Laško
Laško | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Untersteiermark / Štajerska | ||
Statistische Region | Savinjska (Sanngebiet) | ||
Koordinaten | 46° 9′ N, 15° 14′ O | ||
Fläche | 197,5 km² | ||
Einwohner | 13.730 (2002) | ||
Bevölkerungsdichte | 70 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 3270 | ||
Kfz-Kennzeichen | CE | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |
Laško (deutsch: Tüffer, oft auch Markt Tüffer) ist eine Gemeinde in der slowenischen Großregion Štajerska (Steiermark).
Geographische Lage
Die Stadt liegt im Tal der Savinja zu beiden Seiten des Flusses und an der ehemaligen österreichischen Südbahn Wien–Triest.
Zur Gemeinde Laško gehören auch die Ortschaften Zidani Most (an der Mündung des Flusses Savinja in die Save) und Rimske Toplice.
Laškos Nachbarstadt ist das nördlicher gelegene und größere Celje.
Geschichte
Der Ort wurde 1227 zum ersten Mal erwähnt. Die für den Ort bekannte Bierbrauerei geht auf das Jahr 1817 zurück. 1847 wurde Tüffer an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1900 hatte die damalige Marktgemeinde Tüffer 842 Einwohner. Davon waren 485 Deutsche und 334 Slowenen.[1] 1927 erhielt der Ort die Stadtrechte. Bis 1945 war der Ort und die Umgebung eine von mehreren deutschen Sprachinseln auf dem Gebiet des heutigen Slowenien.
Massengrab bei Huda Jama
Ende Februar/Anfang März 2009 wurde im Barbara-Stollen nahe der Ortschaft Huda Jama (Schlimme Grube), etwa fünf Kilometer westlich des Zentrums von Laško, ein Massengrab aus der Zeit von Mai und Juni 1945 entdeckt, aus dem seitdem mehrere hundert mumifizierte Leichen geborgen wurden.[2][3] Insgesamt schätzen die zuständigen Ermittler die Anzahl der Ermordeten auf mehrere tausend.[4] Berichten von Zeitzeugen zufolge soll es sich bei den Opfern um restliche Truppen der kroatischen NDH-Streitkräfte und um Nazi-Kollaborateure aus Slowenien handeln, die unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs von den herrschenden Kommunisten ermordet wurden.[2]
Wirtschaft und Tourismus
Bekannt ist die Stadt in Slowenien vor allem durch ihre Brauerei, deren Bier zu den beliebtesten Sloweniens gehört. Ebenso traditionsreich sind die Thermen (32–35°) der Gemeinde, die schon seit 1852 genutzt werden ("Kaiser-Franz-Josephs-Bad"). Von 1953 an wurde die Therme als Anstalt für medizinische Rehabilitation genutzt, in den letzten Jahren steht jedoch die touristische Vermarktung als Gesundheits- und Wellnesszentrum im Vordergrund. Der Ortsteil Rimske Toplice verfügt ebenfalls über eine Therme.
