Oktober desselben Jahres der Weltuntergang folgen sollte.[8][9]

Literatur

  • Bill McGraw: Detroit's cocktail conquers world : Prohibition-era creation makes a renewed splash. In: Detroit Free Press. 18. Mai 2009, S. A.3.
  • Ted Saucier: Bottoms Up! : with illustrations by twelve of America's most distinguished artists. Greystone Press, New York 1951. (Reprint Martino, Eastford CT 2011, ISBN 978-1-891396-65-6.)
  • Tan Vinh: The Last Word, a cocktail reborn in Seattle, is on everyone's lips. In: Seattle Times. 11. März 2009.

Weblinks

Commons: Last Word – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tan Vinh: The Last Word, a cocktail reborn in Seattle, is on everyone's lips. In: Seattle Times vom 11. März 2009.
  2. A. J. Rathbun: Ginger Bliss and the Violet Fizz : A Cocktail Lover's Guide to Mixing Drinks Using New and Classic Liqueurs. Houghton Mifflin Harcourt, Boston 2011, ISBN 978-1-55832-771-9, S. 137.
  3. a b Doug Ford: The Last Word with an Asterisk: variations on a classic cocktail. In: Cold Glass vom 1. April 2011.
  4. Camper English: Hardly the Last Word About the Last Word Cocktail. In: fine Cooking vom 10. Juni 2011.
  5. Paul Clarke: The Last Word in seinem Blog The Cocktail Cronicles (April 2006)
  6. Marco Beier: Der „Last Word“ Cocktail. Immer noch nicht das letzte Wort (Memento des Originals vom 14. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mixology.eu im Online-Blog der Zeitschrift Mixology, 11. September 2012, abgerufen am 11. September 2012.
  7. The Playboy.com A-List: America's Top 10 Bartenders (Memento vom 28. Januar 2007 im Internet Archive). In: Playboy Online vom Januar 2007.
  8. Kase Wickman: Maddow celebrates the Rapture with Last Word cocktail auf rawstory am 21. Mai 2011 (enthält Video der Rachel Maddow Show (MSNBC) vom 20. Mai 2011)
  9. Jack Mirkinson: Rapture 2011: Maddow Makes A May 21 Cocktail (VIDEO).. Huffington Post, 21. Mai 2011.