Leerrohr

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Leerrohr mit vier eingezogenen Koaxialkabeln
Mit Gipsmörtel befestigte Leerrohre im Rohbau

Ein Leerrohr ist ein starres oder flexibles Rohr aus Kunststoff oder Metall zur Installation von elektrischen Leitungen oder Rohrleitungen. Leerrohre werden auch als Wellrohr, Installationsrohr, sowie in anderen Disziplinen als Wellschlauch bezeichnet. Gängige Außendurchmesser sind 16, 20, 25 und 32 mm.

In der Elektroinstallation dienen Leerrohre der geordneten Verlegung und Befestigung von Leitungen, als Kabelschutzrohr sowie zur Vorbereitung einer späteren Auswechselung oder Nachinstallation kabelgebundener Versorgungsleitungen. In der Heizungs- und Sanitärinstallation werden Leerrohre zum Schutz von Rohrleitungen vor Korrosion sowie vor mechanischer Beschädigung von Kunststoffrohren eingesetzt.

Verwendung

In Gebäuden

Leerrohre werden verwendet, um stromführende Leitungen in Beton oder in Hohlwänden zu führen.

Üblich ist die Verlegung von Ader- und Steuerleitungen, Antennen-, Netzwerk- und Telefonkabeln in Leerrohren, um diese zu schützen und nachträglich auswechseln zu können. Die Leitungssysteme der Kommunikationstechnik werden aufgrund wechselnder Anforderungen in der Regel öfter erneuert und angepasst als die übrige Installation.

Leerrohre werden im Verlauf der Elektroinstallation meist in Schlitzen im Mauerwerk ("Unterputz" bzw. "UP") geführt. Seltener wird der Wandputz in ausreichender Stärke aufgetragen, um die Leerrohre auf der Rohbauwand ("im Putz") verlegen zu können.

Die DIN 18015-3 sieht die Verlegung der elektrischen Installationen innerhalb bestimmter Installationszonen vor, die parallel zu Fußboden, Decke, Raumecken und Wandöffnungen verlaufen.

Das nachträgliche Einziehen von Leitungen wird durch Verwendung von Zugdrähten (in Österreich „Feder“), Gleitmittel, Druckluft oder mithilfe von Staubsauger oder Vakuumpumpe erzeugtem Unterdruck erleichtert.[1][2]

Im Außenbereich

Unter der Erde werden Leerrohre häufig dann verlegt, wenn die Erde wegen Tiefbauarbeiten zur Verlegung von Versorgungsleitungen ohnehin aufgegraben wurde. Kabelschutzrohre bieten Schutz gegen Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung.

Materialien

Literatur

  • Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
  • Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12. Ausgabe, Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, 1998, ISBN 3-87200-700-9

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.ruma-wiremate.de/
  2. Patentanmeldung DE19524917A1: Verfahren und Vorrichtung zum Kabeleinziehen. Angemeldet am 8. Juli 1995, veröffentlicht am 9. Januar 1997, Anmelder: ABB Patent GmbH, Erfinder: Johannes Poremba.

Weblinks