Lea Birringer

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Lea Birringer (2013)

Lea Birringer (* 1986 in Quierschied) ist eine deutsche Geigerin.

Leben und Wirken

Lea Birringer begann im Alter von drei Jahren Geige zu spielen[1] und wurde sechs Jahre später Jungstudentin an der Hochschule für Musik Saar. Ab 2001 studierte sie bei Igor Ozim an der Universität Mozarteum in Salzburg, wo sie ihr Bachelor-Studium abschloss. Außerdem absolvierte sie ein Gastsemester an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Stephan Picard. Ihr Masterstudium schloss sie 2012 bei Pavel Vernikov am Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ab.[2] Darüber hinaus absolvierte sie Meisterkurse bei u. a. Michael Frischenschlager Yair Kless, Thomas Brandis,[2] Itzhak Rashkovsky, Liana Isakadze und Vadim Gluzman. Birringer war Stipendiatin der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz sowie der Deutschen Stiftung Musikleben und erhielt ein Gerd-Bucerius-Förderstipendium der Zeit-Stiftung.[2] Sie war Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe.

Ihr Solo-Debüt spielte sie im Alter von 14 Jahren mit den Berliner Symphonikern. Sie konzertierte unter anderem in der Berliner Philharmonie, im Musikverein Wien, im Louvre und im Teatro del Maggio Musicale Fiorentino.[3][4] Dabei arbeitete sie mit renommierten Orchestern zusammen wie den Münchner Symphonikern, der Deutschen Radio Philharmonie, der Polska Filharmonia Bałtycka, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und dem Orchestra Sinfonica di Roma.[5][6] Zudem trat sie 2008 bei der Verleihung des Karlspreises an Bundeskanzlerin Angela Merkel auf sowie 2013 im Schloss Bellevue für Bundespräsident Joachim Gauck.[7]

Sie gastierte außerdem bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem MDR-Musiksommer, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Weilburger Schlosskonzerten, dem Crescendo Winter Music Festival in Florida, dem Davos Festival, dem Festival Lugano Musica und dem Oleg Kagan Musikfest.

Kammermusikalisch reüssierte sie seit 2011 als Duo Birringer mit ihrer Schwester, der Pianistin Esther Birringer, nachdem die Schwestern erste Preise bei den internationalen Kammermusikwettbewerben Premio Vittorio Gui und Città di Pinerolo gewonnen hatten.[2] Herausragende Besprechungen im In- und Ausland erhielten sie für ihre gemeinsame Debüt-CD mit Violinsonaten von Hindemith, Szymanowski und Respighi.[8][9] Weitere Kammermusikpartner waren Pavel Vernikov, Paul Rivinius, Atar Arad, Barbara Bonney, Eszter Haffner, Wen-Sinn Yang und Igor Levit.[10][11]

Birringer unterrichtete von 2012 bis 2013 als Assistentin von Pavel Vernikov an der Haute École de Musique de Lausanne, Site de Sion[1] und gab außerdem Meisterkurse in Europa, Lateinamerika und den USA und wurde mehrfach als Jurymitglied zum Wettbewerb Jugend musiziert eingeladen.[12] Seit 2012 ist sie Dozentin an der Accademia d'Archi Arrigoni in Italien.[13] Seit Mai 2022 ist sie Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Weimar.[14]

Weiteres Engagement

Lea Birringer engagiert sich bei der Initiative Rhapsody in School, bei der Künstler Schüler in den Schulen besuchen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Musik vorzuspielen.[15] Zudem beteiligt sie sich als Solistin zusammen mit der Collegia-Musica-Chiemgau e.V. bei Benefizkonzerten.[1]

Preise und Auszeichnungen

Lea Birringer ist Preisträgerin der internationalen Violinwettbewerbe Kloster Schöntal, Premio Rodolfo Lipizer, Louis Spohr[2] und Abram Yampolski. 2008 war sie Gewinnerin des internationalen Wettbewerbs Johannes Brahms.[2] Ihre CD-Einspielungen wurden mehrfach ausgezeichnet: Ihr Album Lifelines (2018) erhielt den Supersonic Award des Pizzicato Magazins.[16] Für das Album Di tanti palpiti (2019), das bei Kritikern und Rundfunkanstalten große Beachtung fand,[17][18][19] erhielt sie ebenfalls einen Supersonic Award[20] sowie Nominierungen bei den International Classical Music Awards 2020[21] und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik.[22]

Diskografie

Weblinks

Commons: Lea Birringer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Lea Birringer - Violine. In: Collegia-Musica-Chiemgau. 17. März 2014, abgerufen am 19. Februar 2021.
  2. a b c d e f Deutsche Stiftung Musikleben: Lea Birringer. Abgerufen am 19. Februar 2021.
  3. "Eine Saarländerin in Florenz" (Memento vom 4. April 2018 im Internet Archive) Saarbrücker Zeitung vom 9. Dezember 2012
  4. Biografie von Lea Birringer auf der Webseite der Collegia-Musica-Chiemgau, abgerufen am 8. August 2018
  5. FORUM - Das Wochenmagazin: Im Doppelpack auf Erfolgskurs. 7. April 2016, abgerufen am 20. Februar 2021.
  6. Lea Birringer & Robert-Schumann-Philharmonie. In: concerti.de. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  7. "Poetische Schönheit und blindes Verständnis", Opus Kulturmagazin 5. Mai 2014 (Memento vom 7. April 2016 im Internet Archive)
  8. Szymanovski Hindemith Respighi Sonates Pour Violon Et Piano Birringer - Avi8553432 - Avi Music. Abgerufen am 20. Februar 2021 (französisch).
  9. Presseartikel auf der Webseite von Lea Birringer
  10. Bayerischer Rundfunk: Violinsonaten des 20. Jahrhunderts - CD-Tipp. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  11. WDR: CD-Rezension: Lea und Esther Birringer. 15. März 2018, archiviert vom Original; abgerufen am 20. Februar 2021.
  12. Festival Alfredo de Saint Malo: Lea Birringer. Abgerufen am 19. Februar 2021 (spanisch).
  13. Lea Birringer. In: Accademia d’Archi G.G. "Arrigoni". Abgerufen am 19. Februar 2021 (englisch).
  14. Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar - Lehrende. Abgerufen am 30. Juni 2022.
  15. Lea Birringer bei Rapsody in School
  16. Supersonic Award für Lifelines "Interpretatorische Glücksmomente" Pizzicato, 26. Februar 2018
  17. Di tanti palpiti. In: das Orchester. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  18. rbbKultur: CD der Woche. Lea Birringer: "Di tanti palpiti". Archiviert vom Original; abgerufen am 20. Februar 2021.
  19. radio klassik: Di tanti palpiti. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  20. pizzicato: Virtuose Lieblingsstücke einer hervorragenden Violinistin. 5. November 2019, abgerufen am 20. Februar 2021.
  21. ICMA Nominierung Di Tanti Palpiti
  22. Nominierung von Di Tanti Palpiti für den Preis der deutschen Schaltplattenkritik