Leanne Payne

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Leanne Payne (* 26. Juni 1932 in Omaha, Nebraska, USA; † 18. Februar 2015, Carol Stream, Illinois, USA) war eine US-amerikanische Theologin, Seelsorgerin, Gründerin und Leiterin eines christlichen Dienstes für heilendes Gebet. Sie hat über diesen seelsorgerlichen Dienst, der Teil der charismatischen Bewegung wurde, gelehrt und sieben Bücher geschrieben, die in zwölf Sprachen übersetzt wurden.

Leben und Wirken

Leanne Payne, geborene Mabrey, wuchs als älteste Tochter des Kochs und Apothekers Robert Hugh Mabrey und seiner Frau Forrest Irene Williamson während der Grossen Depression in Omaha, im Mittleren Westen der USA, auf. Ihre mehrheitlich frommen, anglikanischen Vorfahren stammten aus England und Schottland. Als sie drei Jahre alt war, starb ihr Vater am 22. August 1935 nach einem Schwimmbadbesuch an einer Gehirnentzündung. Die Mutter zog darauf mit ihrer jüngeren Schwester und ihr wieder zurück nach Little Rock in Arkansas, wo ihre Herkunftsfamilie lebte. Nach intensiven Jugendjahren erlebte sie mit etwa 25 Jahren eine Umkehr zu Gott. 1963 wurde sie Studentenbetreuerin am evangelikalen Wheaton College, wo sie über 40 Jahre tätig sein sollte, jedoch auch in anderen Funktionen. Dort nahm sie am Gebetskreis um Richard Winkler teil, der einer der Gründerväter der charismatischen Bewegung war. 1965 bis 1974 studierte auch sie am Wheaton College und an der Universität von Arkansas, wo sie einen Bachelor und je einen Master in Theologie erhielt.

Payne lehrte nach 1974 am Wheaton College und war Assistentin des Anglisten Clyde Samuel Kilby, der dort auch für die C. S. Lewis-Buchsammlung verantwortlich war, die heute Marion E. Wade Center heißt. Sie katalogisierte die Briefe des englischen Professors C. S. Lewis, wodurch sie zur profunden Lewis-Kennerin und -Vermittlerin wurde. Durch Winkler wurde sie 1973 in den Dienst des Heilungsgebets nach Agnes Sanford eingeführt, bei der sie später auch im Seelsorgedienst tätig war. Ab 1976 arbeitete sie vollzeitlich als Beterin und Schriftstellerin und siedelte nach Milwaukee in Wisconsin um. 1979 schrieb sie ihr erstes Buch Real Presence: The Christian Worldview of C. S. Lewis as Incarnational Reality. 1981 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Henri Nouwen an der Yale Divinity School und veröffentlichte das Buch The Broken Image (deutsch: Du kannst heil werden). Ebenso beeinflussten die Schriften des deutschen Philosophen Josef Pieper und des schottischen Theologen P. T. Forsyth ihr weiteres Denken, Glauben und Schaffen.

1982 gründete sie mit unternehmerischen Freunden die Organisation Pastoral Care, so dass sie sich auf Gebet, Seelsorge, Beratung und Schulung konzentrieren konnte. Diese Dienste tat sie in den folgenden Jahren in Nordamerika, Hawaii, Europa und Australien. Auch schrieb sie weitere Bücher wie Crisis in Masculinity, The Healing Presence, Restoring the Christian Soul und Listening Prayer. 1991 führte sie eine erste Konferenz im deutschen Hurlach durch, die von Jugend mit einer Mission mitgetragen wurde. Zusammen mit Christiane Mack folgten drei weitere Konferenzen 1997, 1999 und 2004 in Eringerfeld, Geseke bei Paderborn. Daraus wurde in der Folge das deutsche Netzwerk Inkarnation und Seelsorge gebildet.[1] 2009 trat Payne altershalber zurück, und ihr Dienst wurde in Ministries of Pastoral Care umbenannt und mit ihrer Zustimmung weitergeführt. Sie litt an einer Parkinson-Erkrankung und starb nach einer Behandlung in der Windsor Park Manor Klinik.[2]

Privates

Bereits mit 15 Jahren heiratete sie William Payne, sie hatten eine Tochter Deborah, drei Grosskinder und vier Urgroßkinder. Die Ehe wurde später geschieden.[3][4]

Schriften

  • Broken Image: Restoring Personal Wholeness through Healing Prayer, 1995
    • Du kannst heil werden: Wege zu einer geheilten Sexualität, 2009, ISBN 978-3-940188-14-4
  • The Healing Presence: Curing the Soul Through Union with Christ, 1995
    • Heilende Gegenwart. Heilung des Zerbrochenen durch Gottes Liebe, Aussaat, Neukirchen 1994 und Asaph/Fontis, Basel, ISBN 978-3-935703-40-6
  • Real Presence: The Christian Worldview of C. S. Lewis as Incarnational Reality, 1995
  • Restoring the Christian Soul: Overcoming Barriers to Completion in Christ through Healing Prayer, 1996
    • Verändernde Gegenwart: Heilung und Wiederherstellung durch Gebet, Asaph, Lüdenscheid 1998, ISBN 978-3-931025-32-8
  • Listening Prayer: Learning to Hear God's Voice and Keep a Prayer Journal, 1999
    • Dich will ich hören, Herr: Wie man das leise Reden Gottes besser versteht – und wie ein Gebetstagebuch dabei hilft, mit Ulrike Becker, Gerth Medien, Asslar 2001, ISBN 978-3-894900-91-5
  • Crisis in Masculinity, Baker, Grand Rapids 1984
    • Krise der Männlichkeit, Aussaat, Neukirchen 1991 und Asaph, Lüdenscheid 2014, ISBN 978-3-935703-00-0
  • Heaven's Calling,
    • 1932: Autobiografie, Asaph, Lüdenscheid 2009, ISBN 978-3-940188-15-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gino Vaccaro und Christa Bernitz: Leanne Payne, Website nis-netzwerk.de
  2. Leanne Payne’s Biography, Website ministriesofpastoralcare.com (englisch)
  3. Timothy C. Morgan: Died: Leanne Payne, 82, Prominent Leader in Pastoral Care, Healing Movement, Website christianitytoday.com, 20. Februar 2015
  4. By Bob Goldsborough: Leanne Payne, who taught alternative healing, dies at 82, Chicago Tribune, Chicago 13. März 2015