Ortsteile der Gesamtgemeinde
- Belovo (dt. Wellau)
- Blatni Vrh (dt. Plattenberg)
- Brezno (dt. Bresno b. Wellau)
- Brodnice (dt. Brödnitz)
- Brstnik (dt. Werstnigg)
- Brstovnica (dt. Bristownitz)
- Bukovca (dt. Bukovza)
- Curnovec (dt. Zornsberg)
- Debro (dt. Obertüffer)
- Doblatina (dt. Toblatin)
- Dol pri Laškem (dt. Thal)
- Gabrno (dt. Gabern)
- Globoko (dt. Globock)
- Govce (dt. Goldsberg)
- Gozdec (dt. Gosdetz)
- Gračnica (dt. Gratschnitz bei Laakdorf)
- Harje (dt. Harje)
- Huda Jama (deutsch: Schlimme Grube, älter Teufelsgraben)
- Jagoče (dt. Jagodisch)
- Jurklošter (deutsch: Gairach)
- Kladje (dt. Kleidach)
- Klenovo (dt. Chlenau)
- Konc (dt. Kontz)
- Kuretno
- Lahomno (deutsch: Lochomel, auch Lochmel)
- Lahomšek (dt. Birkstein)
- Lahov Graben (deutsch: Graben bei Gairach)
- Laška vas (dt. Walddorf)
- Laško (deutsch: Markt Tüffer)
- Laziše (dt. Lassach)
- Leskovca (dt. Haslach)
- Lipni Dol (dt. Lindenthal)
- Lokavec (dt. Lokautz bei Laak)
- Lože (dt. Loschach bei Tüffern)
- Mačkovec (dt. Katzendorf)
- Mala Breza (dt. Niederbirk)
- Male Grahovše (dt. Klein-Grachusche)
- Marija Gradec (deutsch: Marienberg)
- Marijina vas (deutsch: Mariendorf)
- Modrič (dt. Mödritz)
- Mrzlo Polje (dt. Kaltenfeld)
- Obrežje pri Zidanem Mostu (deutsch: Sankt Peter bei Tüffer)
- Ojstro (dt. Oster)
- Olešče (deutsch: Sankt Peter bei Gairach)
- Padež (dt. Padesch)
- Paneče (dt. Panetz)
- Plazovje (dt. Plas)
- Polana (dt. Pollane bei Gairach)
- Povčeno (dt. Plötzen)
- Požnica (dt. Poschnitz)
- Radoblje (dt. Luterendorf)
- Reka (dt. Riecken)
- Rifengozd (dt. Reiferswald)
- Rimske Toplice (deutsch: Römerbad)
- Sedraž (dt. Sedresch)
- Selo nad Laškim (dt. Selldorf)
- Senožete (dt. Wiesen)
- Sevce (dt. Zeltz)
- Slivno (dt. Schleun)
- Spodnja Rečica (dt. Unter Retschitz)
- Stopce (dt. Stillwitz)
- Strensko (dt. Dransdorf)
- Strmca (dt. Sankt Michael)
- Suhadol (dt. Suchadoll bei Lokautz)
- Šentrupert (deutsch: Sankt Ruprecht bei Cilli)
- Širje (deutsch: Scheuern)
- Škofce (dt. Bischofsdorf)
- Šmihel (deutsch: Sankt Michael bei Tüffer)
- Šmohor (deutsch: Sankt Hermagor)
- Tevče (dt. Teutsche)
- Tovsto (dt. Sankt Peter)
- Trnov Hrib (dt. Dornberg)
- Trnovo (dt. Dorndorf bei Tüffer)
- Trobni Dol (dt. Trobenthal)
- Trojno (dt. Troyen)
- Udmat (dt. Ödemut)
- Velike Gorelce (dt. Gross Gorelz)
- Velike Grahovše (dt. Gross Grachusche)
- Veliko Širje (dt. Gross Scheuern)
- Vodiško (dt. Wodischko)
- Vrh nad Laškim (dt. Sankt Leonard bei Tüffer, auch Pirchstein)
- Zabrež (dt. Sabresch)
- Zgornja Rečica (dt. Ober Retschitz)
- Zidani Most (deutsch: Steinbrück)
- Žigon (dt. Schigun)
Wappen
Beschreibung: In Blau drei silberne Lilien.
Söhne und Töchter des Ortes
- Joseph Schneider (1824–unbekannt), österreichischer Jurist und Politiker
- Hugo Drolz (1862–1950), österreichischer Bergingenieur
- David Wirth (1885–1971), österreichischer Veterinärmediziner und Hochschullehrer
Einzelnachweise
- ↑ K.K. Statistische Central-Commission, Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Band IV Steiermark (Wien 1904) S. 50.
- ↑ a b NS-Massengrab entdeckt. In: Südkurier vom 5. März 2009
- ↑ Još dvije jame kriju tisuće žrtava. In: Net.hr vom 8. März 2009
- ↑ Kleine Zeitung: Ein grausamer Fund im Bergwerk [1]
Literatur
- Max Leidesdorf: Das Römerbad Tüffer in Steiermark. Gerold, Wien 1857 (Digitalisat)